Roth
Die Weltmeisterin siegt souverän

Schweizerin Daniela Ryf dominiert das Challenge-Rennen bei den Damen und verpasst den Weltrekord nur um drei Minuten

17.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:32 Uhr

Durfte ihren Weltrekord behalten: Chrissie Wellington (rechts) gratulierte Daniela Ryf zu ihrer starken Leistung. - Foto: Kofer

Roth (koi) Ironman-Weltmeisterin Daniela Ryf ist die prägende Figur des Damenrennens beim Challenge Roth gewesen. Die Hawaii-Siegerin präsentierte sich zwei Wochen nach ihrem Rennabbruch bei der Triathlon-EM in Frankfurt in überragender Form - und hatte nach ihrem Sieg sogar noch die Kraft, im Ziel hüpfend und springend eine Ehrenrunde zu drehen.

Vorjahressiegerin Yvonne van Vlerken kämpfte beim Laufen mit Übelkeit und verpasste ihren vierten Erfolg in Roth.

Die Schweizer Weltmeisterin Daniela Ryf dominierte das Rennen vom Start weg und wies die starke Konkurrenz um van Vlerken, Lokalmatadorin Anja Beranek und die Australierin Carrie Lester deutlich in die Schranken. "Ich bin selbst überrascht, dass ich so schnell unterwegs war", sagte die 29-Jährige im Ziel. In 8:22:04 Stunden verfehlte die Schweizerin den Weltrekord der Britin Chrissie Wellington am Ende um drei Minuten, über weite Strecken des Rennens hatte Ryf die Zuschauer noch von einer zweiten Weltbestzeit in Roth träumen lassen.

Carrie Lester, die 2015 den zweiten Platz in Roth belegt hatte, steigerte ihre Zeit aus dem vergangenen Jahr um zehn Minuten, konnte der überragenden Ryf aber nichts entgegensetzen. In 8:42:13 Stunden kam die Australierin erneut auf den Silberrang. "Ich wollte schneller sein als im vergangenen Jahr, das hat geklappt. Die Technik hat allerdings den Geist aufgegeben, ich musste alles nach Gefühl machen. Im Ziel habe ich erst gar nicht auf die Zeit geschaut, das habe ich dann erst später mitbekommen." Eine Kampfansage schickte die 34-Jährige noch in Richtung der Siegerin. "Ich würde hier wirklich sehr gern gewinnen, ich werde also wiederkommen."

Titelverteidigerin Yvonne van Vlerken erlebte hingegen einen schwarzen Tag. "Ich habe mich super gefühlt, das Schwimmen lief gut. Und auch auf dem Rad war ich so schnell wie noch nie. Beim Marathon ist mir dann plötzlich übel geworden, ich musste mich minutenlang übergeben." Van Vlerken hatte zu Beginn des Laufens noch an zweiter Position gelegen, musste Lester aber schließlich passieren lassen. Die Niederländerin rettete den dritten Platz unter größter Anstrengung ins Ziel, wo sie nach 8:49:35 Stunden völlig erschöpft zusammenbrach und längere Zeit liegen blieb. "Ich habe keine Ahnung, was passiert ist. Aber so ist das eben bei Langdistanzrennen", sagte die 37-Jährige.

Bemerkenswert: Obwohl es nicht zum Sieg reichte, blieb van Vlerken zum elften Mal in ihrer Karriere unter der Neun-Stunden-Marke. Dennoch war die Niederländerin sichtlich unzufrieden. "Ich wollte hier endlich wieder einen guten Marathon laufen, leider hat das nicht geklappt. Ich wollte unbedingt an die 8:35 Stunden heran, das ist bitter gelaufen für mich."

Vierte wurde die Britin Laura Siddall (8:51:59), Anja Beranek aus Fürth, die beim Wechsel auf die Laufstrecke noch auf einer Höhe mit van Vlerken und Lester lag, musste beim Marathon abreißen lassen und wurde am Ende Fünfte (9:00:20). Dahinter folgte die Dänin Michelle Vesterby (9:04:32), die auf dem Rad mit technischen Problemen zu kämpfen hatte und so wertvolle Minuten einbüßte.