London
Duelle gegen die Weltelite

Taekwondo: Lorena Brandl und Vanessa Körndl stoßen beim Grand Prix in London an ihre Grenzen

25.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:18 Uhr

London (DK) Zum Taekwondo-Grand-Prix in London sind die jeweils 30 hochrangigsten Männer und Frauen des Weltverbandes eingeladen gewesen. Unter ihnen befanden sich auch Vanessa Körndl aus Altmannstein und Lorena Brandl aus Pförring.

Die Ehre, mittlerweile regelmäßig zu diesem Starterfeld zu gehören, ist für die beiden Sportlerinnen sehr groß. Es sollte sich in London allerdings erneut zeigen, dass gegen die Besten der Welt auch die Chancen auf einen Medaillenrang geringer sind.

Die Teilnehmer eines solchen Grand Prix werden nicht zufällig verteilt, sondern nach dem aktuellen Rang in den Poollisten. Lorena Brandl liegt in ihrer Gewichtsklasse (+67 Kilogramm) etwas weiter vorne im Ranking (vor dem Turnier in London Rang 14) und konnte so aus einer etwas besseren Position heraus den ersten Kampf gegen die Kanadierin Nathalie Ilesco (vor dem Turnier Rang 19) gewinnen. Gegen diese setzte sich die Pförringerin souverän mit 17:3 Punkten durch.

Anders sah es dann im Achtelfinale gegen die erfahrene Reshmie Oogink aus den Niederlanden aus. Hier hielt die 20-Jährige erst noch mit, geriet dann aber in Rückstand und musste deshalb am Ende auf Risiko kämpfen. Der Kampf ging schließlich mit 5:11 verloren.

Vanessa Körndl dominierte eigentlich ihren Kampf gegen Katherine Alvarado aus Costa Rica. Dies konnte die Altmannsteinerin aber nicht in einen Punktevorsprung umwandeln. Körndl war weitaus aktiver und hätte einen Arbeitssieg verdient gehabt. Doch die vermeintlichen Treffer tauchten auf der elektronischen Anzeigetafel nicht auf. Zum Kampfende stand es 7:7. In der Golden-Point-Runde musste also der erste Treffer die Entscheidung bringen. Mehrmals kamen in den spannenden zwei Minuten beide zur gegnerischen Kampfweste durch, ohne dass es aber eine Wertung gab. In den letzten Sekunden entschied dann aber Alvarado den Kampf doch noch für sich.

Wie weit Brandl und Körndls Gegnerinnen noch gekommen wären, war nicht mehr zu sehen. Alvarado konnte wegen einer Verletzung aus dem Kampf gegen Körndl nicht mehr antreten und Reshmie Oogink verletzte sich im nächsten Kampf.

Körndl und Brandl gehören als Sportsoldatinnen der Sportfördergruppe der Bundeswehr an. Ihr Trainingsalltag setzt sich aus mehrtägigen Lehrgängen in Sonthofen, Düsseldorf und Hennef aber bisher auch meist aus mehreren Einheiten täglich bei Vereinstrainer Bernhard Bruckbauer und Krafttraining in Ingolstadt zusammen. Trainiert werden sie bei solchen Turnieren gewöhnlich von Bundestrainerin Yeonji Kim. Um noch mehr aufeinander eingestimmt an der Matte anzukommen, soll in den nächsten Monaten die Zusammenarbeit mit ihr intensiviert werden. In dieser Saison gibt es noch in Zagreb und in Paris die Chance, Punkte für die Weltrangliste zu sammeln. Außerdem wird Körndl noch mit Coach Bruckbauer nach Tel Aviv zu den Israel Open fliegen, um wichtige Ranglistenpunkte zu erkämpfen. Anfang 2018 muss die Altmannsteinerin erst einmal die Grundausbildung bei der Truppe absolvieren.

Das nächste große Ziel für Brandl und Körndl ist die Europameisterschaft im kommenden Jahr. Auch dort wird es wichtig sein, auf welcher Position man dank seiner aktuellen Platzierung starten wird.