Bad Aibling
Spitzenleistung beim Titelaspiranten

Green Devils stehen in Bad Aibling lange Zeit vor einer Riesensensation

19.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr

Energischer Einsatz: Lukas Bäumel (r.) und seine Schrobenhausen Green Devils zeigten vor dem haushohen Favoriten in Bad Aibling keinerlei Respekt. Am Ende unterlagen sie nur knapp beim aktuellen Tabellenzweiten. - Foto: M. Schalk

Bad Aibling (SZ) Beim Auswärtsspiel in Bad Aibling haben sich die Green-Devils-Basketballer viel besser als erwartet geschlagen. Trotz der 76:85-Niederlage machte der Auftritt jede Menge Hoffnung für die letzten sechs Saisonmatches, die für die Schrobenhausener mit einem Heimspieldoppelpack beginnen.

Den Beleg für die gute Vorstellung der Green Devils gab es kurz vor Schluss auf besonders lautstarke Art und Weise: Milos Kandzic, eigentlich Coach der Bad Aiblinger Damen-Bundesligamannschaft, war bis dahin nur als Co-Trainer im Hintergrund anwesend gewesen, ehe er in einer Auszeit doch unüberhörbar eingriff und die Herrenvertretung der "Fireballs" regelrecht zusammenschrie. Dieser Wachrüttler - er führte aus Green-Devils-Sicht leider dazu, dass sich der Außenseiter dem großen Favoriten am Ende doch noch geschlagen geben musste. Was die Schrobenhausener aber zuvor geleistet hatten, war dennoch mehr als zufriedenstellend.

Eine "Spitzenleistung" habe seine Mannschaft gezeigt, findet SSV-Trainer Jörg Weber und spricht sogar von "einem der besten drei Spiele in dieser Saison." Kämpferisch, spielerisch, taktisch: Die Green Devils begegneten dem großen Favoriten, der zu Hause schon mehrere Gegner aus der Halle geschossen hatte (unter anderem mit 101:56 die Truppe von München Basket), lange Zeit auf Augenhöhe. "Am Ende", sagt Weber, "hat uns ganz einfach die nötige Power gefehlt. Wer weiß, wie es ausgegangen wäre, wenn wir in dieser Woche intensiver hätten trainieren können und alle Akteure noch dazu topfit gewesen wären".

Die Grippewelle und die Prüfungsphase der Studenten hatten jedoch in den vergangenen zwei Wochen für einen nicht optimalen Trainingsbetrieb bei den Schrobenhausenern gesorgt. Trotzdem kämpften sich die Gäste nach einem 17:23-Rückstand im ersten Viertel zurück, drehten die Partie bis zur Halbzeitpause in eine 43:38-Führung. Und selbst, als die Bad Aiblinger dann im dritten Abschnitt zurückkamen und wieder vorne lagen (47:46), antworteten die Green Devils furios. Mit einer 61:52-Führung starteten sie in ihr Schlussviertel, in dem es bis zur letzten Spielminute spannend blieb.

"Wir hätten das tatsächlich packen können", sagt Weber, nachdem Timothy Spatschek seine Mannschaft in der letzten Spielminute mit einem Dreier noch einmal auf drei Punkte heranbrachte (76:79). Die Bad Aiblinger hatten die Partie zuvor erneut gedreht - und waren schließlich auch in der Schlussphase extrem abgezockt. Nachdem sich die Green Devils dazu entschieden, durch Fouls die Uhr zu stoppen, verwandelten die Gastgeber sechs Freiwürfe in Folge. Die Schrobenhausener Niederlage wuchs dadurch noch auf neun Punkte an.

Doch, halb so wild - schließlich nehmen die Green Devils zumindest das gute Gefühl mit in die kommenden Partien. Da die Konkurrenz im Abstiegskampf am Wochenende ebenfalls nicht punktete, bleibt die Ausgangslage in der Regionalliga II Süd außerdem stabil. "Es ist an diesem Wochenende nichts Besorgniserregendes passiert - und unsere Kalkulation war ja eh eine ganz andere als ein Sieg in Bad Aibling", sagt Weber. Am nächsten Samstag kommt mit München Basket der Tabellensechste zum ersten von zwei Heimspielen in Folge nach Schrobenhausen. "Das ist eine Mannschaft, die ich eigentlich unter den Top Vier gesehen habe und die das an guten Tagen auch leisten kann", sagt Weber. Ein Heimsieg für seine Mannschaft sei natürlich trotzdem möglich. Schließlich hätte die ja am Samstagabend um ein Haar sogar den Tabellenzweiten geschlagen.

Das in Bad Aibling unterlegene Green-Devils-Team: Juan Pablo Alanis Barrera (4 Punkte), Lukas Bäumel (15), Simon Ettenreich (3), Jonas Fiß (2), Johannes Keil (9), Claus-Jürgen Ludwig (14), Kapitän Sebastian Ritzer (10), Timothy Spatschek (16), Martin Steiner (3) und Thomas Wenger.