Man spricht Deutsch

06.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:12 Uhr

London (dk) Boris Becker war schon öfters dort, Lothar Matthäus ebenfalls. Am Freitag habe ich zum ersten Mal nach der Arbeit im Deutschen Haus vorbeigeschaut. Während morgens jeden Tag Pressekonferenzen auf dem Menü stehen, ist es zu späterer Stunde nicht mehr so förmlich.

Bei Rinderfilet, Spätzle, Riesling und Grauburgunder ist die Heimat auf einmal ganz nah. In dem 200 Jahre alten Lagerhaus in der Londoner Speicherstadt treffen sich seit Beginn der Spiele Sponsoren, Politiker, Journalisten und – nicht ganz unwichtig – die Sportler.

Normalerweise bestimmen in diesem Viertel die Anzugträger das Bild. Canary Wharf ist das zweite Finanzzentrum Londons. Hier stehen auch die drei höchsten Gebäude Großbritanniens. Das Publikum ist dementsprechend international. In diesen Tagen ist die Amtssprache allerdings Deutsch. Denn neben dem Deutschen Haus zieht ein Fanfest den ganzen Tag über deutsche Touristen in den Osten der Stadt. Die Stimmung ist dort immer prächtig. Wenn dann auch die eine oder andere Medaille dazukommt, dann legt auch die Gesellschaft im Deutschen Haus einen Gang zu.

Am Freitag gab es ja bekanntlich mehrere Anlässe. Erst begeisterte der Doppelvierer zu Wasser, dann zu Lande Kugelstoßer David Storl und Andreas Tölzer. Dem Judoka kam ich am Freitag ziemlich nah. Rein zufällig. Dort, wo auch ein König zu Fuß hingeht, stand plötzlich der Zwei-Zentner-Koloss. Seine Erungenschaft aus Bronze baumelte ihm um den Hals. Natürlich habe ich sofort gratuliert. Den Notizblock hatte ich ausnahmsweise mal nicht dabei.