Schrobenhauasen
Der Star ist der Trainer

FC Bayern München III mit Ex-Nationalspieler Demond Greene zu Gast bei den Green Devils

13.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:22 Uhr
In seiner aktiven Zeit einer besten Basketballer Deutschlands: Demond Greene (l.) hier Anfang Mai 2012 im Trikot des FC Bayern gegen Anthony Hilliard von den Artland Dragons Quakenbrück. −Foto: I. Wagner/dpa

Schrobenhausen (SZ) Ein Heimspiel der Green-Devils-Basketballer ist sowieso etwas Besonderes. Am heutigen Samstagabend (19.30 Uhr) gibt es noch dazu prominenten Besuch: Ein ehemaliger Nationalspieler, Pokalsieger und Deutscher Meister kommt nach Schrobenhausen.

Demond Greenes wohl berühmteste Szene kann man auf Youtube gleich in mehrfacher Ausführung genießen. Es ist eine Szene von der Basketball-Weltmeisterschaft 2006 in Japan: NBA-Star Dwyane Wade zieht im Viertelfinalspiel der US-Auswahl gegen das deutsche Team zum Korb, Greene steigt ebenfalls nach oben und blockt spektakulär - woraufhin Kommentator Frank Buschmann einfach nur begeistert losschreit. "Dieser Block und Buschis Kommentar fallen mir tatsächlich sofort ein, wenn ich an Greene denke", sagt der Schrobenhausener Kapitän Sebastian Ritzer. "Dies war einfach eine geile Szene."

Am heutigen Samstagabend könnten Ritzers Erfahrungen mit Greene noch ein bisschen "geiler" werden. Der Green-Devils-Kapitän trifft mit seiner Mannschaft nämlich auf eines seiner früheren Idole. Nun, nicht ganz - denn Greene und Ritzer werden sich nicht direkt auf dem Feld begegnen. Der Ex-Nationalspieler, der mehrere Nachwuchsteams des FC Bayern Basketball als Chef- und Assistenztrainer betreut, wird die dritte Mannschaft aber immerhin persönlich in Schrobenhausen coachen. Das bestätigte ein Sprecher des FC Bayern am Freitag gegenüber der Schrobenhausener Zeitung. Einer der erfolgreichsten deutschen Basketballer der vergangenen zwei Jahrzehnte kommt an diesem 14. Oktober also zu einem Punktspiel der 2. Regionalliga Süd in die Mittelschulhalle.

"Eine super Geschichte", sagt Ritzer, der damals, als Greene blockte, 19 Jahre alt war und als Fan vor dem Fernseher saß. Greene, der Sohn eines US-Amerikaners und einer Deutschen, war eine der Größen in der Nationalmannschaft - ein Vorbild für viele junge Sportler. "Leute, die sich im Basketball auskennen, können diesen Namen schon richtig einschätzen", sagt Ritzer.

Insgesamt trug Greene 114-mal das DBB-Dress, wurde 2005 Vize-Europameister, mit ALBA Berlin 2006 Pokalsieger und mit dem FC Bayern 2014 Deutscher Meister. Wie manch anderer Spieler stand der 38-Jährige in der öffentlichen Wahrnehmung aber häufig im Schatten von Dirk Nowitzki, mit dem Greene seine Profikarriere übrigens gemeinsam in Würzburg begonnen hatte. "Er war als Spieler überragend - und es wird interessant sein, wie er sich als Coach gibt", sagt Green-Devils-Trainer Jörg Weber, der betont: "Dass er die Regionalligamannschaft der Münchner coacht, zeigt ja ganz deutlich, welche Ambitionen es in dieser Liga offenbar gibt."

An diesem Samstagabend steht Weber also gemeinsam mit Greene an der Seitenlinie. Etwas Besonderes für den Schrobenhausener? "Grundsätzlich eine tolle Sache - aber während des Spiels ist mir natürlich völlig egal, wer da auf der anderen Seite steht", sagt der 46-Jährige. In dieser Phase muss Weber schließlich seine Mannschaft auf das einstellen, was da "auf sie zurollen wird", wie es der Trainer ausdrückt. Was er genau damit meint: "Eine topfitte, brutal gut ausgebildete Mannschaft, die wohl äußerst aggressiv verteidigen wird." Es wird eine Mischung aus Talenten der NBBL (Nachwuchs-Basketball-Bundesliga) und weiteren U22-Spielern sein, die sich an diesem 14. Oktober in Schrobenhausen präsentiert. Webers Mannschaft, in der Florian Grille krankheitsbedingt fehlt, muss entsprechend leidenschaftlich dagegenhalten.

Aus diesem Grund steht das Ergebnis für den Schrobenhausener Coach auch nicht alleinig im Vordergrund. "Es geht mir vor allem darum, dass sich unser Team mit dem entsprechenden Willen präsentiert", sagt er. "Sollten wir dann tatsächlich eine Siegchance haben, dürfen wir - anders als in Freising - auch keine Angst vor dem Gewinnen haben", betont der 46-Jährige.

Auch Ritzer hat durchaus Hoffnung. "Die jungen Bayern-Spieler müssen erst mal mit der Atmosphäre in unserer Halle zurechtkommen", sagt der 30-Jährige. Den Bayern-Trainer wird das wenig beeindrucken. Er hat in seiner Karriere häufig vor mehreren tausend Menschen gespielt. Zum Beispiel bei der WM 2006, als er Wade blockte. Gut für die Green Devils , dass Demond Greene am heutigen Samstagabend "nur" von außen zusehen wird.

SCHROBENHAUSENS DAMEN IN NEUER UMGEBUNG

Auswärts starten die Green- Devils-Damen in die neue Punktrunde, am heutigen Samstag um 19.30 Uhr müssen sie beim TuS Fürstenfeldbruck ran - eine wohl lösbare Aufgabe. Eigentlich hatte es nach der vergangenen Saison ja danach ausgesehen, dass das Team um Jürgen Peter den Sprung hoch in die Bayernliga Süd verpasst hätte. Im Mai kam dann aber die Botschaft, dass eigentliche Aufsteiger nicht nach oben wollen - und so erreichten die Schrobenhausenerinnen ihr ursprünglich ausgegebenes Ziel eben doch noch. Die Konsequenz daraus: In der neuen Saison stehen für sie nun 18 Punktspiele auf dem Programm - statt nur sechs, wie es 2016/17 der Fall war.

Neben zwei Abgängen - Chrissy Dippold (private Gründe) und Susi Moll (Umzug nach Barcelona) - hat das Team auch einige Rückkehrer und Neuzugänge aufweisen. Sarah Schönacher etwa stieg im Sommer wieder ins Training ein, Steffi Sperrer wird ebenfalls wieder einige Partien bestreiten. Lediglich auf den heimischen Basketballcourt kehren Caro Pfitzner-Peter und Simone Amann-Straub zurück, mit Mona Berlitz sowie Elais Schmid rutschten zudem zwei Jugendspielerinnen in den Seniorenkader nach.

Die Qualität der Gegner in der Bayernliga Süd ist natürlich bedeutend höher anzusiedeln als zuletzt in der Bezirksoberliga Schwaben. Jürgen Peter sieht sein Team aber trotzdem gewappnet für die neue Saison: "Mit unserer Vorbereitung konnten wir größtenteils zufrieden sein. Die Spielerinnen, die regelmäßig trainiert haben, sind bestens vorbereitet."

Das Team des TuS Fürstenfeldbruck hatte sich 2016/17 im unteren Drittel der Bayernliga Süd eingeordnet. Jürgen Peter ist sich sicher: "An die spielerische Härte in der Bayernliga müssen wir uns erst gewöhnen. Entscheidend wird außerdem sein, dass wir uns nicht nur auf unsere individuelle Qualität verlassen, sondern als Team agieren."

Außerdem spielen an diesem Wochenende: Samstag, 14.15 Uhr: BG Leitershofen- SSV Schrobenhausen (U14, männlich); Samstag, 16.45 Uhr: BG Leitershofen - SSV Schrobenhausen (U18, männlich); Sonntag, 17 Uhr: ESV Ingolstadt - SSV Schrobenhausen (Herren 2). | hik