Kelheim
Der SV Ihrlerstein besteigt den Thron

Kreisklassist gewinnt Hallenwettbewerb in Kelheim ATSV-Reserve landet auf Platz zwei TV Riedenburg wird Fünfter

22.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr

Foto: Maximilian Sedlmeier

Kelheim (DK) Wie Phönix aus der Asche ist der SV Ihrlerstein ins Rampenlicht des Hallenfußballs zurückgekehrt. Nach einer achtjährigen Pause trumpfte der 15-malige Kelheimer Hallen-Champion am zweiten Finalrundentag des 41. ATSV-Bandenzaubers eindrucksvoll auf und holte sich den Titel.

Der Kreisklassist zeigte eine erneute Leistungssteigerung und besiegte am Finaltag auch die Bezirksligisten TV Riedenburg (6:3) und später im Halbfinale den TSV Abensberg (2:1) mit einer erstaunlich disziplinierten spielerischen und taktischen Leistung. Letztlich gewann Ihrlerstein auch das Endspiel gegen die zweite Mannschaft des ATSV Kelheim, die durchaus mit dem einen oder anderen klangvollen Namen antrat, verdientermaßen mit 3:1 und stand fortan im Mittelpunkt der Ovationen.

Ehe es aber vor gut 500 Zuschauern, die die Halle am zweiten Finaltag bis auf den letzten Platz füllten, zum Ihrlersteiner Turniersieg kam, blieb die eine oder andere Überraschung nicht aus: Der Höhenflug des A-Klassisten FC Kelheim wurde erst im Halbfinale durch eine über sich hinauswachsende ATSV-Reserve gestoppt. Schuld daran war möglicherweise die deutliche 3:7-Niederlage des FC zuvor gegen den TSV Neustadt. "Es ging zwar um nichts mehr, doch sie brachte uns völlig aus dem Konzept", sagte Coach Feyyaz Balaban. Auch im Halbfinale gegen den ATSV Kelheim II ging dann nicht mehr viel.

Der von vielen in der Favoritenrolle gesehene Bezirksligist TV Riedenburg hatte im Verlauf des Turniers das Pech, immer mehr Führungskräfte ersetzen zu müssen: Stefan Schmid (gesperrt), Stefan Pollinger (verletzt), Georg Gabler und Florian Hanke (beide verhindert) fehlten spätestens am Tag der Entscheidung an allen Ecken und Enden. Lange Zeit sah es so nach dem zweiten Abensberger Turniersieg aus. Im Halbfinale kam für die Weiß-Schwarzen dann aber das dicke Ende: Ihrlersteins Kollektiv nahm Torjäger Michael Keil geschickt aus dem Spiel und legte somit den Grundstein zum Triumph.

Blieb schließlich das junge Team des SV Ihrlerstein, das der Konkurrenz das Fürchten lehrte. "Meine Mannschaft spielte ein sehr gutes Turnier - obwohl wir mit Kapitän Christian Zach auf unseren erfahrensten Spieler verzichten mussten", lobte Coach Ralf Schinn seine Truppe.

Dass der Bandenzauber an der Donau nichts an seiner Zugkraft verloren hat, beruht auf mehreren Faktoren: Die Stimmung in der Halle war an drei ausverkauften Tagen kaum zu überbieten. Der Funke sprang, nicht zuletzt aufgrund der Trefferausbeute, in vielen Spielen vom Parkett auf die Ränge über. Allein an beiden Endrundentagen fielen 6,87 (erster Finaltag) beziehungsweise 6,90 (zweiter Endrundentag) Tore pro Partie, was in erster Linie nicht nur auf die Handballtore, sondern auch auf das Spielen mit der Bande zurückzuführen ist. Ein nahezu uneingeschränktes Lob verdienten sich am Samstag aber auch die beiden Unparteiischen Josef Ingerl und Stefan Spreitzer, die durch konsequente Entscheidungen an der Bande schnell für klare Verhältnisse sorgten.

 

n Endrundengruppe 1, SV Ihrlerstein - TV Riedenburg 6:3 (3:2): Die Niederlage des TV fiel sicherlich etwas zu deutlich aus. Vor allem in der Schlussphase hatten die Riedenburger durch Martin Bader und Michael Wittmann gute Chancen. Die Torfolge: 1:0 und 2:0 Alexander Bauer, 3:0 Josef Goppold, 3:1 Alexander Maier, 3:2 Sebastian Schmid, 4:2 Simon Hercher, 5:2 Alexander Bauer, 6:2 Josef Goppold, 6:3 Sebastian Schmid.

TSV Neustadt - FC Kelheim 7:3 (4:2): Das Spiel eines Mannes: Mergim Dumani. Der Ex-Kelheimer traf viermal. Ilirijan Mahmutaj, Philipp Fichte und Michael Bukat erzielten die restlichen TSV-Treffer. Auf Kelheimer Seite waren Burak Corakcioglu (2) und Ugur Cimen erfolgreich.

Tabelle: 1. FC Kelheim 3, 14:16, 6; 2. SV Ihrlerstein 3, 12:9, 6; 3. TV Riedenburg 3, 14:15, 3; 4. TSV Neustadt 3, 11:11, 3; Platzierung nach dem direkten Vergleich.

n Endrundengruppe 2, SV Lengfeld - TSV Abensberg 2:4 (0:2): Abensbergs Sieg ging nach einer mannschaftlich geschlosseneren Leistung völlig in Ordnung. Die Torfolge: 0:1 und 0:2 Michael Keil, 1:2 Rene Rank, 1:3 Fernandes dos Res, 1:4 Wolfgang Wutzer, 2:4 Rene Rank.

SV Saal - ATSV Kelheim II 2:3 (1:1): In den letzten 25 Sekunden drehten die Platzherren noch ein Spiel, das fast schon als verloren galt. Dann stand - zumindest unter den Kelheimer Fans - die Halle Kopf. Die Torfolge: 1:0 Tobias Neumayer, 1:1 Marco Schweiger, 2:1 Timo Zepf, 2:2 und 2:3 Jonas Ziegler.

Tabelle: 1. TSV Abensberg 3, 11:6, 9; 2. ATSV Kelheim II 3, 10:7, 6; 3. SV Lengfeld 3, 7:11, 3; 4. SV Saal 3, 6:10, 0.

 

n Halbfinalspiele, FC Kelheim - ATSV Kelheim II 1:5 (0:1): Eine im ersten Durchgang packende Partie, in der der Olayiwola Agboluaje die Gastgeber in Führung schoss. Nach der Pause erhöhten Florian Boiger (2), Jonas Ziegler und Maximilian Eigl unter dem ohrenbetäubenden Lärm der Zuschauer innerhalb von nur sieben Minuten auf 5:0. Harun Gökcek gelang nur noch der Ehrentreffer.

TSV Abensberg - SV Ihrlerstein 1:2 (0:0): In einer von beiden Seiten im ersten Durchgang fast schon verbissen geführten Begegnung besaß Abensbergs Michael Keil die beste Chance. Nach Wiederanpfiff kam die junge Ihrlersteiner Truppe wesentlich besser ins Spiel, beeindruckte vor allem durch ihr konsequentes Tackling und unterband dadurch schnell viele Abensberger Gegenangriffe. Stephan Ipfelkofer und Lukas Daniel brachten den SVI mit 2:0 in Führung. Auf der Gegenseite traf Michael Keil kurz vor der Schlusssirene.

 

n Die Platzierungsspiele, Spiel um Platz 7, TSV Neustadt - SV Saal 0:5 (0:2): Saal nahm Neustadts Mergim Dumani durch enorme Laufarbeit aus dem Spiel. Spätestens nach den Treffern von Timo Zepf und Marco Kox war die Partie gelaufen. Schließlich schossen noch Tobias Fanderl, Marco Kox und Oliver Patton den etwas zu deutlichen Erfolg heraus.

Spiel um Platz 5, TV Riedenburg - SV Lengfeld 8:4 (3:3): In der zweittorreichsten Begegnung des Turniers fielen die Treffer wie am Fließband. Am Ende setzte sich die stärkere Offensive durch. Die Torfolge: 1:0 Sebastian Schmid, 2:0 Alexander Maier, 3:0 Martin Bader, 3:1, 3:2 und 3:3 Martin Haimler, 4:3 Martin Bader, 5:3 und 6:3 Sebastian Schmid, 6:4 Maximilian Steiner, 7:4 Alexander Maier, 8:4 Sebastian Schmid.

Spiel um Platz 3, FC Kelheim - TSV Abensberg 3:6 (2:5): Nach einer von beiden Seiten recht offensiv geführten Partie setzte sich der Bezirksligist sicher durch. Die Torfolge: 1:0 Yenil Ismail, 1:1 Benedikt Mulitze, 1:2 Peter Schöttl, 1:3 Michael Keil, 2:3 Deniz Cakmak, 2:4 Michael Keil, 2:5 Peter Schöttl, 2:6 Daniel Hanrieder, 3:6 Mustafe Sebetci.

Finale, ATSV Kelheim II - SV Ihrlerstein 1:3 (0:3): Das Endspiel war nach zwölf Minuten quasi entschieden. Die kombinationssichereren und technisch stärkeren Ihrlersteiner führten nach Treffern von Markus Chrubasik (2) und Alexander Bauer zur Pause mit 3:0. Den Gastgebern gelang durch Florian Brehler nur noch der Ehrentreffer. ATSV-Torwart Fabian Gruner verhindert mit einigen Glanzparaden ein höhere Niederlage. Kelheimers Trainerduo Bernd Schinn und Jan Schandri zollte der Mannschaft dennoch ein dickes Lob und bestätigten dem Sieger einen verdienten Erfolg. Das Turnier insgesamt bewerteten beide, wie auch Riedenburgs Coach Andreas Schäffer, als durchwachsen.

Die Siegerehrung nahmen der Schirmherr, Landrat Martin Neumeyer, der dem SV Ihrlerstein den Pokal überreichte, sowie Kelheims Bürgermeister Horst Hartmann vor. Beide sahen nicht nur einen guten zweiten Finaltag, sondern dankten auch dem Veranstalter für einen reibungslosen Ablauf sowie den Zuschauern, die viele packende Duelle auf dem erneuerten Hallenbelag sahen. Die weitere Siegerehrung übernahmen ATSV-Sportchef Martin Birkl und Hallensprecher Markus Gruner.