Schrobenhausen (SZ) Die letzte Relegationspartie der Saison 2016/17 ist noch nicht einmal eine Woche her, da sind im Fußballkreis Ostschwaben bereits die Ligen für die Spielzeit 2017/18 eingeteilt. Hierbei die wohl größte Auffälligkeit: Ab sofort gibt es vier B-Klassen.
Bislang waren's ja nur deren zwei. Die beiden Neuen - die B-Klasse Aichach II und die B-Klasse Neuburg II - sind jedoch nichts anderes als verkappte Reservengruppen: In ihnen sind rein die zweiten Garnituren von 24 Kreisklassisten zu finden, die dadurch in der kommenden Saison einen schön geregelten Punktrundenbetrieb genießen - ohne spielfreie Wochenenden en masse, wie es ansonsten der Fall gewesen wäre.
Dass all diese Reservenmannschaften ab sofort auch aufstiegsberechtigt sind - Kreisspielleiter Reinhold Mießl (Neusäß) will diesen Fakt nicht zu hoch hängen: "Wenn jemand das sportlich schafft und am Ende der Saison 2017/18 nach oben möchte, kann er das tun - muss es aber nicht." Franz Rottenfußer, der Vize-Klubchef eines "Betroffenen", nämlich des SV Steingriff, sieht die Sache mit den neuen B-Klassen auf jeden Fall sehr positiv: "Wir haben viele junge Spieler, die dadurch Woche für Woche gefordert werden. Und auch solchen Routiniers wie mir persönlich, die noch gerne kicken, kommt das alles entgegen - denn dadurch können wir weiterhin im Reserveteam aushelfen und anschließend trotzdem die Kreisklassenpartien unserer ,Ersten' mitverfolgen."
Weiterer pikanter Nebeneffekt aus Steingriffer Sicht: Die zweite SVS-Garnitur befindet sich nun plötzlich auf gleicher Höhe wie etwa die ersten Vertretungen des FC Schrobenhausen und der DJK Sandizell, die in der B-Klasse Neuburg I zu finden sind. Für sie und alle weiteren ostschwäbischen B-Klassisten gilt: Wer in der neuen Saison Erster, Zweiter oder Dritter in seiner Gruppe wird, darf definitiv aufsteigen. "Das ist deshalb möglich, weil wir im Sommer 2018 zwei zusätzliche A-Klassen im Kreis Augsburg bilden werden", verrät Mießl.
Ansonsten halten sich die Veränderungen für die Saison 2017/18 in einem überschaubaren Rahmen. Die Kreisliga Ostschwaben etwa bekommt genau das im Vorfeld erwartete Bild - inklusive des bisher in der Kreisklasse Augsburg Mitte beheimateten FC Stätzling II.
Bei den Kreisklassen hatte ja seit einiger Zeit das Gerücht kursiert, dass der SV Steingriff von der Neuburger in die Aichacher Klasse wechseln müsse, um eine Gleichheit an Teams (jeweils 14) erhalten zu können. Aber die Lilaweißen dürfen nun doch bleiben, ebenso die Kicker des TSV Friedberg in der Aichacher Gruppe - weil sich der SV Thierhaupten freiwillig in die Kreisklasse Augsburg Nordwest umsiedeln ließ.
"Wir versuchten bei unserer Tagung am Wochenende, den Wünschen von allen Vereinen so weit wie möglich entgegenzukommen", sagt Mießl: "Aber hin und wieder ging es leider nicht ganz." Ein Klub, den es letztlich doch "erwischte", ist der SV Hörzhausen: Er findet sich jetzt plötzlich in der A-Klasse Neuburg wieder - anstelle, wie bisher, in der A-Klasse Aichach. "Für uns kommt das alles sehr überraschend, das müssen wir erst einmal verdauen", gibt SVH-Fußballboss Richard Fischer zu.
Eine Woche lang haben die Hörzhausener nun die Möglichkeit, Einspruch gegen die Umgruppierung einzulegen. "Wir haben deshalb für den Mittwoch eine Sitzung anberaumt, in der wir darüber diskutieren", berichtet Fischer: "Aber so wirklich tieftraurig sind wir mit der Neuburger Klasse wohl doch nicht. So würden uns dadurch zum Beispiel Auswärtsspiele in Lechhausen oder Ottmaring erspart bleiben."
