Ingolstadt
"So lange darauf gewartet"

Große Freude in Ingolstadt über Olympia-Silber für Eishockey-Team

25.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:46 Uhr
Ritchie Herbert, ehemaliger Eishockeyspieler ERC Ingolstadt, −Foto: Herbert, Ritchie, Ingolstadt (Ritchie Herbert)

Ingolstadt (DK) Silber für die deutsche Mannschaft im olympischen Eishockey-Finale - da haben in Ingolstadt viele mitgefiebert - unter ihnen auch Ehrenpräsident Manfred Schuhmann, die beiden Ex-ERC-Spieler wie Ritchie Herbert oder Hans Huber oder auch die ERC-Fanbeauftragte Petra Vogl. "Das Endspiel war doch der Wahnsinn", freute sich Manfred Schuhmann.

"Wir waren zwischenzeitlich sogar auf Goldkurs. Gut 50 Sekunden vor dem Ende waren wir Olympiasieger. Das ist historisch und sensationell." Schuhmann war sich nach dem Halbfinale gegen Kanada sicher, dass die Deutschen auch im Finale eine Chance besitzen und resümiert: "Wir sind alle stolz auf Silber." Schuhmann erinnert sich noch gut an 1976, als die DEB-Auswahl Bronze gewann. "Ignaz Berndaner, in Innsbruck Bronzemedaillengewinner, war ja schon als Trainer beim ERC. Mal schauen, ob wir auch mal einen der Silbermedaillengewinner von 2018 als Coach an die Donau holen."

Ritchie Herbert, ehemaliger ERC-Spieler, musste als Kanadier die Halbfinalniederlage gegen Deutschland mit ansehen: "Kanada war ja mit einer C-Mannschaft angetreten, ich habe den Deutschen den Erfolg zugetraut und auch gegönnt. Im Finale habe ich natürlich der deutschen Mannschaft die Daumen gedrückt. Hätte der Referee nicht auf hohen Stock gegen Patrick Reimer entschieden, was sehr unglücklich war - wer weiß, wie es gelaufen wäre." Herbert gibt zu: "Kaum einer hat den Deutschen zugetraut, dass sie so weit kommen. Ich hätte ihnen Gold gegönnt." Und er weiß: "Das war beste Werbung für unseren Sport. Ich hoffe, es finden sich nun viele Kinder, die diesen Sport cool finden."

Hans Huber, ebenfalls ehemaliger ERC-Spieler, hat das Finale natürlich auch angeschaut und sich gefreut über "eine famose Leistung. Ich hatte das Gefühl, ich habe mich so durchgekämpft wie die Mannschaft und war am Ende ebenso durchgeschwitzt. Es war fantastisch, was die Mannschaft gezeigt hat." Huber war zwischenzeitlich sogar guter Dinge, dass es Gold wird: "Nach unserem dritten Tor habe ich gedacht, mit etwas Glück schaffen wir das. Doch dann kam dieser komische Querschläger. Toll war, dass das zweite und dritte deutsche Tor herausgespielt waren und nicht solche Glückstreffer wie für die Russen." Für Huber, der einige der Schiedsrichterentscheidungen nicht so glücklich fand, haben die Deutschen ab dem letzten Drittel "herausragend" gespielt. "Es hat Freude gemacht, diese jungen und frechen Spieler zu sehen. Diese Mannschaft hat viel Potenzial."
 

Fanbeauftragte Petra Vogl hat - "wie sicherlich ganz Deutschland" - das Spiel angeschaut. Im Bekanntenkreis wären die Ersten schon um 3 Uhr aufgestanden, via Facebook habe man sich dauernd ausgetauscht. "Bis zum Schluss habe ich mitgefiebert, dass wir es schaffen. Das Spiel hätte auch anders ausgehen können. Ich hoffe nun, dass mehr öffentliches Interesse am Eishockey geweckt ist und es einen Aufschwung für unseren Sport gibt." Für Vogl hat Bundestrainer Marco Sturm einen sehr großen Anteil am Erfolg: "Er hat ein sehr gutes Team geformt, das als eingeschworene Gemeinschaft aufgetreten ist." Vogl ist begeistert: "Auf so ein Spiel haben wir Eishockeyfans so lange gewartet."