Ingolstadt
"Halbmarathon hat etwas Familiäres"

Ein Gespräch mit den Veranstaltern Roland Muck und Roland Knoll rund fünf Monate vor dem Ingolstädter Halbmarathon

15.11.2013 | Stand 02.12.2020, 23:25 Uhr

Noch rund fünf Monate: Dann werden auf der Konrad-Adenauer-Brücke wieder rund 3000 Läufer an den Start zum Ingolstädter Halbmarathon gehen. Wie die Veranstalter Roland Muck und Roland Knoll mitteilten, findet der Lauf am 26. April statt. - Foto: Bösl (3)

Ingolstadt (DK) Der Ingolstädter Halbmarathon im kommenden Jahr wirft bereits seinen Schatten voraus. Am 26. April werden an der Donaubrücke wieder rund 3000 Athleten auf die 21,1 Kilometer lange Strecke gehen. Die Veranstalter Roland Muck und Roland Knoll sprachen mit unseren Redakteuren Timo Schoch und Julian Schultz über die Erfolgsgeschichte des Halbmarathons.

DIE VERANSTALTER ÜBER . . .

. . . die anhaltende Faszination des Halbmarathons, der im kommenden Jahr bereits zum 14. Mal veranstaltet wird:

Wir haben uns bei den ersten Läufen das Motto gesetzt „Wir bringen Ingolstadt in Bewegung“. Inzwischen hat sich das geändert, „Wir halten Ingolstadt in Bewegung“ heißt es nun. Das macht nach wie vor Spaß. Inzwischen hat der Halbmarathon etwas Familiäres.

. . . die Halbmarathon-Strecke im kommenden Jahr:

Es wird keine Änderungen geben, da die Strecke bei allen gut angekommen ist – bei den Läufern, bei den Helfern und bei den Zuschauern. Unsere Verlegung nach Osten hat sich auch gut bewährt, die Anwohner dort waren sehr begeistert.

. . . das Verhältnis zum Werbeverein IN-City, dem der Lauf in den vergangenen Jahren ein Dorn im Auge war:

Wir haben beim Fitnesslauf den Start ein bisschen verändert und haben ihn in die Donaustraße verlegt. Von da geht es gleich stadtauswärts. Wir müssen daher die Absperrungen in der Innenstadt nicht so früh aufstellen. Damit wollen wir IN-City ein bisschen entgegenkommen, nachdem wir mit den Verantwortlichen gute Gespräche hatten und die Geschäftsleute in der Innenstadt zum ersten Mal voll mitziehen und die Läufer willkommen heißen.

. . . die Gespräche mit IN-City:

Wir mussten schon auf Beharrlichkeit setzen. Nein, wir haben den Leuten unsere Situation klargemacht. Es ist eben weitaus schwieriger, den Lauf an einem Sonntag über die Bühne zu bringen – was immer mal wieder gefordert wurde. Zum einen würde man große Probleme mit den Kirchen bekommen. Das wollen wir uns nicht anlasten lassen, zumal wir an zwei großen Kirchen vorbeilaufen. Das andere ist, dass die Läufer sowie Helfer mit dem Samstag zufrieden sind. Das haben die Verantwortlichen von IN-City bislang eben nicht so gesehen – aber wir haben es geschafft, ihnen das klar zu machen. Und man muss eines festhalten: Die Innenstadt ist ja nicht gesperrt, man kann trotz des Halbmarathons jedes Parkhaus anfahren und in die Stadt gehen.

. . . die Anzahl der Läufer im vergangenen Jahr:

Es gingen 2900 Athleten an den Start. Immer wenn um 3000 Sportler mitlaufen, sind wir zufrieden. Die Strecke ist auch nicht allzu breit, weshalb das eigentlich die ideale Zahl ist. Als wir einmal über 4000 Sportler am Start hatten, war das schon eine Ausnahmesituation.

. . . die Zuschauerresonanz im vergangenen Jahr:

Das ist schwer zu schätzen. Wir bewegen uns immer zwischen 15 000 und 20 000 Leuten. Traditionell ist die Resonanz in der Innenstadt immer sehr gut, wie auch in Haunwöhr. Es gibt aber auch Passagen, wo nicht so viel los ist. Das ist für die Läufer aber auch ganz wichtig, da sie nicht die ganze Zeit von den Zuschauern gepusht werden.

. . . das Verhältnis zwischen Frauen und Männern:

Es laufen viel weniger Frauen als Männer mit – was aber normal ist. Frauen sind nicht so wettkampferprobt wie Männer.

. . . die Altersstruktur beim Halbmarathon:

Die ältesten Läufer sind meistens um die 75 Jahre alt. Nach unten gibt es die Altersgrenze von 16 Jahren. Das ist so vom Leichtathletikverband vorgeschrieben.

. . . die Idee, weiter auf namhafte Athleten im Starterfeld zu verzichten:

Das ist ganz einfach: Die großen Namen wollen Geld und das zahlen wir nicht. Wenn einer laufen will, kann er das Preisgeld (300 Euro, d. Red.) gewinnen oder sich die Prämie für den Streckenrekord verdienen. Das war im vergangenen Jahr die gleiche Situation, als sich der spätere Sieger Said Azouzi relativ kurzfristig angemeldet hatte. Und es nützt nichts, einzelne Läufer einzukaufen. Wenn dann bräuchte man ein ganzes Feld, und das ist schlicht nicht finanzierbar.

. . . einen möglichen Weltrekord beim Ingolstädter Halbmarathon:

Unsere Strecke ist definitiv nicht weltrekordtauglich. Da können die schnellsten Läufer der Welt kommen, das schafft niemand. Es gibt nämlich viel zu viele Ecken und Kurven, noch dazu Schotterpassagen. Um einen Weltrekord zu laufen, braucht man Asphalt, viele gerade Passagen und noch dazu vielleicht eine windgünstig gelegene Strecke.

. . . die neue Triple-Staffel:

Wir haben den Wettbewerb ins Leben gerufen, damit die jungen Leute – wir reden über ein Alter zwischen 16 und 20 Jahre – nicht einen ganzen Halbmarathon laufen müssen. Jeder der drei Läufer muss nur sieben Kilometer laufen. Unserer Meinung nach sollen die jungen Sportler zunächst schnell laufen – lange laufen kann man immer noch, wenn man alt ist (lachen).

. . . das Rahmenprogramm:

Es wird am Freitag und Samstag wieder eine Messe in der Saturn-Arena geben. Grundsätzlich bleibt eigentlich alles gleich.

. . . schlaflose Nächte vor dem Halbmarathon:

Die gibt es immer noch. Man legt sich dann eben einen Stift und Zettel neben das Bett und schreibt alles auf, was einem noch einfällt. Aber man vergisst leider immer wieder etwas.

. . . die Vorbereitung auf den Halbmarathon:

Es wird zum ersten Mal in Zusammenarbeit mit dem DONAUKURIER eine Vorbereitungsserie geben (siehe Artikel unten, d. Red.). Zudem sind die ersten Läufe des Laufcups eine ideale Vorbereitung – der Schanzer Seelauf am 5. April, der Ringseer Volkslauf am 13. April und der Frühjahrslauf in Neuburg am 19. April.