Schrobenhausen
"Ohne Ausnahme sehr nette Kerle"

Kicker des BSV Berg im Gau II stellen erneut das fairste Fußballteam des Kreises Ostschwaben

12.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:48 Uhr

Gelb für ein heftiges Foulspiel: Die ostschwäbischen Schiedsrichter leisteten in der bisherigen Saison 2016/17 wieder gute Arbeit. - Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) Das bravste aller 97 Teams, die 2016/17 in den sieben Spielklassen des Fußballkreises Ostschwaben um Punkte kämpfen, stammt aus dem Raum Schrobenhausen. Die bösesten Buben der laufenden Saison sind jedoch auch hier zu Hause.

Peter Baierl wirkt überrascht - aber zugleich auch sehr stolz: "Unsere zweite Vertretung - erneut die fairste Mannschaft in ganz Ostschwaben? Natürlich freut mich so eine Nachricht", gibt der Klubchef des BSV Berg im Gau gerne zu. Schon in der Spielzeit 2015/16 hatte die B-Klassentruppe seines Vereins die Fairnesswertung des gesamten Fußballkreises angeführt - und nun, in der Winterpause der aktuellen Saison, ist dies nicht anders.

Lediglich sieben Gelbe Karten sahen die BSV-II-Kicker bislang in insgesamt elf Partien. Gelb-Rote oder gar Rote Karten für die Berg im Gauer Reservisten? Absolute Fehlanzeige. An was das liegt? "Ganz einfach, weil wir hier ohne Ausnahme sehr nette Kerle in der Mannschaft haben", antwortet Baierl augenzwinkernd.

Und die bösen Buben des Klubs? Die spielen anscheinend ausschließlich für die erste Berg im Gauer Garnitur - denn jene ist in der Fairnesswertung der Kreisliga Ost zurzeit nur auf dem letzten Platz zu finden. Aber selbst mit 48-mal Gelb, viermal Gelb-Rot und zweimal Rot: Die BSV-I-Akteure sind trotzdem regelrechte Waisenknaben im Vergleich zu den Kickern des FC Türkenelf Schrobenhausen, die erneut das unfairste Team des gesamten Fußballkreises bilden. Ihr "Arbeitsnachweis" bei bislang 13 Partien in der A-Klasse Neuburg: 50-mal Gelb, sechsmal Gelb-Rot, zweimal Rot.

Mit anderen Worten: In Sachen Disziplin hat sich beim FCT nicht viel zum Guten entwickelt, schließlich war er schon nach der Saison 2015/16 lediglich auf der letzten Position gelegen. Wie hatte Klubboss Yusuf Eroglu damals noch gemeint: "Das Ganze ist natürlich nicht so toll für uns, und das darf eigentlich auch nicht so sein. Ich bin mir bewusst, dass wir auf diesem Gebiet immer noch eine Menge zu tun haben." Keine Frage: Diese Sätze passen immer noch sehr gut.

Weiter zum SC Mühlried - und damit zum bravsten Team der Kreisklasse Aichach. "Dass wir in sportlicher Hinsicht zurzeit sehr erfolgreich sind und das noch dazu mit fairen Mitteln erreichen, hierüber freue ich mich natürlich", so die erste Reaktion von Harry Reisner. Der SCM-Fußballchef betont: "Unser Trainer Plamen Nikolov legt in der Tat großen Wert auf Disziplin. Außerdem sind unsere Spieler ganz allgemein ruhiger geworden und haben aus manchen Dingen gelernt, die ihnen früher passiert sind."

Ohne Zweifel auffällig: In der Kreisklasse Aichach gingen die Kicker bislang härter zu Werke als in den restlichen Ligen Ostschwabens. Oder griffen hier die Schiedsrichter einfach nur rigoroser durch? Fakt jedenfalls ist: Mit seinem Quotienten von 2,35 wäre der SC Mühlried in der Fairnesstabelle der B-Klasse Aichach nur an elfter Stelle gelandet - neun Positionen hinter der eigenen zweiten Garnitur, die hier einen Wert von 1,46 aufweist.

Dass sportlich erfolgreiche Spitzenmannschaften automatisch disziplinierter spielen als Teams aus dem Tabellenkeller - das stimmt nur bedingt. So schafft es mit der TSG Untermaxfeld (Kreisklasse Neuburg) aktuell nur ein Spitzenreiter, auch das Fairnessklassement seiner Gruppe anzuführen. Auf der anderen Seite heißt der bravste Verein der A-Klasse Neuburg momentan SV Ludwigsmoos - und das, obwohl die Grünweißen in der regulären Punktetabelle auf einem Abstiegsrang liegen.

Der wohl völlig richtige Schlusskommentar stammt nun von Mühlrieds Reisner: "So positiv eine gute Platzierung in der Fair-Play-Tabelle auch ist - am Ende ist doch deutlich wichtiger, wie viele Siege eine Mannschaft erreicht hat. Daran dürfte sich nie etwas ändern."