Beilngries
"Wertschätzung hat ein wenig gefehlt"

Der Beilngrieser Trainer Christoph Karch über die unterschiedlichen Voraussetzungen in der Bezirksliga

26.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:03 Uhr

Beilngries (DK) Der 1. FC Beilngries gehört auch in der kommenden Spielzeit der Bezirksliga Oberpfalz Süd an. Nach einem spannenden Saisonverlauf sicherte sich die Truppe von Spielertrainer Christoph Karch erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt. Im Interview zieht er ein Saison-Fazit.

Herr Karch, der Klassenerhalt war von Anfang an das Saisonziel. Wie ist die Spielzeit aus Ihrer Sicht verlaufen?

Christoph Karch: Wenn man bedenkt, dass uns immer wieder wichtige Spieler gefehlt haben, können wir zufrieden sein. Man muss das Ganze aber auch kritisch betrachten. Noch zur Winterpause standen wir recht gut da, dann haben wir es versäumt, diese Ausgangsposition zu halten. Sieben sieglose Spiele in Folge haben verhindert, dass wir im Hinblick auf den Tabellenstand wieder in ruhigeres Fahrwasser gekommen sind. Allerdings muss man auch sehen, wie die Mannschaft diese Negativserie bewältigt hat. Sie hat immer an sich geglaubt und zusammengehalten. Dadurch wurde es möglich, dass wir uns noch selbst aus dem Sumpf ziehen konnten.

 

Zu Beginn der Saison gab es sieben Spiele ohne Niederlage, dann erst zum Schluss wieder drei Siege aus vier Partien. Warum hat es zwischendurch nicht so gut geklappt?

Karch: Wie bereits gesagt, mussten wir im Herbst und auch nach der Winterpause wiederholt auf Leistungsträger verzichten, die wir nicht gleichwertig ersetzen konnten. Das war sicher ein Grund, warum in etlichen Spielen die Ergebnisse nicht mehr gestimmt haben. In gewisser Weise hat wohl auch eine Rolle gespielt, dass der eine oder andere Spieler mit Blick auf unseren stetigen Vorsprung von sechs bis sieben Punkten zur Abstiegszone die Sache etwas zu locker angegangen ist. Spätestens nach den Niederlagen in den ersten beiden Auswärtsspielen in Neutraubling und Roding war es dann schwer, wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden.

 

Was war Ihrer Meinung nach in der vergangenen Spielzeit positiv, was war eher negativ?

Karch: Negativ war mit Sicherheit die magere Punkteausbeute. Dennoch denke ich, dass das Positive überwiegt. Wir haben mit Sebastian Jaksch und Johannes Karch aus unserer zweiten Mannschaft sowie mit Neuzugang Felix Winter vom FC Plankstetten drei neue Spieler in den Bezirksligakader integriert. Der ebenfalls noch recht junge Julius Schmidt ist mittlerweile eine Stütze der Abwehr. Außerdem gewannen wir zu Hause gegen Spitzenmannschaften wie Lam, Neutraubling und Roding, die sich zum Teil mit Akteuren aus der Bayern- und der Landesliga verstärkt hatten. Da es bei uns kein Geld für Spieler gibt, haben wir meiner Meinung im Rahmen unserer Möglichkeiten ganz gut gearbeitet. Mir ist schon bewusst, dass wir in der vergangenen Saison nicht immer die besten Spiele abgeliefert haben. Letztlich haben wir aber, wie auch in den Jahren zuvor, unser Ziel erneut erreicht.

 

Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft in der kommenden Saison?

Karch: Wir bemühen uns auf jeden Fall erneut, das Beste aus unseren begrenzten Möglichkeiten zu machen. Das geht sicher wieder vor allem über den Kampf, mit der spielerischen Qualität etlicher Mannschaften werden wir wohl erneut nicht mithalten können. Diese unterschiedlichen Voraussetzungen für die Mannschaften in der Bezirksliga muss man einfach anerkennen. Leider habe ich den Eindruck, dass dies in den beiden vergangenen beiden Spielzeiten bei einigen Leuten in unserem näheren und weiteren Umfeld nicht der Fall war. Da hat es schon ein wenig an Wertschätzung für unsere Arbeit gefehlt.

 

Welche Veränderungen gibt es im Vergleich zur vergangenen Saison bei der Mannschaft?

Karch: Sicher ist, dass Florian Herrler zur DJK Herrnsberg zurückkehrt. Außerdem hören Markus Heimisch und Christian Wolfsteiner auf. Aus unserer zweiten Mannschaft rückt Thomas Waffler in den Bezirksligakader auf. Unser Ziel ist es auch, vier bisherige A-Junioren, die schon länger bei uns mittrainieren, an das Bezirksliganiveau heranzuführen. Außerdem sind wir zuversichtlich, den einen oder anderen externen Spieler für uns gewinnen zu können.

 

Das Gespräch führte

Hans Nusko.