Mindelstetten
Mehr Brisanz ist kaum möglich

Abstiegs-Derby in der Kreisklasse 1 Donau/Isar: Wolfsbuch/Zell und Mindelstetten im direkten Duell

20.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:16 Uhr

Nachwuchsspieler Stefan Petz (rechts am Ball) ist bereits zu einem festen Bestandteil im Kader der Wölfe geworden. Auch er wird im richtungsweisenden Derby gegen den FC Mindelstetten am Sonntag gefordert sein. ‹ŒArch - foto: Patzelt

Mindelstetten/Wolfsbuch (DK) Für viele Fans ist es eines der spannendsten Derbys im Kreis Donau/Isar. Die Konstellation SpVgg Wolfsbuch/Zell gegen den FC Mindelstetten lockt seit Jahrzehnten an die Sportplätze. Doch am Sonntag (15 Uhr) ist die Auseinandersetzung an Brisanz kaum noch zu überbieten.

Das Team vom Dettenbach und die Mannschaft vom Altmühlberg trennt lediglich ein einziger Zähler. Sowohl Mindelstetten als auch Wolfsbuch/Zell befinden sich in akuter Abstiegsgefahr. Die Wölfe belegen mit 14 Punkten aktuell den Relegationsrang und der FC mit 13 Punkten den ersten Abstiegsplatz. Auch die Tordifferenz (Wolfsbuch -27, Mindelstetten -29) ist nahezu identisch. Und nach dem aktuellen plötzlichen Aufwärtstrend eines weiteren Konkurrenten, dem FC Arnsberg, wird die Tabellensituation noch prekärer.

Der FC Mindelstetten hat inzwischen die Reißleine gezogen und sich von Trainer Sandi Gusic getrennt. Vorübergehend leitet Gerhard Elsner die Übungseinheiten und hat das Sagen an der Seitenlinie. "Man braucht ja nur einen Blick auf die Tabelle zu werfen. Wir haben uns gezwungen gesehen, für die Mannschaft ein Zeichen zu setzen. Dass nicht mehr alles gepasst hat, zeigen auch die Ergebnisse der vergangenen Spiele", äußert sich Abteilungsleiter Christian Wambach zu dieser getroffenen Maßnahme. "Gerhard hat bereits andere Mannschaften erfolgreich trainiert. Er macht seine Sache gut und ich bin der festen Überzeugung, dass er mit seinen Worten die Mannschaft erreicht", so Wambach über den Interimscoach. Allerdings wolle man versuchen, nach Beendigung der Saison wieder einen festen Trainer vorzustellen.

Das Derby gegen Wolfsbuch/Zell bezeichnet Wambach als "Alles-oder-Nichts-Spiel". "Das trifft natürlich auf beide Mannschaften zu. Die drei Punkte haben beide Teams bitter nötig", geht der Abteilungsleiter auf das richtungsweisende Match am Sonntag (15 Uhr) auf dem Wolfsbucher Altmühlberg ein. Während Frank Elstner wieder Franz Braunstorfer im Mindelstettener Tor ablösen wird, stehen hinter den Einsätzen von Johannes Irl, Marcel Cenzato und Patrick Kubitzky noch Fragezeichen.

Wie wichtig ein Sieg für seine Wölfe wäre, weiß auch der Wolfsbucher Spielertrainer Thomas Feigl. "Wir müssen endlich den Abstiegskampf annehmen und die Zweikämpfe für uns entscheiden. Dass Abstiegskampf kämpfen bedeutet, muss endlich rein in die Köpfe meiner Jungs. Wir müssen das Spiel konzentriert angehen und aus der Ordnung heraus eine geschlossene Mannschaftsleistung abliefern", fordert der Wolfsbucher Coach von seiner kompletten Mannschaft.

Feigl selbst kann seine Elf lediglich von der Seitenlinie aus unterstützen, nachdem er am vergangenen Sonntag verletzt ausscheiden musste. Mit Daniel Rieger und Daniel Pfaller fehlen der SpVgg zwei weitere wichtige Akteure.

"Da wir es gegen Lippertshofen verpasst haben, den ersten Schritt zu machen und leider keinen Dreier mitnehmen konnten, sind wir am Sonntag gegen Mindelstetten um so mehr gefordert. Wir wollen von der ersten Minute an zeigen, dass wir die Heimmannschaft sind und das Spiel hochkonzentriert angehen und auch durchziehen", zeigt sich der Wolfsbucher Abteilungsleiter Josef Deisenrieder kämpferisch. Der Vereinsvorsitzende der Wölfe, Martin Schultes, fordert vor allem mehr Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor: "Die Mannschaft muss ihre vorhandenen Stärken ausspielen und die sich bietenden Chancen vor dem Tor endlich mal konsequent nutzen. Dann sollte es doch möglich sein, den Platz im ,Derby dahoam' als Sieger zu verlassen." Für dieses schwierige Unterfangen hofft Schultes auf die Unterstützung möglichst vieler gelb-schwarzer Fans. Das Spiel in der Vorrunde in Mindelstetten gewannen die Wölfe übrigens mit 1:0. Das Tor des Tages erzielte damals Andreas Schlagbauer in der 77. Spielminute.