Historische Pleitenserie beim BSV Berg im Gau

01.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:37 Uhr

Am Boden: Können sich Manfred Kaiser (l.) und sein BSV Berg im Gau am Sonntagnachmittag wieder aufrichten, wenn es zu Hause gegen die TSG Thannhausen II geht? - Foto: F. Gründer

Berg im Gau (SZ) Einen weiteren Versuch, seine Talfahrt zu stoppen, unternimmt der BSV Berg im Gau am Sonntag zu Hause gegen die TSG Thannhausen II (Anstoß 15 Uhr). Dies wird jedoch alles andere als leicht, denn geht es gegen den aktuellen Tabellenzweiten der Bezirksliga Schwaben Nord.

Seit dem zweiten Spieltag ist die zweite Garnitur des TSG unbesiegt, fünf Siege und ein Unentschieden holte die Truppe um Trainer Armin Berchtold in den jüngsten sechs Partien. Die Brust der Thannhausener wird am Sonntag also extrem breit sein, zumal die Bayernligareserve mit 28 erzielten Treffern die beste Offensive der Liga besitzt.

Auf Berg im Gauer Seite stehen hingegen fünf Niederlagen am Stück – eine Serie, die in der Bezirksligahistorie des BSV absolut einmalig ist. Auch für Spielertrainer Holger Heimisch ist diese Situation vollkommen neu. "Ich kann mich nicht erinnern, jemals fünf Schlappen in Folge kassiert zu haben", so der ehemalige Landesligakicker. Gerade die Defensivleistungen seiner Truppe machen ihm weiter große Sorgen: Allein 14 Treffer kassierte der BSV in den jüngsten drei Partien, zuletzt unterlag er mit 3:5 beim Spitzenreiter TSV Meitingen.

Holger Heimisch erwartet am Sonntag gegen Thannhausen II eine ähnliche Partie wie in Meitingen, will aber unter allen Umständen punkten, schließlich liegt seine Elf mit zehn Zählern auf dem Konto aktuell auf dem Relegationsplatz – punktgleich mit dem ersten Direktabstiegsrang. "Mit fünf Niederlagen am Stück hast du natürlich nicht einen Überschuss an Selbstvertrauen, aber unsere Leistungskurve zeigte zuletzt wieder nach oben", so das Fazit des Ingolstädters aus den jüngsten Wochen.

"Nach den zuvor desolaten Vorstellungen war in Meitingen ein deutlicher Aufwärtstrend erkennbar, am Ende war die Niederlage doch etwas unglücklich. Aber im Endeffekt haben wir uns das Glück durch die jüngsten Leistungen auch nicht verdient. Immerhin bewiesen wir Moral und hätten beinahe einen 1:4-Rückstand noch gedreht", resümiert Holger Heimisch, um aber gleich wieder kritisch zu sein: "Man muss sich aber schon die Frage stellen, warum wir erst nach einem 1:4-Rückstand aufwachen und etwas tun!"

Gegen Thannhausen II wird er es erneut aus einer verstärkten Defensive probieren, auch wenn das zuletzt überhaupt nicht gelang. "Wir spielen wieder nur mit einem Stürmer, um unsere Defensive zu stärken – gerade weil der TSG-II-Sturm so stark ist. Aber wir haben in der Tat große Probleme in der Rückwärtsbewegung. Wenn wir die nicht abstellen wird es unglaublich schwer", weiß der BSV-Übungsleiter.

Zumindest auf Michael Schmidberger kann der ehemalige Landesligakicker wieder zurückgreifen, dafür fällt nun Holger Heimisch selbst aus: "Ich habe immer noch Probleme mit dem linken Oberschenkel. Momentan kann keiner genau sagen, was ich habe. Ich renne von Arzt zu Arzt, ohne etwas Genaueres zu erfahren", berichtet er. Auch Jürgen Grammer wird wegen einer Knieverletzung weiter fehlen. Der Berg im Gauer Spielertrainer geht jedoch davon aus, dass seine Truppe die Ausfälle kompensiert und etwas Zählbares gegen den Tabellenzweiten einfährt. "Die Jungs haben zuletzt Charakter gezeigt, das stimmt mich positiv. Ich bin mir sicher, dass es nun weiter aufwärts geht", ist Holger Heimisch optimistisch.