Olympia-Tagebuch: Nachts gut bei Puste

08.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:11 Uhr

London (dk) Die Luft ist raus. Nicht bei mir und auch nicht bei der deutschen Mannschaft. Schließlich sind es ja noch fünf Tage bis sich die Sportgemeinde für die nächsten vier Jahre wieder verabschiedet. Ein paar Medaillen sollten es also schon noch sein.

Nein, die Luft bei meinem Kollegen ist raus. Genauer gesagt aus seinem Luftbett. Und das jetzt schon zum zweiten Mal. Das ist nicht lustig, sagt er. Da es sich um einen schleichenden Prozess handelt, offenbart sich das Dilemma erst immer zu vorgerückter Stunde.

Nämlich dann, wenn er gerade von Desperados und Damon Hill träumt. Um etwaigen Missverständnissen vorzubeugen: Als Dressurexperte kennt er die beiden Pferde der deutschen Equipe bestens. Gestern ist ihm nun also wieder die Luft entwichen. Einfach so. Pffffffffffffff.

Dann war es passiert. Mitten in der Nacht ist er plötzlich auf Höhe der Fußleisten aus seinen Träumen gerissen worden. Da er ein netter Kollege ist, hat er darauf verzichtet, das Luftdefizit mithilfe eines Minikompressors zu beheben. Wäre einfacher, aber für seine Mitbewohner unverträglicher gewesen. So hat er eben seine Lungen ein wenig strapaziert. Viel geholfen hat es aber nichts: Eine halbe Stunde wacker gepustet, dann war immerhin eine von drei Kammern gefüllt. Erholsam war der Schlaf nicht.