Rain am Lech (SZ) Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen - in der neuen Fußballsaison 2016/17 komplett ohne jeden Bezirksligisten? Es hätte tatsächlich passieren können, nachdem sich der FC Ehekirchen vor Kurzem sensationell in die Landesliga Südwest verabschiedet hatte. Aber jetzt kommt es doch nicht dazu - dank des VfR Neuburg.
Ja, der Traditionsklub von der Donau machte in der Aufstiegsrelegationsrunde in den vergangenen Tagen kurzen Prozess, fegte nacheinander den SC Altenmünster (3:0) und den TSV Möttingen (4:0) vom Feld - eben mit dem schönen Ergebnis für ihn, nun von der viertuntersten in die fünftunterste Spielklasse nach oben klettern zu dürfen.
Dementsprechend die Reaktionen im VfR-Lager nach dem Schlusspfiff am Samstagabend in Rain am Lech: Jubel, Trubel, Heiterkeit bei den Lilaweißen - Bengalos wurden gezündet, Sektflaschen entkorkt. Und so weiter, und so weiter. Das übliche Programm eben, das es immer zu sehen gibt, wenn eine Mannschaft einen solchen Erfolg zustande gebracht hat. Zugegeben, so ganz überraschend kam der Neuburger Bezirksliga-Aufstieg jetzt nicht. Schon vor der Saison hatte der VfR als Titelfavorit Nummer eins in der Kreisliga Ostschwaben gegolten - nicht zuletzt aufgrund von zahlreichen namhaften Transfers, die er in der Sommerpause 2015 getätigt hatte.
Selbst ein hochtalentierter Spieler aus dem Altlandkreis Schrobenhausen konnte damals den Lockrufen von der Donau nicht widerstehen: Kadir Aktas wechselte vor rund elf Monaten vom TSV Hohenwart nach Neuburg und avancierte dort, trotz seiner erst 20 Jahre, sofort zu einem wichtigen Akteur im Gebilde der Lilaweißen. So bestritt der Defensivakteur immerhin 18 Punktspiele in der Kreisliga Ostschwaben, stand hierbei exakt 1883 Minuten auf dem Platz und erzielte genau vier Tore für den VfR.
In den beiden Relegationspartien kam der Hohenwarter nun allerdings nicht zum Einsatz. Was soll's? Dafür holten eben andere Teamkollegen die Kohlen aus dem Feuer. Schon der mittwöchige Auftritt in Schwenningen (3:0 gegen den SC Altenmünster) war beeindruckend gewesen - und was die Lilaweißen jetzt, am Samstag gegen den TSV Möttingen, zeigten, toppte das Ganze sogar noch. So gaben die Neuburger vor rund 800 Zuschauern im Rainer Georg-Weber-Stadion vom Anpfiff weg mächtig Gas. In der 30. Minute klappte es prompt mit dem längst verdienten 1:0 durch Stefan Klink, ehe der Torschützenkönig der Kreisliga Ost, Fabian Scharbatke, per Doppelpack (59./ 76.) auch allerletzte Zweifel an einen VfR-Aufstieg in die Bezirksliga Schwaben Nord zerstörte. Den Schusspunkt zum 4:0 setzte schließlich wieder der erst 19-jährige Klink (89.).
