Riesige Enttäuschung und Kopfschütteln

23.11.2009 | Stand 03.12.2020, 4:28 Uhr

Aus dem Weg: Manfred Kaiser (l.) und sein BSV Berg im Gau verpassten am Sonntagnachmittag fahrlässig den Sprung auf einen Nichtabstiegsrang. - Foto: F. Gründer

Berg im Gau (rih) Mit einem insgesamt enttäuschenden 1:1- Unentschieden kam der BSV Berg im Gau vom Bezirksliga-Tabellenvorletzten SSV Höchstädt zurück. Dabei gelang dem Gastgeber erst kurz vor dem Schlusspfiff mit nur acht Mann der Ausgleich.

BSV-Trainer Holger Heimisch hatte die Lage bei der Mannschaftsbesprechung vor dem Match genau richtig eingeschätzt: "Es wird ein extrem schwieriges Spiel. Der Gegner wird sicher zunächst einmal hinten alles dicht machen und dann schauen, was nach vorne geht. Wir dürfen uns vor allem in der Abwehr keine Fehler erlauben." Genau so verlief das Spiel zumindest in der ersten Hälfte: Der Gastgeber agierte aus einer dicht gestaffelten Abwehr. Der BSV hatte mit den Mittelfeldstrategen Michael Schmidberger, Holger Heimisch, dem Eppertshofener Tobias Mayr und Daniel Marx ein deutliches Übergewicht.

Das Berg im Gauer Spiel in die Spitze war jedoch schwierig, Tobias Nabe und Tobias Gaevert waren zumeist gut abgedeckt. Und wenn sich eine Tormöglichkeit ergab wie zum Beispiel in der 27. Minute, als Tobias Gaevert alleine vor dem SSV-Torwart auftauchte, blieb die Chance ungenutzt.

Als in der 44. Minute Tobias Gaevert im Strafraum gefoult wurde und Daniel Marx den fälligen Elfmeter sicher zum 1:0 verwandelte, war der BSV jedoch wieder genau im Plan. Aber so ist nun einmal Fußball, und so ist vor allem so ist der BSV: Planen lässt sich überhaupt nichts.

So wurde es in der zweiten Hälfte extrem turbulent, und die Höchstädter fanden in Schiedsrichter Markus Abröll von der Schiedsrichtergruppe Memmingen den absoluten Buhmann für ihre Negativerlebnisse. Zunächst zog er den ersten Unmut auf sich, als er ein rotwürdiges Foul von Daniel Marx nur mit einer Gelben Karte ahndete. Vor allem Stefan Schwenkreis war erzürnt darüber, handelte sich wegen Meckerns gleich zwei Gelbe Karten nacheinander ein und musste somit vom Feld.

Endgültig zum Brodeln kam die Stimmung im Josef-Konle-Stadion, als Markus Nicklaser nach einem groben Foulspiel an Holger Heimisch die Rote Karte erhielt. Aber damit nicht genug, mit Islam Nuraj musste in der 71. Minute bereits der dritte SSV-Spieler vom Feld – er hatte seine zweite Gelbe Karte an diesem Tag gesehen.

Der BSV hatte nun Platz, um endlich den Weg in die Spitze zu finden. Die Löcher in der Höchstädter Abwehr taten sich auch auf. Ab der 80. Minute besaß Berg im Gau schon beinahe im Minuten-Takt beste Einschussmöglichkeiten. Tobias Gaevert, Tobias Nabe und Michael Schmidberger vergaben jeweils alleine vor dem Torwart. Mit einer weiteren Glanzparade lenkte SSV-Schlussmann Christian Häring einen Schuss von Tobias Nabe um den Pfosten.

Und so kam es, wie es in solchen Situationen einfach kommen muss: Nach einer Freistoßhereingabe stieg der hoch aufgewachsene Marcus Mattick zum Kopfball hoch und überwand Wolfgang Seel im BSV-Tor – 1:1. In der Nachspielzeit hatte zunächst Michael Schmidberger noch einmal die Chance zum BSV-Siegtreffer, zielte aber aus halbrechter Position knapp daneben. Den absoluten Super-GAU für die Berg im Gauer verhinderte dann Schlussmann Wolfgang Seel, als er mit einer Glanztat den Ball über die Latte lenkte (94.).

Die Enttäuschung im BSV-Lager saß nach dem Spiel natürlich tief, zunächst war keiner zu einer Stellungnahme bereit. Holger Heimisch musste sich zuerst einmal setzen und schüttelte minutenlang den Kopf, bis er völlig konsterniert meinte: "Da hätten wir die Riesenmöglichkeit, um endlich da hinter rauszukommen, und dann so etwas . . . Hoffentlich fehlen uns diese beiden verschenkten Punkte nicht in der Endabrechnung."