Schrobenhausen
Frust und Resignation

Green Devils haben den Klassenerhalt kaum mehr selbst in der Hand Dreiwöchige Pause soll wieder Ruhe ins Team bringen

13.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:39 Uhr

Mit elf Punkten war Lukas Bäumel (am Ball) der zweiterfolgreichste Schrobenhausener - doch mit einem Sieg seiner Mannschaft wurde es wieder nichts. - Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) Eigentlich wollten sich die Green Devils mit einem guten Gefühl in die dreiwöchige Pause verabschieden, doch nach dem 54:76 gegen Landsberg dominieren Frust und Resignation. Im Saisonendspurt ab dem 4. März zählt für die SSV-Basketballer dennoch jeder einzelne Sieg.

Als die deutliche Heimniederlage gegen Landsberg immer mehr Gestalt annahm, ging bei den Green Devils auch das Frustlevel stetig nach oben. Ein Spieler nach dem anderen schimpfte auf der Schrobenhausener Bank. Auf sich selbst, auf die Teamkollegen oder auf die Unparteiischen, die freilich nicht Schuld an der Niederlage waren, durch ein paar zweifelhafte Entscheidungen aber auch nicht zur Entspannung der Lage beitrugen. "Ich glaube, das ist normal, dass der Ärger einfach mal raus muss", sagt Kapitän Sebastian Ritzer. Sein Teamkollege Marcus Burg holte sich nach seiner Meckerei im dritten Viertel sogar ein disqualifizierendes Foul ab, musste die Partie frühzeitig beenden und wird demnächst seine Sperre vom Verband erhalten. "Nein, es läuft absolut nicht bei uns", bringt es Ritzer auf den Punkt.

Anstatt die Negativserie von zuvor acht Niederlagen in Folge mit einem Heimsieg gegen Landsberg zu durchbrechen, zeigten die Green Devils eine ihrer schwächsten Saisonleistungen. Ähnlich wie beim 59:84 im Hinspiel waren sie gegen den starken Tabellenfünften in letzter Konsequenz chancenlos. Nur zum Ende des ersten und zu Beginn des zweiten Viertels stieg das Stimmungsbarometer in der Halle, als die Gastgeber einen 15-Punkte-Rückstand fast komplett aufgeholt hatten. Was danach folgte, war - erst recht nach den guten Auftritten gegen die Dachau Spurs und beim Sportbund München - einfach nur enttäuschend.

"Wir haben uns wirklich nicht mit Ruhm bekleckert", stellt auch Ritzer fest. Die Gäste dagegen zogen am Samstag beinahe spielerisch auf über 20 Punkte davon und gaben diesen Vorsprung bis zum Ende nicht mehr aus der Hand. Ein paar Gelegenheiten, um den Rückstand noch einmal auf einen machbaren Rahmen zu verkürzen, ließen die Schrobenhausener außerdem ungenutzt. Auf diese Weise geht es schneller als gedacht in die Bayernliga.

Immerhin hat sich die Gesamtkonstellation im Abstiegskampf nicht noch weiter verschlechtert, da auch Freising (53:71 gegen BG Leitershofen/Stadtbergen II) und Gröbenzell (95:96 in Dachau) ihre Partien verloren. Beiden Kontrahenten reicht aber wohl ein Sieg aus sechs Spielen, um sich im Endklassement sicher vor den Green Devils zu platzieren. Die schielen nun vor allem auf die Nordgruppe der 2. Regionalliga, in der momentan aber auch nur ein Team schlechter dasteht als die Schrobenhausener. Ein Abstieg der BG Leitershofen/Stadtbergen aus der 1. Regionalliga - und der damit verbundene Zwangsabstieg der zweiten Mannschaft - würde den Schrobenhausenern womöglich helfen. "Doch natürlich nur, wenn wir auch selbst mal wieder ein Spiel gewinnen", betont Ritzer.

Im Saisonendspurt zählt also weiterhin jeder einzelne Sieg, der die Gesamtbilanz verbessert. Da die Green Devils ihr vorgezogenes Auswärtsspiel bei der BG Leitershofen/Stadtbergen II bereits Anfang Januar absolvierten und anschließend die Faschingspause folgt, beginnt dieser Endspurt erst am 4. März, mit einem Heimspiel gegen den Aufstiegsaspiranten München Basket. "Diese drei Wochen Pause schaden bestimmt nicht, damit man durchschnaufen kann und wieder etwas Ruhe einkehrt", meint Ritzer. Danach, sagt der Kapitän, "sollte die größte Aufholjagd der Green-Devils-Geschichte ins Rollen kommen". So ganz ernst meint der 29-Jährige diese Aussage nicht mehr. Umso schöner wäre es, wenn es am Ende doch so käme.

Das gegen Landsberg unterlegene Green-Devils-Team: Juan Pablo Alanis Barrera (3), Lukas Bäumel (11), Manuel Bostanci, Marcus Burg, Jonas Edler, Jonas Fiß (3), Florian Grille (2), Claus-Jürgen Ludwig (24), Sebastian Ritzer (10), Uli Steiner, Andreas Wachinger (1) und Thomas Wenger.