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Die "Ode an die Freude" erklingt

17.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:48 Uhr

Die Spiele 1956 finden im australischen Melbourne statt. Es nimmt erstmals eine gesamtdeutsche Mannschaft teil, als gemeinsame Hymne erklingt Beethovens "Ode an die Freude". Aus bayerischer Sicht: Der Läufer Karl Friedrich Haas aus Nürnberg arbeitete sich in den Endlauf über 400 Meter vor. Mit 46,8 Sekunden unterliegt er um nur ein Zehntel dem US-Amerikaner Charles Jenkins, kann sich aber mit der Bezeichnung "der Welt schnellster weißer 400-Meter-Läufer", wie ihn eine Zeitung betitelte, trösten. 1958 schließt Haas ein Ingenieursstudium an der TU München ab, ist später als Kraftwerkbauer in der Welt unterwegs.

Im deutschen Hockeyteam, das Bronze holt, stehen die Münchner Eberhard Ferstl und Werner Rosenbaum. Der 21-jährige Reinhold Pommer aus Haßfurt, der für den RMC Schweinfurt startete, erradelt in der Mannschaftswertung des Straßenrennens Bronze. Zudem macht eine Legende des TSV 1860 München auf sich aufmerksam: Torwart Petar "Radi" Radenkovic gewinnt mit der Fußballnationalmannschaft Jugoslawiens die Silbermedaille.

1960 finden die Sommerspiele in Rom statt, Deutschland erringt insgesamt 42 Medaillen. In Erinnerung blieb dabei vor allem der Sieg von Armin Hary über 100  Meter in 10,00 Sekunden. Aus bayerischer Sicht überraschte die Augsburger Florettfechterin Heidi Schmid. "Erstes Fechtergold seit 1928. Mit einem großartigen Sieg der 21-jährigen Augsburger Musikstudentin endete im Kongresspalast das Florettfechtturnier der Damen", stand damals in der Zeitung.

Mit Annie Biechl (Inzemoos) und Brunhilde Hendrix (Nürnberg) gewannen darüber hinaus zwei Sprinterinnen aus dem Freistaat die Silbermedaille. Sie mussten sich lediglich dem US-amerikanischen Quartett geschlagen geben. Reiter Josef Neckermann (Würzburg) feierte in Rom zudem seinen internationalen Durchbruch. Die spätere Legende holte mit Bronze in der Dressur die erste seiner sechs olympischen Medaillen.

Im August finden die Olympischen Sommerspiele im brasilianischen Rio de Janeiro statt. In einer wöchentlichen Serie stellt Gerd Treffer, Pressesprecher der Stadt Ingolstadt, bis zum 5. August bedeutende bayerische Medaillengewinner vor.