Ehekirchen
Ein bitterer Abschied

FC Ehekirchen muss Landesliga nach 0:2-Niederlage gegen BSK Olympia Neugablonz verlassen

28.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:03 Uhr

Einfach nur traurig: FCE-Akteur Oguzhan Halici unmittelbar nach dem gestrigen Schlusspfiff in Ehekirchen. - Foto: J. Mattick

Ehekirchen (SZ) Das einjährige Landesliga-Abenteuer des FC Ehekirchen ist gestern Abend jäh zu Ende gegangen. Die Truppe um Spielertrainer David Bulik musste sich nach einem aufopferungsvollen Kampf dem BSK Olympia Neugablonz mit 0:2 (0:0) geschlagen geben. Das Hinspiel war 1:1 ausgegangen.

Landesligarelegation

Theo Auernhammer, der Abteilungsleiter der Schwarzweißen, wirkte unmittelbar nach der Niederlage gefasst und sagte: "Es war richtig geil, in der Landesliga gespielt zu haben. Für Ehekirchen war dieses Abenteuer - auch aufgrund unserer finanziellen Möglichkeiten - wohl ein einmaliges Erlebnis. Die Mannschaft konnte auf jeden Fall wichtige Erfahrung sammeln und sich auch weiterentwickeln."

Dabei war gestern alles angerichtet für ein großes Fußballfest - mit strahlendem Sonnenschein, rund 28 Grad Celsius im kaum vorhandenen Schatten und 720 zahlenden Zuschauern im Stadion. Beim FCE stand der zuletzt am Knie verletzte Spielertrainer David Bulik wieder zur Verfügung, Maximilian Käser dagegen fehlte. Seine Leistenverletzung hat sich inzwischen als Adduktorenriss herausgestellt.

Es dauerte eine knappe Viertelstunde, ehe beide Teams ihre Nervosität ablegten und die Partie Fahrt aufnahm. So hätte ein 17-Meter-Schuss von Alexander Schmidbauer genau gepasst, aber FCE-Schlussmann Dzemil Abazi fischte die Kugel mit einer Glanztat aus dem Winkel (16.). Nur drei Minuten später hatten auch die Platzherren ihre erste Chance zu verzeichnen: Oguzhan Halici passte auf Simon Schmaus, der sich energisch durchsetzte und in den Sechzehnmeterraum eindrang - jedoch knapp rechts am Kasten vorbeizielte. "Schmaus hat ein starkes Spiel gemacht. Bei dieser und noch einer anderen Szene hatten wir Glück, nicht in Rückstand geraten zu sein", sagte BSK-Trainer Günter Bayer unmittelbar nach dem Schlusspfiff.

Fortan wurde die Bulik-Truppe etwas zielstrebiger. Es ging insgesamt - trotz der Hitze - hin und her. Die Zuschauer sahen eine gute, intensiv geführte Partie. Den größten Aufreger des ersten Durchgangs gab es dann in der 43. Minute, als Kamil König, der Neugablonzer 1:1-Ausgleichstorschütze aus dem Hinspiel, Jonas Zeller entwischte und abzog, aber nur den linken Pfosten traf. Mit einem 0:0 ging es dadurch in die Kabinen - und die Ehekirchener wären bei diesem Stand aufgrund des geschossenen Auswärtstores aus der ersten Partie in der nächsten Relegationsrunde gewesen.

Doch diese rückte spätestens in der 67. Minute in weite Ferne. Matthias Rutkowski brachte da an der Sechzehnmeterraumlinie Sevimli zu Fall, und Schiedsrichter Elias Tiedeken zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Matthias Franke, mit 27 Pflichtspieltreffern der Toptorjäger sowie Dreh- und Angelpunkt der Gäste, ließ sich diese Chance nicht entgehen: 1:0 für den BSK Olympia Neugablonz. Ehekirchen brauchte nun mindestens ein Tor, um in die Verlängerung zu kommen. Doch den Platzherren lief die Zeit immer mehr davon. Die eingewechselte Fabian Scharbatke (80.) und Lukas Ziegler (81.) hatten zwar die Möglichkeit zum 1:1, machten aus ihren Chancen aber zu wenig.

In der 84. Minute war die Partie komplett entschieden und der Ehekirchener Traum von einem weiteren Landesligajahr geplatzt: Abazi spielte die Kugel zum kurz zuvor eingewechselten Michael Spangler, der 25-jährige Abwehrspieler blieb ohne Fremdeinwirkung im Rasen hängen, verdrehte sich sein rechtes Knie und blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Franke nutzt diese Situation gedankenschnell und schob ins leere Tor ein - 0:2. Spangler blieb danach noch minutenlang liegen und musste sogar mit der Trage vom Platz getragen werden. Eine genaue Diagnose steht zwar noch nicht fest, doch Außenstehende vermuteten, dass es Spangler wohl erneut am Kreuzband erwischt haben könnte.

"Meine Mannschaft hat gut gekämpft und alles aus sich herausgeholt. Lediglich im Abschluss hat uns vielleicht ein bisschen die Entschlossenheit gefehlt", resümierte FCE-Spielertrainer Bulik und meinte: "Die Neugablonzer waren am Ball besser. Wenn man die beiden Spiele betrachtet, dann sind sie verdient weitergekommen."