Kühbach
Weiterhin nur ein B-Klassist

FC Schrobenhausen scheitert schon in erster Runde der Relegation 1:3 gegen SV Obergriesbach

27.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:45 Uhr

Schlüsselszene am Freitagabend: Nach diesem Zweikampf von SVO-Keeper Norbert Aulinger (r.) mit Martin Höhler (2. v. l.) gab es Elfmeter für die Schrobenhausener. Allerdings vergaben sie dann diese Riesenmöglichkeit, mit 2:1 in Führung zu gehen. - Foto: M. Schalk

Kühbach (SZ) Der große Traum ist zu Ende, der FC Schrobenhausen steigt nicht sofort wieder in die A-Klasse Neuburg auf. Schon in der ersten Runde der Relegation kam für ihn nun das Aus, mit 1:3 (1:1) unterlag er am Freitagabend in Kühbach dem SV Obergriesbach.

Natürlich ist auch Winfried Buchhart über die Niederlage enttäuscht, zumal sie absolut unnötig zustande kam. "Aber grundsätzlich ist's ja schon eine tolle Geschichte, dass wir in der B-Klasse Neuburg auf dem zweiten Tabellenplatz gelandet waren. Dadurch bekamen wir überhaupt erst die Gelegenheit, jetzt vor rund 300 Zuschauern zu spielen - und somit wieder etwas Leben in unseren Verein zu bekommen", sagt der FCS-Klubpräsident.

Und hätten die Schrobenhausener dann zumindest einigermaßen ihren besten Kader zur Verfügung gehabt - sie hätten wohl auch den SV Obergriesbach geschlagen. Aber als die Partie um 18.11 Uhr angepfiffen wurde, blieb für die FCS-Ersatzbank lediglich ein Akteur übrig: Spielertrainer Zoran Petrovic höchstpersönlich. Aufgrund von Rückenproblemen hätte eigentlich auch er passen müssen. Allerdings nur zu elft in ein Relegationsmatch zu gehen - das wollte der 43-Jährige nicht. Und so stellte er sich doch zur Verfügung - für das Team, für den Klub, für das ganz große Ziel.

Dumm nur für ihn und alle FCS-Fans, dass sich die Schrobenhausener Mannschaft auf dem Feld zunächst einmal ex-trem naiv anstellte. So reichten dem SVO in der Anfangsphase bereits ein paar simple Steilpässe in die Spitze, um für Tohuwabohu in der FCS-Defensivabteilung zu sorgen. Prompt leistete sich Stephan Rausch schon in der sechsten Minute ein dämliches Foul an Maximilian Eisner im eigenen Strafraum - Elfmeter. Sascha Huber trat diesen jedoch so schwach, dass ihn Keeper Radomir Djajic parierte - und den anschließenden Nachschuss jagte Robin Treffler völlig freistehend am Winkel vorbei. Riesendusel für die Schrobenhausener.

Keine Frage, sie hätten daraus ihre Lehren ziehen können. Aber sie taten es nicht. So vergingen danach nicht einmal 120 Sekunden, bis Roman Zagler bei einem Konter völlig ungehindert in die Mitte passen durfte, wo Huber diesmal eiskalt vollendete - die Obergriesbacher 1:0-Führung.

Erst nachdem Djajic mit toller Fußabwehr das 0:2 durch Eisner verhindert hatte (10.), reagierte Petrovic und stellte seine Abwehr um. Mit Erfolg: Plötzlich wirkten die Seinen sicherer und schafften es zudem, auch gelungene Aktionen nach vorne zu kreieren. Prompt gab es in der 24. Minute sogar den 1:1-Ausgleich durch Vasile Costea zu bejubeln, der nach einem Lattenknaller von Miodrag Canovic eiskalt abstaubte.

Dass sich Petrovic kurze Zeit später selbst in das Spiel einwechselte, tat der FCS-Truppe zusätzlich gut. Trotzdem vergab sie kurz vor dem Pausenpfiff die Riesenmöglichkeit, erstmals an diesem Abend selbst in Front zu gehen. So schoss Sasa Kovacevic nun einen an Martin Höhler verursachten Foulelfmeter so unplatziert, dass ihn der SVO-Schlussmann (und Ex-Schrobenhausener) Norbert Aulinger förmlich abwehren musste.

Auch bei einer "Bogenlampe" von Patrick Breitsamer reagierte der 39-Jährige zwischen den Obergriesbacher Pfosten glänzend. Was sich die FCS-Akteure dann allerdings, bei ihren beiden nächsten Offensivaktionen, dachten - es bleibt für den Außenstehenden wohl für immer unbegreiflich. So stand Denis Teya nach Traumpass von Petrovic plötzlich mutterseelenallein an der Strafraumgrenze - aber anstatt noch ein paar Meter zu gehen, zog der 29-Jährige sofort ab und brachte nur ein harmloses Schüsschen zustande (60.). Noch bitterer jedoch das, was sich nur vier Minuten später ereignete: Costea brachte da das Kunststück fertig, nach scharfer Hereingabe die Kugel aus nur eineinhalb Metern Torentfernung fulminant über die Querlatte zu jagen. Den Ball suchen sie allen Erstes noch jetzt am Kühbacher Sportgelände.

De SV Obergriesbach stellte sich im Abschluss nicht so naiv an. So erhielt er nach einer Attacke von Daniel Wittmann an Eisner berechtigerweise seinen zweiten Elfmeter an diesem Abend - wieder trat Huber an, nur diesmal verwandelte er gekonnt ins linke Eck (77.). Und in der Nachspielzeit machten die Gelbschwarzen endgültig den Sack zu: 3:1 durch Zagler im Anschluss an einen Konter.

"Schade, das Spiel hätten wir keinesfalls zu verlieren brauchen. Aber wer seine Chancen vorne nicht reinmacht, der braucht sich am Ende über eine bittere Niederlage nicht zu wundern", sagt Buchhart traurig zum Abschluss.