Schrobenhausen
Triple der besonderen Art

FC Ehekirchen II kickt nicht nur erfolgreich, sondern auch ausgesprochen fair

16.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:56 Uhr

Konsequente Regelhüter: Die Schiedsrichter im Fußballkreis Ostschwaben - wie hier Rudi Kaes vom SV Sinning (l.) - lieferten in der Saison 2016/17 wieder gute Arbeit ab. In dieser Szene sah Franz Josef Leidl (r.) eine von insgesamt 47 Gelbe Karten für die DJK Brunnen. - Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) Der BSV Berg im Gau II hat's nicht geschafft. Bis zur Winterpause war er noch das fairste Team im gesamten Fußballkreis Ostschwaben gewesen, am Ende der Saison 2016/17 blieb ihm nur mehr die dritte Position unter den exakt 97 Mannschaften.

Der Grund, weshalb sich die Mannen um Spielertrainer Tobias Mayr nicht ganz oben halten konnten, ist schnell erzählt: Bei ihnen grassierte im neuen Kalenderjahr plötzlich die "Gelbsucht". So hatten sie in ihren elf ersten Saisonpartien lediglich sieben Verwarnungen kassiert, in den 13 restlichen Matches waren's dann satte 21. Prompt reichte es für den BSV II nicht einmal mehr in seiner B-Klasse Neuburg zu Platz eins in der Fairnesstabelle - weil sich der FC Ehekirchen II in insgesamt 24 Spielen lediglich 21 Gelbe Karten eingehandelt hatte. Die Schwarzweißen machten dadurch ein Triple der besonderen Art perfekt: Meister in der offiziellen Punktrunde der B-Klasse Neuburg, Meister in der "Brave-Buben-Wertung" der B-Klasse Neuburg und zudem Meister in der "Brave-Buben-Wertung" des gesamten Kreises Ostschwaben - so ihr durchaus beeindruckender Arbeitsnachweis 2016/17.

Fast ebenso erfolgreich schnitt der TSV Hollenbach II ab: Auch ihm gelang am Ende der sportliche Aufstieg in die A-Klasse - und er belegte in der Fairnesswertung seiner Vierzehnerliga (B-Klasse Aichach) ebenfalls souverän die erste Position. Nur in seinem Fall gibt es schon etwas zu kritisieren: Er schaffte es nämlich nicht - im Gegensatz zu Ehekirchen II, Berg im Gau II, dem VfL Ecknach (Kreisliga Ost) und den Sportfreunden Friedberg II (B-Klasse Aichach) - die gesamte Saison 2016/17 ohne Platzverweis zu bleiben.

So musste immerhin ein TSV-II-Akteur vorzeitig zum Duschen gehen. Wobei das immer noch harmlos ist zu dem, was ein anderes Trio vorzuweisen hat: Der TSV Pöttmes II (neunmal Gelbrot, zweimal Rot) und der FC Türkenelf Schrobenhausen (8; 3) kassierten nämlich gleich elf Feldverweise, der SV Ried aus der Kreisklasse Aichach kam gar auf zwölf (11;1).

Der wenig schmeichelhafte Titel des unfairsten Teams aus Ostschwaben ging letztlich doch wieder an den FC Türkenelf. Allerdings muss den Schrobenhausenern zugute gehalten werden, dass sie sich nach der Winterpause deutlich besserten. So drückten sie ihren Fairnesswert im neuen Kalenderjahr noch auf einigermaßen erträgliche 4,72 nach unten, zu Weihnachten war noch bei 6,00 gelegen.

Wie man sich in der "Brave-Buben-Wertung" blitzschnell in den Keller katapultieren kann, stellte der Türkisch SV Ingolstadt am 21. Mai in der Kreisliga Donau/Isar 1 unter Beweis: Da nämlich - bei seinem 1:0-Heimsieg (!) gegen den TSV Gaimersheim - handelte er sich in 90 Minuten gleich zweimal Rot und zweimal Gelb-Rot ein. Hiermit gingen die meisten Platzverweise in dieser Vierzehnerklasse doch noch an die Ingolstädter (8; 5) - und nicht an den FC Geisenfeld (4; 6). Der TSV Hohenwart landete in der Fairnesswertung der Kreisliga Donau/Isar I übrigens auf einer einstelligen Position.

Zwei Klubs aus dem Altlandkreis Schrobenhausen schafften es sogar, die "Brave-Buben-Wertung" ihrer Spielklassen zu gewinnen - nämlich der SC Mühlried (Kreisklasse Aichach) sowie der TSV Weilach (A-Klasse Aichach). Aber auch der schon erwähnte zweite Platz des BSV Berg im Gau II sowie die dritten Ränge des SV Steingriff (A-Klasse Neuburg) beziehungsweise der DJK Sandizell (B-Klasse Neuburg) verdienen Anerkennung.

"Aus meiner Sicht war's insgesamt eine ruhige Saison - und damit will ich absolut nichts beschönigen", sagt Jürgen Roth aus Langenmosen, der Obmann der Schiedsrichtergruppe Neuburg: "Die Spielklassen, für die ich zuständig war, stellten sich sehr pflegeleicht heraus, es gab so gut wie keine Probleme in ihnen." Dass die A-Klasse Neuburg trotzdem immer wieder als "Problemliga" bezeichnet wurde - Roth bezeichnet es als "Schmarrn". Sein Wunsch nun, für die Saison 2017/18: "Ich hoffe, dass alles einigermaßen so bleibt." Wobei: Gegen ein paar Platzverweise weniger hätte er gewiss doch nichts einzuwenden.