Hilpoltstein
Preisgelderhöhung statt Collins-Cup-Premiere

Kontinentalvergleich der Triathleten auf 2019 verschoben Siegprämie beim Rother Langdistanztriathlon steigt auf 32 500 Euro

22.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:55 Uhr

Zu früh gefreut: Charles Adamo (Präsident der Professional Triathletes Organisation), die als Teammanager angekündigten Profitriathletinnen Lisa Bentley und Chrissie Wellington, Challenge-Geschäftsführer Felix Walchshöfer, Olympiasieger Simon Whitfield und Challenge-Family-Chef Zibi Szlufcik (von links) bei der Präsentation des Collins-Cup im vergangenen Jahr im Rother Augustinum. ‹ŒArch - foto: Enzmann

Hilpoltstein (DK) Die besten Triathleten aus Europa, den USA und dem Rest der Welt hätten sich heuer beim Challenge in Roth ein eigenes Rennen liefern sollen. Doch jetzt ist die angekündigte Premiere des Collins-Cup auf 2019 verschoben worden. Stattdessen gibt es mehr Preisgeld für den Challenge.

Über die Geldprämien, die beim Rother Challenge-Rennen an die schnellsten Triathleten verteilt werden, können viele Profis aus anderen Sportarten nur milde schmunzeln. Über viele Jahre hinweg haben die Champions beim größten Langdistanztriathlon der Welt den vergleichsweise bescheidenen Betrag von 15 000 Euro erhalten. Zum Vergleich: Wer am vergangenen Samstag das Skirennen in Kitzbühel gewann, bekommt 74 000 Euro. Und bei den Tennisspielern, die in Australien um den ersten Grand-Slam-Titel des Jahres spielen, gibt es über drei Millionen Euro für die Sieger.

Von solchen Beträgen ist der Triathlonsport weit entfernt, auch wenn die Organisatoren des Rother Challenge-Rennens ihr Preisgeld für das diesjährige Rennen am 1. Juli mehr als verdoppelt haben. Insgesamt 200 000 US-Dollar, umgerechnet knapp 163 000 Euro, werden heuer an die zehn schnellsten Männer und Frauen verteilt. 40 000 Dollar, rund 32 500 Euro, gibt es für die Sieger. Auch die Prämien für die restlichen Top-Ten-Plätze steigen.

Ob es bei dieser Gesamtsumme in den nächsten Jahren bleibt, steht nicht fest. Nach Angaben der Veranstalter handelt es sich nun allerdings um das weltweit zweithöchste Preisgeld dieser Saison auf der Triathlon-Langdistanz nach der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii. Hier summiert sich das Preisgeld auf insgesamt 650 000 US-Dollar, knapp 530 000 Euro. Allein 120 000 US-Dollar, etwa 97 000 Euro, gibt es für den Weltmeister und die Weltmeisterin.

Hinter der kräftigen Prämienerhöhung steht laut der Pressemitteilung vom vergangenen Freitag aber nicht etwa Challenge-Veranstalter Felix Walchshöfer, sondern die Organisation der Profitriathleten (PTO). Diese seit 2015 bestehende Interessenvertretung der Profitriathleten will in Roth die Premiere des Collins-Cups ausrichten - aber nicht in diesem Jahr, wie es im vergangenen Sommer groß angekündigt wurde, sondern erst 2019.

Die Idee, die hinter dem Collins-Cup steht, ist ein Kontinentalvergleich wie der Ryder Cup im Golf. Die besten Triathleten aus Europa, den USA und dem Rest der Welt sollen dabei in einem Teamwettkampf gegeneinander antreten. Wie genau das neue Format aussehen soll, ist nicht bekannt. Ursprünglich angekündigt war, dass der Challenge und der Collins-Cup - benannt nach dem Erfinder des Ironman auf Hawaii - heuer am selben Tag und auf derselben Strecke stattfinden. "Man müsste ja sonst an zwei Tagen die Straßen im Landkreis absperren", sagt Walchshöfer bei der Präsentation im Vorjahr.

Geplant war demnach, den Collins-Cup erst gegen Mittag zu starten und nicht über die Langdistanz auszutragen. Die Rede war von 3 statt 3,8 Kilometern Schwimmen, nur eine statt zwei Radrunden à 90 Kilometer und nur 25 Kilometer Laufen statt eines Marathons. Im Triathlonstadion im Rother Stadtgarten hätte der Collins-Cup heuer auch einen eigenen Zieleinlauf bekommen sollen.

Verkündet worden waren auch schon die Teamchefs. Das Team Europa sollten beispielsweise von der britischen Weltrekordhalterin Chrissie Wellington und der deutsche Ironmansieger Norman Stadler anführen. Die Teamkapitäne der USA sollten Ironman-Legende Dave Scott und Karen Smyers sein. Und das internationale Team sollte vom kanadischen Olympiasieger Simon Whitfield und seiner Landsfrau Lisa Bentley angeführt werden. Welche Athleten jedoch für die drei Teams hätten starten sollen, blieb unklar. Feste Zusagen von Profis gab es nicht.

Jetzt heißt es in der Pressemitteilung, die Premiere werde "bewusst um ein Jahr verschoben, um auch wirklich alle Optionen im Zusammenhang mit dem neuen Weltklasse-Format komplett ausschöpfen zu können". Der erfreuliche Nebeneffekt der Verschiebung sei, dass das Budget für den diesjährigen Collins-Cup in den Preisgeldtopf für den Challenge fließt. Und für 2019 werde nun mit Volldampf an der Realisierung eines anspruchsvollen Konzepts gearbeitet, das in ein "Weltklasse-Event" münden wird, verspricht Challenge-Chef Felix Walchshöfer.