Schrobenhausen
So gut wie sicher gerettet

Schrobenhausen Green Devils haben insgesamt sechs Regionalliga-II-Teams hinter sich gelassen

16.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:55 Uhr
Ein Teil eines starken Teams: Die Schrobenhausen Green Devils legten in der Regionalliga II Süd eine phänomenale Saison hin, die nun mit dem (ziemlich sicheren) Klassenerhalt belohnt wurde. −Foto: Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) Trotz der 87:95-Niederlage gegen die Dachau Spurs halten die Schrobenhausen Green Devils erneut die 2. Basketball-Regionalliga. In der ersten Saison unter Chefcoach Jörg Weber gab es mehrere schwierige Phasen, aber vor allen Dingen auch viele Höhepunkte und positive Entwicklungen.

Am Ende eines spannenden, emotionalen und teilweise tragischen Basketballabends stand die gute Nachricht, auf die alle gehofft hatten: Die Green Devils werden auch in der nächsten Saison in der 2. Regionalliga spielen. Offiziell werden die Startrechte dafür zwar erst im Mai erteilt - doch bei insgesamt sechs Mannschaften in der Nord- und Südgruppe der Regionalliga II Südost, die in der Endabrechnung der Saison 2017/18 nun hinter den Schrobenhausenern stehen, kann es eigentlich keine böse Überraschung mehr geben. "Das Saisonziel ist damit erreicht", sagt Jörg Weber: "Wir haben die angestrebten neun Siege geholt, die Liga gehalten und zudem die Mannschaft enorm weiterentwickelt." Das Lob dafür gebührt natürlich auch dem 47-Jährigen selbst, nach dessen erster Saison als Schrobenhausener Chefcoach. "Ich muss der Mannschaft ein Riesenkompliment machen", sagt er umgekehrt.
Natürlich war in dieser schwierigen Saison - nach dem großen Umbruch in der Vorsaison und dem Abgang von Lukas Edler vor dieser Spielzeit - nicht alles gut. Aber eben doch so einiges. Ein begeisternder Heimsieg gegen den FC Bayern München III beispielsweise, der lange in Erinnerung bleiben wird. Oder die tollen Auswärtsauftritte beim letzten Hinrundenmatch in Dachau und vor eineinhalb Wochen in Passau, wo sich die Green Devils im Nachhinein endgültig den Klassenerhalt sicherten. "Meine Spieler haben sich sowohl individuell als auch mannschaftstaktisch noch einmal enorm verbessert", zieht Weber ein positives Fazit.

Am Ende dieser Saison gibt es auch Zahlen, die diese Einschätzung bestätigen. Die Green Devils - schwach von der Freiwurflinie? Gefühlt mag das mancher Zuschauer manchmal so empfinden. In Wahrheit sind die Schrobenhausener nach 22 Spieltagen in dieser Disziplin das beste Team der Liga (67,3 Prozent). Drei Akteure - Claus-Jürgen Ludwig (Vierter), Timothy Spatschek (Neunter) sowie Lukas Bäumel (Zehnter) - haben es außerdem in die Top-Ten der Liga-Topscorer geschafft. "Und man muss dabei bedenken, dass zwei von ihnen erst 18 beziehungsweise 19 Jahre alt sind", sagt Weber. Spatschek ist nach Miodrag Mirceta (TuS Bad Aibling) zudem der zweitbeste Dreierschütze der Regionalliga II Süd (55 in 22 Spielen).
Auch gegen die Spurs eröffnete der 19-Jährige mit einem Dreier die Partie, legte kurze Zeit später einen weiteren nach, sodass es nach der 10:2-Führung zum ersten Mal in der prall gefüllten Halle richtig brodelte. Später war das erneut der Fall, als sich die Schrobenhausener - nachdem Dachau auf 21 Punkte davongezogen war (53:32) - im dritten Viertel wieder eindrucksvoll herankämpften. Als Uli Steiner bei einem erfolgreichen Dreierversuch gefoult wurde und auch den Freiwurf zum Vierpunktespiel verwandelte, war die Stimmung grandios. Dass das Schrobenhausener Publikum in dieser Liga phänomenal ist - nichts Neues.
"Ich glaube, dass sich die Jungs auch noch einmal von dieser ganz besonderen Kulisse haben beeindrucken lassen", sagt Weber und ergänzt: "Uns hat der hundertprozentige Fokus gefehlt, vor allem in der Defense." Er könne der Mannschaft aber deshalb keinen Vorwurf machen. "Jeder kann stolz sein auf das, was wir in dieser Saison geschafft haben", so der Chefcoach. Obwohl sich die Green Devils noch einmal bis auf sieben Punkte herankämpften (55:62), brachten die Dachauer ihren Sieg am Ende abgezockt nach Hause.
Tragisch: Uli Steiner fiel nach einem harten Einsteigen seines Gegenspielers so unglücklich, dass er sich am Knie verletzte. Was zunächst "nur" nach einer ausgerenkten Kniescheibe aussah, "könnte jetzt doch etwas Schlimmeres sein", befürchtet Weber. Das einzig "Gute": Steiner hat in der Sommerpause Zeit, um bis zur neuen Saison wieder fit zu werden. Er wird dann hoffentlich bald wieder für die Green Devils auf dem Feld stehen. Natürlich weiterhin in der 2. Regionalliga.
Das zum Saisonabschluss gegen die Dachau Spurs unterlegene Green-Devils-Team: Juan Pablo Alanis Barrera (3 Zähler), Lukas Bäumel (11), Jakob Eiglmeier, Simon Ettenreich (4), Jonas Fiß (4), Florian Grille, Johannes Keil (5), Claus-Jürgen Ludwig (26), Kapitän Sebastian Ritzer (5), Timothy Spatschek (18), Uli Steiner (10) und Thomas Wenger (1).

Matthias Vogt