Ingolstadt
Wer rastet, der rostet

Günther Maxien: 67 Jahre alt und begeisterter Triathlet

19.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:17 Uhr

Günther Maxien beim Ingolstädter Triathlon 2016. Foto: privat

Ingolstadt (DK) 67 Jahre alt und achtfacher Triathlon-Teilnehmer. Im Interview spricht der Immobilienmakler Günther Maxien über seine Leidenschaft.

Günther Maxien ist 67 Jahre und hat ein untypisches Hobby für sein Alter: Er ist Triathlet. Jedes Jahr nimmt er am Ingolstädter Triathlon teil und stellt sich der olympischen Distanz. Nach 1,5 Kilometern Schwimmen schwingt er sich noch für 40 Kilometer aufs Rad und zum Abschluss geht er noch zehn Kilometer Laufen. Doch damit nicht genug. Halbmarathon läuft er auch und 2011 ging der Immobilienmakler beim Ironman in Roth an den Start. Im Interview spricht er über sein Training, seine Motivation und plötzliche Blitzerkontrollen

Herr Maxien, am 28. Mai steht der Ingolstädter Triathlon wieder an. Haben Sie heute schon trainiert?

Günther Maxien: Nein, heute noch nicht. Vergangene Woche hatte ich Probleme mit einem Muskel im rechten Oberschenkel, daher habe ich das Training ausgesetzt. Gestern war ich dann wieder für zwei Stunden im Fitnessstudio. Zuerst eine Stunde Radfahren, dann noch eine Stunde Laufen. Das nennt sich Koppeltraining und ist sehr wichtig bei der Triathlon-Vorbereitung. Das Umschalten von Radfahren aufs Laufen macht den meisten Probleme, weil es sehr unterschiedliche Bewegungen sind. Daher muss man das viel trainieren. Generell trainiere ich jeden zweiten Tag.

Und wie gestalten Sie das Schwimmtraining?

Maxien: Schwimmen trainiere ich eher wenig, das liegt mir nicht so. Den schnellen Kraulstil beherrsche ich nicht sonderlich gut, da bekomme ich Atemprobleme, also schwimme ich alles Brust. Die meisten, die was von Triathlon hören, haben Angst vorm Schwimmen. Aber das ist überhaupt kein Thema, Brustschwimmen kann jeder. Die 3,8 Kilometer beim Ironman bin ich in einer Stunde und 35 Minuten geschwommen.

2011 haben Sie am Ironman in Roth teilgenommen. 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und zum Abschluss noch einen Marathon mit 42,2 Kilometern. Schon für junge Männer ist das eine gigantische Herausforderung. Wieso tun Sie sich das in Ihrem Alter noch an?

Maxien: Ganz einfach, weil es mir Spaß macht. 2010 kam ich auf die verrückte Idee, den Ironman in Roth zu machen. Bei der Nikolausverlosung bekam ich tatsächlich noch einen Startplatz und dann habe ich von Dezember 2010 bis Ende Juni intensiv trainiert. Sechs Einheiten die Woche jeweils zwei bis drei Stunden täglich. Dafür hatte ich einen speziellen auf mich abgestimmten Trainingsplan.

Das müssen doch unglaubliche Strapazen gewesen sein?

Maxien: Ja, der Ironman war wirklich hart. Um 7:40 Uhr ging es los und um 22:19 Uhr bin ich ins Ziel eingelaufen. Das werde ich nie vergessen. Eine Woche nach dem Ironman habe ich dann noch am Triathlon in Ingolstadt teilgenommen.

Waren Sie früher schon so sportbegeistert?

Maxien: Ganz früher habe ich Judo gemacht. Damals war schon die eine oder andere Bayerische Meisterschaft dabei. Anfang der Siebzigerjahre habe ich dann mit den Wettkämpfen aufgehört.

Und wie sind Sie dann zum Triathlon gekommen?

Maxien: Ich bin mit Gerd Budy, einem Triathlon-Veranstalter befreundet. Und an einem Faschingswochenende im Jahr 2010 war ich mit meiner Frau in Bad Kötzting. Da habe ich im Schwimmbad versucht, ob ich 1500 Meter schwimmen kann, und meine Frau saß mit der Stoppuhr am Beckenrand. Ich habe es geschafft und mir anschließend ein Fahrrad gekauft. 2010 habe ich das erste Mal die olympische Distanz in Ingolstadt gemacht. Seitdem nehme ich jedes Jahr am Ingolstädter Triathlon und dem Halbmarathon teil. In den Jahren 2003, 2004 und 2006 war ich noch beim Marathon in München dabei.

Was ist Ihnen bei der Vorbereitung auf einen Triathlon besonders wichtig?

Maxien: Ganz wichtig ist mir mein Puls. Darauf achte ich besonders, daher bin ich immer mit einem Pulsmesser unterwegs. Ansonsten höre ich einfach auf meinen Körper, wenn ich Probleme habe, dann mache ich Pause. Ich will kein Fall für den Sani werden. Schließlich ist es mir noch wichtig, die Radstrecke genau zu kennen. Vor ein paar Jahren war ich beim Training mit dem Rad in Dünzlau unterwegs und wurde in einer Tempo-30-Zone geblitzt! Da war ich wohl zu schnell.

Sind sind jetzt 67 Jahre alt. Wie lange wollen sie beim Triathlon noch an den Start gehen?

Maxien: Nächstes und übernächstes Jahr möchte ich noch dabei sein. In drei Jahren bin ich dann 70. Das wäre natürlich auch noch ein Ziel. Dann mache ich mit Sicherheit den ersten Platz, weil ich der Einzige in meiner Altersklasse bin.