Pfaffenhofen
"Es geht nur noch um das Team"

EC Pfaffenhofen droht wieder einmal der Abstieg in die Landesliga

18.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr

Pfaffenhofen (SZ) Zum fünften Mal in Folge muss der EC Pfaffenhofen im Kampf um den Klassenerhalt in der Eishockey-Bayernliga nachsitzen. In diesem Jahr geht es in einer Verzahnungsrunde gegen zwei Bayernligisten und fünf Landesligisten. Heute steht das erste Spiel an.

Platz acht war eigentlich das Ziel des EC Pfaffenhofen in der Eishockey-Bayernliga. Seit dem letzten Heimspiel 2017 ist klar: Dafür reicht es nicht. Das Risiko, abzusteigen, ist größer als in den vergangenen Jahren: Nur drei von acht Teams qualifizieren sich nach 14 Spielen für die Bayernliga. Vor den entscheidenden Wochen hat Abteilungsleiter Alexander Dost noch einen kanadischen Neuzugang an Land ziehen können. Dost und Kapitän Stefan Huber sind sich einig: Das Team steht in der Pflicht. Und: Der ECP bleibt drin.

"Wir sind zu gut, um abzusteigen. Wenn es normal läuft und wir unsere Leistung auf das Eis bringen, bleiben wir drin", sagt Huber. Spielführer und Abteilungsleiter sind sich einig: Der ECP hat schon sehr gute Leistungen gezeigt. Dennoch wird es jetzt spannend. "Wir müssen eine Schippe drauflegen und 60 Minuten Eishockey spielen, nicht nur ein Drittel", fordert Huber. "Es geht nicht mehr um eigene Statistiken, es geht nur noch um das Team." Dost hat den Torabschluss als Schwäche ausgemacht. "Das Team sucht zu selten den direkten Abschluss", sagt er. Das schlägt sich in den nackten Zahlen nieder - mit 70 Toren stellt der ECP den schwächsten Angriff der Liga.

Der Gang in die Landesliga bliebe nicht ohne Konsequenzen: "Es würde weiter gehen, aber mit anderen Vorzeichen. Diese Mannschaft wäre nicht zu halten", gibt Dost zu. Außerdem wäre ein Abstieg ein schlechtes Signal an die Nachwuchsarbeit. Deswegen wird Dost auch deutlich: "Jeder Spieler ist in der Pflicht. Niemand kann sich mehr hinter den Trainern verstecken. Es geht um den Verein, aber auch die Spieler spielen um neue Verträge."

Nach dem Rücktritt der Trainer Gregor Tomasik und Dimitri Kurnosow leitet der erfahrene Kern des Kaders um Huber und die Kanadier Jake Fardoe und Mike Chemello das Training. Für Huber ist die Situation neu. Und keinesfalls leicht: "Ich bin eigentlich keiner, der dem Mitspieler sagt, was er falsch macht, oder wo es lang geht. Wir versuchen, das Beste daraus zu machen."

In der Abstiegsrunde stehen für jedes Team 14 Spiele an, sodass jeder Teilnehmer gegen jede Mannschaft zweimal ran muss. Nur die Vereine auf den Rängen eins bis drei qualifizieren sich für die Bayernliga-Saison 2018/2019 - die anderen fünf müssen in der Landesliga starten. Nie war in den vergangenen vier Jahren, als die IceHogs immer in der Abstiegsrunde spielten, das Risiko, abzusteigen, rechnerisch so hoch.

In der Hauptrunde haben sich die Bayernligisten noch auf zwei Ausländer pro Team begrenzt, in der Landesliga gab es diese selbst auferlegte Begrenzung nicht. Auch für die Abstiegsrunde gibt es keine derartige Bestimmung. Demnach ist damit zu rechnen, dass mehrere Bayernligisten noch kurzfristig aufrüsten und mit mehr als zwei ausländischen Kräften antreten werden. Auch der ECP will sich diese Möglichkeit nicht entgehen lassen. Deswegen ist Dost noch mal tätig geworden und hat Dillon Duprey verpflichtet. Der 24-jährige Stürmer war zuletzt in Schwedens dritthöchster Liga und in der amerikanischen SPHL für die Mississippi River Kings aktiv. Viel wichtiger aber: Der Kanadier kennt ECP-Stürmer Chemello, hat mit ihm im Collegeteam sehr erfolgreich zusammengespielt hat. "Wir erhoffen uns natürlich einen Sprung nach vorne. Die Gegner müssen sich jetzt auf beide einstellen, das wird nicht leichter", sagt Dost.

Als Tabellenzwölfter treffen die IceHogs in der Verzahnungsrunde C auf die Bayernligisten ESV Buchloe (Rang neun) und EV Moosburg (Rang 14). Aus der Landesliga haben sich der ERSC Amberg, der ESC Haßfurt, der EC Bad Kissingen, der ERV Schweinfurt und der EHC Königsbrunn qualifiziert. Kapitän Stefan Huber schätzt die Landesligisten hoch ein: "Sie spielen richtig gutes Eishockey, das ist klar. Der Respekt ist da." Bereits heute Abend steht für den ECP das erste Spiel beim ESC Haßfurt an, der als Tabellenzweiter der Landesliga mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen antreten dürfte. Anpfiff in Haßfurt ist um 19.30 Uhr. Am Sonntag (17.30 Uhr) steht dann gleich im ersten Heimspiel ein Höhepunkt an: Der EV Moosburg reist zum Derby nach Pfaffenhofen.