Hochbrück
Ein stolzer Neu-Bayernligist

Erstes Luftpistolenteam von Enzian Lampertshofen schafft Aufstieg in die Eliteklasse des Freistaats

23.04.2018 | Stand 23.09.2023, 3:00 Uhr

Hochbrück/Lampertshofen (SZ) Das erste Luftpistolenteam von Enzian Lampertshofen hat es geschafft, eine von seiner Seite aus sowieso schon phänomenale Saison endgültig zu krönen: Auf der Olympia-Schießanlage in Hochbrück gelang ihm nun in souveräner Manier der Sprung hoch in die Bayernliga - also in die Eliteklasse des Freistaats, in der ansonsten kein anderer Verein aus dem Gau Schrobenhausen in irgendeiner Weise vertreten ist.

Prompt strahlt Andreas Elbl über das ganze Gesicht. "Ich bin einfach nur mächtig stolz", verrät der Schützenmeister des Erfolgsklubs aus der Gemeinde Berg im Gau: "Bei uns passt momentan einfach alles."

Natürlich: Nachdem sein Quintett ungeschlagen den Meistertitel 2017/18 in der Oberbayernliga Nord/Ost geholt hatte, wollte es unbedingt auch den nächsten Schritt gehen. Das Problem war nur: Beim Aufstiegskampf vor den Toren Münchens warteten gleich sieben bärenstarke Kontrahenten. Sieben hervorragend besetzte Vertretungen aus weiteren Oberbayern- beziehungsweise Niederbayernligen, die ebenfalls unter allen Umständen eine Etage nach oben mochten.

Lediglich der Beste durfte jetzt tatsächlich hoch - was für ein knallharter Modus am Ende einer langen Saison! Und der Beste an diesem Tag kam eben aus Lampertshofen - wobei die Enzian-Schützen das Fundament zu diesem Riesentriumph sofort am Vormittag legten: Stolze 1812 Ringe brachten sie da im ersten Durchgang zustande - ein Resultat, das den Rest gleich mal so richtig schockte. Rainer Kahn (Elbl: "Unser Bester") lieferte allein schon 373 Ringe ab - und auch Thomas Maucher (366), Andreas Sojer (355), Florian Fröhlich (365) sowie Franz Mayr (353) blieben über der magischen 350-Ringe-Marke. Von so einem Kunststück konnten die sieben anderen Mannschaften allesamt nur träumen. Oder, anders ausgedrückt: Die Enzian-Truppe hatte sich sofort ein schönes Polster erarbeitet - 28 Ringe auf den zweitplatzierten SV Hubertus Poing (1784), 37 auf den SV Immergrün Ludmannsdorf (Landkreis Landshut), 49 auf die Bergschützen Ried (Landkreis Rottal-Inn). Der Rest des Feldes benötigte sogar komplett schon das sprichwörtliche Fernglas, um die Lampertshofener an der Spitze zu sehen.

Trotzdem, gewonnen war mit dem ersten Auftritt noch gar nichts - das wussten die Männer aus der Gemeinde Berg im Gau sehr genau. Dementsprechend konzentriert blieben sie, ließen sich nicht verrückt machen. Der Lohn hierfür: Am Nachmittag, reichte es erneut zu einem Ergebnis über der 1800-Ringe-Marke - weil erneut alle Enzian-Schützen über die 350er-Marke kamen. Zugegeben, das Quintett aus Poing (1804) war im zweiten Durchgang um drei Ringe besser als die Mannen aus dem Altlandkreis Schrobenhausen - aber deren Vorsprung war einfach zu groß, dass an ihrem Aufstieg noch etwas zu rütteln gewesen wäre. Insgesamt kamen die Lampertshofener auf 3613 Ringe in Hochbrück - also auf 25 mehr als Poing. Die Vilstalschützen Vilsheim, die sich dank einer tollen Aufholjagd noch Rang drei sicherten, hatten bereits 73 Ringe Rückstand auf die bärenstarke Enzian-Vertretung.

Was den Triumph des Quintetts aus der Gemeinde Berg im Gau noch wertvoller macht: Er wurde rein mit Einheimischen geschafft. "Bei uns gibt es keine eingekauften Schützen, wir werben keine Aktiven von anderen Vereinen ab", betont Elbl. Das große Erfolgsrezept der ersten Enzian-Vertretung 2017/18? Der Schützenmeister des aktuell 227 Mitglieder umfassenden Klubs antwortet lachend: "Wenig trainieren, trotzdem gut schießen."

Wenn die Seinen noch öfter üben würden, wären sie noch besser - davon ist Elbl fest überzeugt: "Aber jeder Einzelne bei uns ist Hobbyschütze, macht das nicht für Geld. Also ist es jedem Einzelnen selbstverständlich selbst überlassen, wieviel Zeit er nebenher noch fürs Trainieren findet", so der Lampertshofener Schützenmeister, der ja außerdem noch als Zweiter Schützenmeister des Gaues Schrobenhausen fungiert.

Es ist übrigens gar nicht so lange her, da war die erste Enzian-Garnitur bereits eine Saison in der Luftpistolen-Bayernliga vertreten. "2014/15 ist dies gewesen", erinnert sich Elbl: "Und damals sind wir sofort wieder abgestiegen." Letzteres soll jetzt, 2018/19, auf keinen Fall mehr passieren. "Unser Ziel ist ein gesicherter Mittelfeldplatz", verrät der Enzian-Boss - und er wirkt mehr als zuversichtlich, dass dieser auch erreicht wird. "Wer kann denn sonst von sich behaupten, fünf starke Männer in seiner Mannschaft zu haben, die momentan allesamt einen Schnitt von über 355 Ringen aufweisen?", fragt Elbl augenzwinkernd _ sowie mit einer Riesenportion Stolz. Wie hatte er anfangs schon völlig zu Recht erwähnt: Bei den Lampertshofener Luftpistolenschützen passt momentan einfach alles.

Roland Kaufmann