Muju
Im Mutterland des Taekwondo

Vanessa Körndl und Lorena Brandl starten bei der Weltmeisterschaft in Südkorea für Deutschland

21.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:54 Uhr

Team Deutschland auf einen Blick: Die Taekwondo-Nationalmannschaft mit der Altmannsteinerin Vanessa Körndl (5.v.r) und der Pförringerin Lorena Brandl (r.). - Foto: Deutsche Taekwondo-Union

Muju (DK) Es ist für beide der sportliche Höhepunkt des Jahres: Die Altmannsteinerin Vanessa Körndl und die Pförringerin Lorena Brandl gehen kommende Woche für Deutschland bei der Taekwondo-Weltmeisterschaft in Muju an den Start. Seit dem Wochenende befinden sie sich in Südkorea.

Mehr als eine Woche vor dem offiziellen WM-Beginn - das Turnier wird von 24. bis 30. Juni ausgetragen - haben sich Brandl und Körndl zusammen mit den Kollegen und dem Betreuerteam der deutschen Nationalmannschaft am vergangenen Freitag auf den Weg nach Südkorea gemacht. "Zwischen Deutschland und Südkorea sind sieben Stunden Zeitunterschied, an die wir uns in den ersten Tagen gewöhnen müssen. Währenddessen wird zweimal am Tag in Daejeon trainiert, um noch an letzten Feinheiten zu arbeiten", erklärt die Altmannsteinerin Körndl die frühe Anreise. Ab heute befindet sich Team Deutschland im Sportresort in Muju, wo ab Samstag die Weltmeisterschaft stattfindet.

Eine Woche lang messen sich dann die besten Taekwondo-Kämpfer der Welt. Für Brandl und Körndl wird es Anfang kommender Woche ernst: Vanessa Körndl bestreitet am Montag ihre Vorkämpfe in der Gewichtsklasse bis 67 Kilogramm. Am nächsten Tag finden die Halbfinal- und Finalkämpfe statt, an denen die Altmannsteinerin idealerweise teilnimmt. Lorena Brandl hat ihre Vorkämpfe am Dienstag, Halbfinal- und Finalkämpfe in ihrer Gewichtsklasse über 73 Kilogramm steigen am Mittwoch. Insgesamt sind für Deutschland acht Frauen und sechs Männer für die Weltmeisterschaft nominiert.

Ähnlich wie in der deutschen Elite, ist auch die Weltspitze im Taekwondo ein Kreis, der sich von den regelmäßigen Turnieren überall auf der Welt recht gut kennt. "Klar kennt man die Gegner, die vorne an der Weltspitze kämpfen", so Brandl. "Aber am Wettkampftag selbst ist alles auf null gesetzt. Alle haben die gleichen Chancen, es kann alles passieren. Welchen Gegner man letztendlich bekommt, erfährt man erst nach der Bekanntgabe der Poollisten", erklärt die 20-Jährige das Prozedere.

In den vergangenen Monaten lief es für Brandl und Körndl nicht immer zu 100 Prozent nach Plan. Ihren Optimismus und Kampfgeist haben sich die beiden aber vor dem großen Kräftemessen mit den Besten der Welt ganz und gar nicht nehmen lassen. Körndl, die am morgigen Freitag ihren 20. Geburtstag feiert, gibt sich mit dem Motto "Dabei sein ist alles" nicht zur Gänze zufrieden: "Erst einmal freut man sich riesig über die Nominierung, dabei sein zu dürfen und die super Atmosphäre mitzubekommen. Am Kampftag gibt man aber alles, um weit nach vorne zu kommen und zum Schluss auf dem Treppchen stehen zu können."

Auch Brandl geht zuversichtlich und vor allem vollkommen auskuriert in die Weltmeisterschaft. Wie berichtet, hatte sich die Sportsoldatin Ende November im Training einen zweifachen Bruch im rechten Mittelfuß zugezogen. Seit Februar trainiert die Pförringerin wieder. "Alle meine Verletzungen sind - dank spitzen Ärzten - zum Glück gut überstanden, ich bin jetzt wieder in Topform und bereit für die WM", macht die 20-Jährige deutlich.

Das Trainingspensum wurde vor dem wichtigsten Turnier des Jahres noch einmal erhöht. Zuletzt fanden noch zwei Trainingslager in Düsseldorf und Manchester zusammen mit anderen Nationen statt. Auf Unterstützung aus der oberbayerischen Heimat müssen die beiden im mehr als 8000 Flugkilometer entfernten Südkorea diesmal verzichten. Doch immerhin ist die Reise nach Asien kulinarisch keine große Herausforderung: "Koreanisches Essen schmeckt uns super", machten die beiden unisono deutlich. Da Taekwondo aus Korea kommt, essen sie auch oft zu Hause koreanisch. So nutzten Brandl und Körndl die Chance, einen Gruß in die Heimat zu schicken: "An dieser Stelle ein Dankeschön an Christina Bruckbauer, die Frau unseres Heimtrainers Bernhard Bruckbauer, die für unseren Verein immer koreanische Spezialitäten kocht."