Waidhofen
Waidhofens Torgarantie auf zwei Beinen

Severin Kugler macht in der neuen Saison da weiter, wo er in der alten aufgehört hat

21.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:37 Uhr

Waidhofen (SZ) Was wären sie in Waidhofen nur ohne ihren Severin Kugler? Bereits in der Saison 2016/17 hatte er fast die Hälfte aller SVW-Treffer erzielt (30 von 65), war hiermit Torschützenkönig in der A-Klasse Neuburg geworden – und in der neuen Spielzeit netzte der 25-Jährige jetzt auch schon wieder achtmal ein.

 

 

„Da ist ein Angreifer,der jetzt einfach voller Selbstvertrauen ist.“

Trainer Jürgen Filp

 

Das Phänomen Kugler – es zu erklären, fällt selbst einen so ausgewiesenen Fußballfachmann wie Jürgen Filp schwer. „Na ja – vielleicht liegt es daran, dass ich ihn so gut eingestellt habe“, antwortet der aktuelle SVW-Cheftrainer dann doch – mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Keine Frage: Natürlich ist diese Aussage nicht ganz ernst gemeint, aber vielleicht steckt ja trotzdem ein Funken Wahrheit darin – denn erst, seitdem Filp für die Kicker im Paartal verantwortlich ist, erzielt Kugler Tore wie am Fließband. In seinen vorherigen Jahren im Seniorenbereich war die eigene Anzahl an Saisontoren dagegen stets im einstelligen Bereich geblieben.

„Vielleicht hat Severin jetzt einfach nur kapiert, dass er vor dem gegnerischen Kasten das Hirn ausschalten und die Dinger reinmachen muss“, mutmaßt Filp. Zu vieles Denken – also ein Leistungshemmer für Stürmer? Der Waidhofener Coach lacht bei dieser Frage. „So kann man das nicht sagen. Aber grundsätzlich bin ich schon der Typ von Trainer, der überhaupt nichts davon hält, seine eigenen Angreifer groß unter Druck zu setzen“, erzählt der 38-Jährige: „Sie sollen befreit ans Fußballspielen herangehen und sich einfach nur für das eigene Team reinhauen. Wenn hierbei in schöner Regelmäßigkeit auch Torerfolge herausspringen, ist das natürlich umso besser.“

Fußball – folglich zu einem großen Teil reine Kopfsache? „Ich glaube schon“, antwortet Filp: „Schauen Sie sich den Severin momentan an. Da ist ein Angreifer, der jetzt einfach voller Selbstvertrauen ist, der inzwischen immer den Kopf oben hat – und dementsprechend toll läuft es bei ihm.“

Womit wir wieder bei Kuglers sensationeller Torausbeute 2017/18 wären. Neben jenem des SV Waidhofen befinden sich aktuell 21 Fußballteams aus dem Altlandkreis Schrobenhausen im Punktspielbetrieb – und immerhin 14 von ihnen brachten es bislang noch nicht fertig, acht Saisontreffer zu erzielen. Kugler hingegen gelang es sehr wohl – als Einzelperson. Und dank der großen Unterstützung durch seine Mannschaftskollegen.

„Es passt momentan einfach bei uns“, sagt SVW-Cheftrainer Filp zufrieden: „Natürlich ist’s der Wahnsinn, wie Severin seine Buden macht. Allerdings sollte in diesem Zusammenhang nicht sein Sturmpartner Niklas Mönch vergessen werden: Er erledigt viel Laufarbeit drumherum – sodass sich Severin auf das Toreschießen konzentrieren kann.“

Fünf Kugler-Streiche waren’s allein am vergangenen Sonntag, beim 5:2-Auswärtserfolg bei der SpVgg Joshofen/Bergheim II. So machte der 25-Jährige zunächst aus einem 0:1-Rückstand innerhalb von nur 27 Minuten ein 3:1 (37./63./64.) – um dann, in der Schlussphase, per Doppelpack allerletzte Zweifel an einem Waidhofener Sieg zu beseitigen (89./90.).

Der SVW befindet sich dadurch nun auf Tabellenplatz zwei in der A-Klasse Neuburg, und bereits am nächsten Wochenende kommt es zum großen Duell mit dem zurzeit führenden SV Hörzhausen. Mit anderen Worten: Es steht ein kleiner Fußballfeiertag im Paartal bevor – an dem die Zuschauer ihre Blicke wohl nicht zuletzt auf den Waidhofener Mannschaftskapitän namens Kugler richten werden. Ja, auch das ist der 25-Jährige seit einiger Zeit. „Vielleicht hat ihn auch die Binde um den Arm zusätzlich motiviert“, so SVW-Trainer Filp: „Aber eigentlich ist es mir egal, warum es bei Severin so toll läuft. Es freut mich einfach nur, dass es so ist.“