Olympia-Tagebuch: Baggy-Style bei der Kontrolle

01.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:13 Uhr

Heute verrate ich ein paar Details aus einem Hochsicherheitsbereich. Also bitte vertraulich mit diesem Tagebucheintrag umgehen. Die permanente Angst vor Anschlägen macht es unvermeidlich: Jeden Tag muss ich mindestens zweimal durch eine Sicherheitsschleuse. Wenn ich nur auf dem Olympiagelände bleibe, dann genügt auch eine Kontrolle. Doch meistens breche ich am Nachmittag zu einem anderen Veranstaltungsort auf.

Wenn man genug Zeit einplant, dann hält sich der Ärger über die Kontrollen darüber auch in Grenzen. Denn die Sicherheitskräfte sind sehr freundlich. Für Verzögerungen wird sich mindestens zweimal entschuldigt: einmal bei der gesamten Warteschlange, einmal dann beim Sicherheitscheck persönlich.

Mittlerweile weiß ich, was die Damen und Herren sehen wollen. Geldbeutel, Uhr, Arbeitstasche und den Gürtel. Das nervt dann doch immer wieder. Das Ausfädeln ist kein Problem, beim Einfädeln fummle ich dann schon ein wenig herum. Es gibt sogar Kollegen, die ihre Gürtel mittlerweile wieder in den Koffer gepackt haben. Nix mit enger schnallen fern der Heimat.

Nun sitzt die Hose bei ihnen so tief, wie bei Hip-Hop-Fans und ihren Baggy-Style-Hosen. Schön sieht das nicht aus. Dann fummle ich lieber ein bisschen rum.