Pipinsried (SZ) Vier Spiele in neun Tagen, sechs Partien in den entscheidenden zweieinhalb Wochen der Saison: Worüber viele Teams im Profibereich jammern würden, wird für den FC Pipinsried jetzt in der Fußball-Regionalliga Bayern zur Realität. Am heutigen Dienstag (18.15 Uhr) kommt bereits die zweite Mannschaft des FC Bayern Münchenzu den Gelbblauen, Karten sind noch in allen Kategorien an der Abendkasse erhältlich.
Eigentlich hat der FC Pipinsried ja ein ganz gutes Wochenende hinter sich: Beim 0:0 in Illertissen verpasste es der Aufsteiger zwar trotz mehr als 50-minütiger Überzahl, wichtige drei Punkte mitzunehmen - doch auch mit dem einen Zähler, der laut Spielertrainer Fabian Hürzeler "am Ende noch viel wert sein kann", konnte man im Großen und Ganzen gut leben. Und das vor allem deshalb, weil die SpVgg Bayreuth am Sonntag überraschend dem sicheren Absteiger aus Unterföhring mit 1:2 unterlag. So weit, so gut. Wäre da nicht noch das Sportgerichtsurteil zum abgebrochenen Auswärtsmatch beim SV Schalding/Heining, das den Pipinsrieder Spielplan in der entscheidenden Saisonphase nun doch ordentlich durcheinanderwirbelt.
Dem FCP wurden nämlich jetzt nicht wie erhofft die drei Punkte zugesprochen. Stattdessen gibt es ein Wiederholungsspiel, das am Donnerstag, 3. Mai, stattfindet. Also in der Woche, in der die Pipinsrieder ohnehin schon die Nachholpartie gegen den FC Ingolstadt II bestreiten müssen. Am Wochenende zuvor ist das wichtige Kellerduell gegen den SV Seligenporten angesetzt, am Wochenende danach der Saisonhöhepunkt gegen die Münchner Löwen. Das Heimspiel gegen den SVS wird deshalb von Samstag, 27. April, auf Freitag, 26. April, vorverlegt. Die Auswärtspartie in Ingolstadt von Dienstag, 1. Mai, auf Montag, 30. April.
"Um ehrlich zu sein: Dafür habe ich absolut kein Verständnis", sagt der Sportliche Leiter des FCP, Roman Plesche. Er betont: "Die Saison ist so lang - und dann muss ein Verein, der um den Klassenerhalt kämpft, in den letzten zweieinhalb Wochen sechs Spiele absolvieren." Man werde sich beratschlagen, welche Aussichten ein Einspruch gegen das Urteil hat, verrät Plesche. Das Problem: Die Partie wird nächste Woche so oder so ausgetragen. Ein erfolgreicher Einspruch hätte aufgrund der knappen Zeitspanne wenn, dann erst im Nachhinein, Erfolg. Am engen Spielplan des FCP würde er nichts ändern.
Also bleibt eigentlich nur noch die aus Pipinsrieder Sicht beste Variante: sich mit so vielen Punkten wie möglich schon so früh wie möglich den Klassenerhalt zu sichern, um nicht mehr zwangsläufig auf die letzten Partien angewiesen zu sein. Fünf Punkte beträgt der aktuelle Vorsprung auf den ersten Abstiegsrelegationsrang, der FCP hat noch dazu eine Partie weniger absolviert als seine Verfolger.
Am heutigen Dienstagabend kommt die zweite Mannschaft des FC Bayern als großer Favorit in die NAT-Arena nach Pipinsried - "aber wir haben ja schon häufig bewiesen, zu was wir im Stande sind", sagt Plesche, dessen Mannschaft auf Kapitän Thomas Berger (Bänderdehnung) verzichten muss. Ünal Tosun ist nach langer Verletzungspause dagegen wieder eine Option. "Wir hoffen auf viele Zuschauer und natürlich auf eine positive Überraschung", so Plesche. Dann könnte man den anstrengenden letzten Saisonwochen schon um einiges entspannter entgegensehen.
Das Restprogramm des FC Pipinsried in der Übersicht: Dienstag, 24. April, 18.15 Uhr: FC Bayern München II (H); Freitag, 27. April, 18.15 Uhr: SV Seligenporten (H); Montag, 30. April, 19 Uhr: FC Ingolstadt II (A); Donnerstag, 3. Mai, 18.30 Uhr: SV Schalding/Heining (A); Samstag, 5. Mai, 14 Uhr: TSV 1860 München (H); Samstag, 12. Mai, 14 Uhr: VfR Garching (H).
Matthias Vogt
