Gerolsbach
"Mit der Performance zufrieden"

FC Gerolsbach beweist auch beim Partymachen eine außerordentlich gute Kondition

22.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:05 Uhr

Auch mit tänzerischen Talenten ausgestattet: Beim FC Gerolsbach feierten sie am Sonntag, direkt nach dem 0:0-Remis gegen den SC Oberbernbach, nach allen Regeln der Kunst. - Foto: H. Steurer

Gerolsbach (SZ) Von Katerstimmung war beim FC Gerolsbach am Montagvormittag überhaupt keine Spur. Wie auch? Dauerten doch da die Feierlichkeiten des frisch gebackenen Meisters der Kreisklasse Aichach immer noch an - wie Spielertrainer Daniel Stampfl mit einem breiten Grinsen im Gesicht erzählte.

"Ich bin mit der Performance meiner Mannschaft außerordentlich zufrieden", so ein zufriedener Gerolsbacher Coach, der dabei ausnahmsweise einmal nicht die Leistung seiner Kicker auf dem Fußballplatz meint - sondern den Sportheimbesuch nach dem sonntägigen 0:0-Remis gegen den SC Oberbernbach, welches ja zum endgültigen Sichern des Meistertitels reichte. Bis in die frühen Morgenstunden dauerte die Aufstiegsparty des FCG an - und Stampfl selbst sowie Abteilungsleiter Herbert Krobath waren die letzten Personen, die das Sportheim verließen. "Um 5.45 Uhr haben wir zugesperrt", grinst der Spielertrainer, der anschließend ein kleines Nickerchen auf der Couch seines Fußballchefs machte.

"Ungefähr auf eine Stunde Schlaf bin ich gekommen, jetzt geht es direkt weiter mit der zweiten Runde", erklärte der 30-Jährige am Montagvormittag. Zur "Mare", genauer gesagt zum Gasthaus Buchberger, führte der Weg da nämlich. "Wir müssen uns jetzt erst einmal mit ein paar Weißwürsten und ein paar Weißbier stärken", so Krobath, der sich verständlicherweise bestens gelaunt zeigte: "Es ist ein wunderschöner Morgen. Verkatert ist bisher niemand, wir sind ja schließlich noch nicht fertig mit Feiern. Schauen wir mal, was der Tag noch bringt und wie lange es noch gehen wird."

Wie lange sein Spielertrainer noch aushalten musste am Montag, dies ist nun nicht bekannt. Stampfl selbst aber hoffte im Laufe des Tages inständig, zumindest ein paar Stunden Schlaf zu bekommen. "Ich muss ja Dienstag wieder arbeiten. Irgendwie werde ich das alles jedoch schon auf die Reihe bekommen", grinste er und ließt die sonntägige Meisterfeier bei diesen Sätzen noch einmal gedanklich Revue passieren. Ausgelassen sei die Stimmung hierbei gewesen, wie er sich dunkel erinnert. "Kurz und knapp meisterlich eben - so wie es sich für die Situation ganz einfach auch gehört", so der 30-Jährige lachend, der einen seiner Schützlinge mit Blick auf den Sonntagabend ganz besonders hervorhob: "Alexander Tyroller hat sich seinem Verhalten und Auftreten nach anscheinend ganz besonders gefreut, dass wir den Aufstieg geschafft haben. Er war nämlich anschließend im Sportheim ganz eindeutig unser unumstrittenes Feierbiest."

Zum Feiern gab es ja auch allen Grund - so souverän, wie die Gerolsbacher durch diese Kreisklassensaison marschierten. "Die Art und Weise, wie wir in dieser Spielzeit auftraten, war wirklich ganz stark", bestätigt Stampfl - und Krobath pflichtet ihm da bei: "Das war von Anfang an unfassbar gut. Ich bin einfach nur brutal stolz auf die Mannschaft sowie das Trainerteam. So diszipliniert und fleißig, wie wir arbeiteten, das war schon ganz großes Kino", sagt der Abteilungsleiter. Dementsprechend ließ sich der FCG dann bei der Meisterfeier nicht lumpen, für die musikalische Untermalung etwa sorgte eine große Soundanlage auf dem Anhänger eines Traktors. "Ich glaube, uns haben sie selbst in Pfaffenhofen noch gehört", so Krobath mit einem Lachen. Und er schwärmt regelrecht: "Der Abend war vom Feinsten. Es war eine perfekte Party für eine perfekte Saison."

57 Zähler haben die Gerolsbacher bereits nach 24 Spieltagen gesammelt, nur eine Saisonniederlage mussten die Stampfl-Fußballer dabei hinnehmen. Für den Spielertrainer selbst gab es trotz all der Souveränität, mit der sein FCG durch die Liga marschierte, einen großen Knackpunkt in der aktuellen Runde: "Als Sebastian Ickes in der 98. Minute direkt im ersten Match nach der Winterpause beim TSV Inchenhofen einen Elfmeter hielt und wir deshalb mit 2:1 gewannen - das gab uns einen unglaublichen Schub für die weiteren Wochen", glaubt der 30-Jährige. Für Krobath indes haben seine drei Trainer - Stampfl, Sebastian Waltl und Markus Knöferl - einen Löwenanteil am Titelgewinn. "Sie zeigten sich als absolute Vorbilder - und genau jene brauchte unser Team. Diese Drei sind für unseren Verein ein absoluter Glücksgriff", so der Abteilungsleiter.

Dass trotz aller Feierlichkeiten schon seit Wochen die Planungen für die neue Spielzeit laufen, dies bestätigen sowohl Stampfl als auch Krobath. Mit Benny Wendt vom TSV Pöttmes sowie Stefan Brunner von der U19-Vertretung des TSV Aindling sind ja bereits zwei Neuzugänge fix für die dann anstehende Kreisligasaison. "Wir halten jetzt zwar noch die Augen offen, was die Defensive angeht - aber da werden wir nur noch tätig, wenn es tatsächlich Sinn ergibt", sagt Stampfl, der seinem Kader auch eine Etage weiter oben vollstes Vertrauen entgegenbringt: "Die Jungs haben jetzt über Monate bewiesen, was sie können." Und das eben nicht nur auf dem Platz, sondern auch beim Feiern im Sportheim.