Brunnen
"Absolute Wunschlösung"

Fußballer der DJK Brunnen werden in der Saison 2017/18 auf die Kommandos von Kevin Irl hören

21.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:27 Uhr

Trikotübergabe bei der DJK Brunnen: Bald-Spielertrainer Kevin Irl (2. v. r.) und sein Bruder André (2. v. l.) erhielten von Abteilungsleiter Michael Hermann (l.) sowie Klubchef Erwin Kreil (r.) schon einmal ihre neue Arbeitskleidung. - Foto: oh

Brunnen (SZ) Die DJK Brunnen bekommt namhafte Verstärkung aus dem Donaumoos. So wird Kevin Irl im Sommer bei ihr den Posten des Spielertrainers übernehmen - und seinen Bruder André bringt er als kickenden Assistenten gleich mit.

Da soll also noch jemand behaupten, dass ein Verein aus der unteren Tabellenhälfte der B-Klasse Neuburg nicht attraktiv sein kann für einen prominenten Fußballer. "Selbstverständlich hatte Kevin auch andere Angebote auf dem Tisch, nicht nur unseres", berichtet DJK-Abteilungsleiter Michael Hermann: "Aber er sagte von Anfang an, dass es sein Ziel sei, längerfristig bei einem Klub zu arbeiten, um dort wirklich etwas aufzubauen zu können."

Das dies bei den Brunnenern zweifellos leichter gehen dürfte als bei einem Verein, der sehr kurzfristig den Erfolg sucht - das klingt einleuchtend. Aber auch andere Argumente hätten laut Hermann bei den Verhandlungen für die DJK gesprochen - wie etwa die trotz der aktuell nur mäßigen Erfolge gute Trainingsbeteiligung sowie die Tatsache, dass die Brunnener einen hundertprozentig gesunden Klub mit zahlreichen Attraktivitäten besitzen. "Das alles schien dem Kevin gut gefallen zu haben", erzählt Hermann: "Ansonsten hätte er wohl nicht bei uns zugesagt."

Dass die Brunnener ihrerseits überglücklich sind, dass Irl und sein Bruder ab dem Sommer bei ihnen arbeiten werden - wohl müßig zu erwähnen. "Kevin war unsere absolute Wunschlösung für diesen Posten. Wir probierten's einfach mal, fragten bei ihm an - und siehe da, wir verstanden uns auf Anhieb ganz hervorragend", berichtet der DJK-Abteilungsboss.

Obwohl Kevin Irl erst 27 Jahre alt ist, sammelte er schon eine Menge Erfahrung als Spielertrainer. So fiel der beeindruckende Durchmarsch des SV Echsheim von der A-Klasse bis in die Kreisliga mit in seine Amtszeit. Im Sommer 2015 wechselte er dann zurück zum SV Klingsmoos in die Kreisklasse Neuburg - und für jenen er ist der Offensivakteur aktuell immer noch verantwortlich.

Bloß was heißt Offensivakteur? Hermann lächelt bei dieser Bezeichnung: "Kevin kann eigentlich überall spielen - notfalls sogar als Torwart." Ein Späßchen des DJK-Fußballchefs? Mitnichten! Als bei den Klingsmoosern erst vor Kurzem eine Riesennot auf dem Posten des Keepers herrschte, stellte sich eben der 27-Jährige schnell mal 90 Minuten lang zwischen die Pfosten - und prompt wurde im Testspiel gegen den SV Bertoldsheim ein 1:1 erreicht.

Grundsätzlich ist es aber schon so, dass die Brunnener ihren Bald-Spielertrainer vor allem im Offensivbereich sehen. "Dort haben wir die größten Defizite, dort können wir wirklich jede Verstärkung gebrauchen", räumt Hermann ein. Umso mehr passt es, dass André Irl seinen Bruder Kevin zur DJK begleiten wird - denn der 24-Jährige gilt als waschechter Angreifer mit einem ausgeprägten Torriecher.

Dementsprechend zuversichtlich blicken die Brunnener nach vorne, freue sich auf die Zukunft. "Alles, was Kevin Irl gegenüber uns erklärte, hat uns sehr imponiert", sagt Hermann. Andererseits warnt er davor, von außen sofort übertriebene Erwartungen zu schüren: "Natürlich hoffen wir, mittelfristig wieder in die A-Klasse aufsteigen zu können - aber das alles wird Zeit brauchen. Jetzt gleich Druck auf die Mannschaft auszuüben, das wäre der falsche Weg."

Geduldig bleiben - so eben auch die Maxime von Kevin Irl. Eines der weiteren Hauptziele von ihm und der DJK: baldmöglichst auch wieder eine Reservenmannschaft in den Punktspielbetrieb zu bringen. "Sollten wir dieses Vorhaben in die Tat umsetzen können, wäre das hervorragend", erklärt Hermann: "Es täte unserem Verein zusätzlich sehr gut."

Bis zur Sommerpause fungiert noch Sebastian Kufer als Brunnener Spielertrainer. "Er leistete bislang eine engagierte Arbeit bei uns und tut es immer noch", sagt Herrmann: "An ihm liegt es am wenigsten, dass wir zurzeit nicht ganz so toll in der Tabelle dastehen." Wohin Kufer im Sommer hinwechseln wird, steht noch in den Sternen. Als reiner Spieler bei der DJK dürfte er allerdings wohl eher nicht bleiben.