Schrobenhausen
Der nächste Auswärtspatzer

SV Steingriff hält seine Verfolger nach 0:1-Pleite in Zell/Bruck im Rennen FC Türkenelf holt wichtigen Sieg in Pöttmes

17.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:18 Uhr

Derbygewinner: Tobias Grillmeier (2. v. l.) und seine DJK Langenmosen II schafften am Karsamstag ein 6:3 gegen FC TürkenelfSchrobenhausen mit Nafiz Yüksel (l.) und Tugrul Özen (r.) - wobei das Ergebnis doch ein bisschen zu hoch zugunsten der Platzherren ausfiel. - Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) Ob der SV Steingriff an der Tabellenspitze der A-Klasse Neuburg tatsächlich noch einmal wackelt? Zumindest machte er seinen Verfolgern durch eine weitere Auswärtsniederlage wieder ein wenig Hoffnung. Dahinter lauern nach wie vor die DJK Langenmosen II und der SV Waidhofen.

A-Klasse Neuburg

n DJK Langenmosen II - FC Türkenelf Schrobenhausen 6:3: Die beste Antwort auf eine 1:4-Schlappe im Spitzenspiel beim SV Steingriff? Ein ebenso deutlicher Derbysieg. Doch bis dieser aus Langenmosener Sicht Gestalt annahm, musste sich das Team am Samstag tatsächlich bis zur 80. Minute gedulden. "Zuvor nutzten wir unsere eigenen Chancen nicht und wären daher selbst schuld gewesen, wenn wir das Spiel verloren hätten", sagt DJK-II-Coach Tobias Baierl. Dass Thomas Maier (80.), Tobias Grillmeier (87.), Maximilian Fleisch-mann (90.+1) und Markus Stegmayr (90.+3) einen 2:3-Rückstand doch noch in ein 6:3 drehten, sei aus DJK-II-Sicht natürlich "umso schöner", so Baierl - "ganz gerechtfertigt war die Höhe des Resultats aber nicht", räumt er ein. Vor allem im ersten Durchgang überzeugte nämlich auch der FCT, der durch Himzo Omerbasic (20./53.) und Veysel Sentürk (36.) sogar dreimal in Führung ging - aber neben seinen Offensivqualitäten auch wieder große Defensivprobleme offenbarte. Manuel Greiner (33.) und Joannis Pitsias (41.) hatten zweimal ausgeglichen, ehe die DJK II in der Schlussphase zum Endspurt ansetzte. Mit lediglich noch sieben Zählern Rückstand auf den SV Steingriff bleibt Baierls Mannschaft Tabellenzweiter. Übrigens, zu den vielen Diskussionen um den FC Türkenelf in den vergangenen Wochen sagt Baierl Folgendes: "Das Spiel verlief lange Zeit sehr ruhig, am Schluss wurde es etwas hektisch. Aber es war alles im Rahmen."

n FC Zell/Bruck - SV Steingriff 1:0: Dass dem SVS ein paar Leistungsträger fehlten, möchte Hans Kramlich nicht als Ausrede zählen lassen. "Ganz egal, wer auf dem Platz steht - man muss als Tabellenführer mit einer ganz anderen Körpersprache auftreten", kritisiert der Pressesprecher. Genau wie beim enttäuschenden 0:1 in Untermaxfeld vor zwei Wochen und ganz im Gegensatz zum begeisternden 4:1 gegen die DJK Langenmosen II vor sieben Tagen zeigte der SVS diesmal wieder sein aktuelles Auswärtsgesicht. "Die Diskrepanz zwischen den Auftritten auf fremden Plätzen und zu Hause ist derzeit zu groß", findet Kramlich. So hatten die Steingriffer zwar Pech, als Tobias Reisner und Jürgen Schuller kurz vor der Halbzeitpause nur das Aluminium trafen - auf der anderen Seite lagen sie zu diesem Zeitpunkt, nach Daniel Vetters Treffer (27.), aber auch schon mit 0:1 im Rückstand. Als FCZ-Akteur Florian Barf dann mit Gelb-Rot vom Feld musste (65.) wurde die Steingriffer Überlegenheit endlich deutlicher. "Dass in Überzahl aber nur noch eine hochkarätige Torchance für uns heraussprang, sagt eigentlich alles", so Kramlich. Die einzige gute Nachricht für den SVS: Am kommenden Sonntagnachmittag darf er gegen den TSV Ober-/Unterhausen wieder zu Hause antreten.

n SV Waidhofen - SV Sinning 0:0: Nach fünf Siegen in Folge mit insgesamt 23 eigenen Toren konnten die Waidhofener ihre Enttäuschung über ein schnödes 0:0 nicht verbergen. Pressesprecher Tobias Stimpel versucht aber dennoch, dem Resultat etwas Positives abzugewinnen: "In den vorherigen Spielen hatte ja so ziemlich alles bei uns funktioniert. Vielleicht ist es ganz gut, dass wir mal wieder ein bisschen geerdet werden und sehen, dass wir genauso konzentriert weiterarbeiten müssen." Passiert ist nämlich trotz der im Vergleich zu den Vorwochen schwächeren Leistung und den vergebenen Chancen gegen Sinning nicht viel: Die DJK Langenmosen II hat ihren Vorsprung zwar auf drei Punkte vergrößert - "doch wir müssen ja nicht zwingend aufsteigen", sagt Stimpel. Sein Team bleibt nach dem Osterwochenende weiterhin Tabellendritter - mit weiterhin allen Optionen nach vorne. Schon am kommenden Wochenende könnte außerdem ein wichtiger Schritt in Richtung Spitzenplätze gelingen: Dann tritt der SVW bei seinem ärgsten Verfolger, dem aktuell viertplatzierten SV Wagenhofen/Ballersdorf an.

n TSV Pöttmes II - FC Türkenelf Schrobenhausen 1:2: "Es tut gut, mal wieder das Gefühl eines Sieges zu spüren", sagt FCT-Coach Oliver Dyka extrem erleichtert. Auch dem Trainer fiel es schwer, sich in den vergangenen Wochen ausschließlich auf das Sportliche beim FCT zu konzentrieren. Der Auswärtserfolg in Pöttmes war aber wieder ein wichtiger Schritt zur Normalität. "Und ich hoffe, dass uns dieser jetzt auch den nötigen Aufschwung für den Saisonendspurt gibt", so Dyka. Dass dieser den FCT - wie vor der Saison als Ziel ausgegeben - noch in die Top Fünf der Liga führt, ist zwar unmöglich, "aber wir sollten nach den schwierigen Phasen in dieser Saison jetzt einfach damit zufrieden sein, wenn wir uns im Mittelfeld stabilisieren", sagt der Trainer: "Das wäre ja im Vergleich zur Vorsaison auch schon eine Steigerung." Eine Steigerung zeigten die Schrobenhausener bereits in Pöttmes, wo sie einen schwachen Gegner im Griff hatten und wo ihnen um ein Haar das seltene Ereignis gelungen wäre, die Partie ohne Gegentor zu beenden. Quasi mit dem Schlusspfiff traf Shkelqim Kelmendi aber doch noch zum 1:2 (90.+3). Da der FCT zu diesem Zeitpunkt durch Himzo Omerbasic (21.) und Veysel Sentürk (73./Foulelfmeter) mit 2:0 in Führung lag, hatte der Anschlusstreffer zumindest keine Auswirkungen mehr - auch wenn Sentürk die Partie durch einen Platzverweis noch-mals unnötig spannend machte. Der Torschütze zum 2:0 soll seinen Gegenspieler als "Clown" beleidigt haben, was Schiedsrichter Jürgen Habermehl mit einer Roten Karte ahndete (75.). "Wir haben uns trotzdem wieder gefangen und das Spiel souverän zu Ende gebracht", sagt Dyka. Zur Belohnung hat sein FC Türkenelf jetzt sieben Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsrang.