Sandizell (cbo) Wenn es um den Damenfußball im Altlandkreis Schrobenhausen geht, gehört Silvia Meier sicherlich zu einer der ganz großen Kickerinnen dieser Zunft. Am heutigen Samstag nun wird die langjährige Goalgetterin der DJK Sandizell ihre Fußballschuhe an den Nagel hängen - mit einem Abschiedsspiel (Anstoß: 16 Uhr) der aktuellen Mannschaft gegen eine Auswahl ehemaliger Mitspielerinnen.
"Wir wollen Silvia mit Pauken und Trompeten verabschieden, das hat sie sich mehr als verdient", erzählt DJK-Klubchef Markus Hergeth. Und dafür haben sich die Gelb-Schwarzen gehörig etwas einfallen lassen, auch wenn nicht alles realisierbar war. "Rainer Haßfurter etwa sollte den Spielball per Fallschirmsprung auf unseren Platz bringen", so Hergeth, doch der sei verhindert. Der DJK-Chef verspricht Meier dennoch einen großen Abschied: "Es werden unwahrscheinlich viele ihrer ehemaligen Mitspielerinnen da sein, um noch einmal mit ihr zu spielen - und es wäre schön, wenn die Zuschauerkulisse dem Anlass entsprechen würde." Ein Spiel von Strafraum zu Strafraum soll es werden am Samstag ab 16 Uhr in Sandizell, zweimal 30 Minuten beträgt die Spielzeit. "Das sollte reichen für so manche ehemalige Fußballerin", lacht der Sandizeller Vereinsvorsitzende.
Warum sich der Klub für Silvia Meier, die in der Vergangenheit als Abteilungsleiterin, zweite Vorsitzende oder auch Jugendtrainerin im Verein aktiv war, so sehr ins Zeug legt und einen Tag inszeniert, den nicht jede verdiente Spielerin bekommt, zeigt allein ein Blick auf die beeindruckenden Zahlen der ehemaligen Spielertrainerin: Seit ihrem sechsten Lebensjahr stand Meier aktiv auf dem Rasen, von 1996 bis 2016 - also ganze 20 Jahre - in der Damenmannschaft. Die Bilanz ist mehr als nur beeindruckend, 796 Treffer erzielte die Goalgetterin in 737 Partien. Ja, mehr Tore als Spiele auf dem Konto zu haben, das gelang nicht einmal einem gewissen Gerd Müller.
Insgesamt 32 Jahre jagte die inzwischen 38-Jährige für die DJK Sandizell dem Leder hinterher, ehe eine schwere Verletzung in der vergangenen Saison ihre Karriere mehr oder weniger beendete. Meier selbst wird der SG Sandizell/Echsheim als Co-Trainerin erhalten bleiben, auf ihre Torjägerinnendienste muss das Team um Trainerkollege Sven Rechenauer in Zukunft aber verzichten. "Wir wollen ihr nach ihrer aktiven Karriere noch einmal einen tollen Abschied bereiten am Samstag", erzählt Hergeth, der weiter erklärt, dass die Hauptperson des heutigen Tages nichts von dem Match weiß, da alles unter Verschluss geplant wurde. "Silvia wird es praktisch erst jetzt in der Zeitung lesen, was heute los ist", schmunzelt der DJK-Vorsitzende und verrät gleich noch, was für Meier nach dem Match ansteht: "Dann bekommt sie von uns einen Hammer und Nägel und darf ganz feierlich und hochoffiziell ihre Fußballschuhe an unsere Tribüne nageln." Und damit wird dann die Karriere der wohl treffsichersten Fußballerin, die der Altlandkreis je hervorgebracht hat, tatsächlich enden.
