Hilpoltstein
Das Pokalfinale einfach nur genießen

Hilpoltsteins Tischtennisasse freuen sich riesig auf das Kräftemessen mit Deutschlands Spitzenteam Borussia Düsseldorf

13.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:48 Uhr

"Wir freuen uns riesig auf das Final Four:" Trotz der angespannten Lage in der 2. Bundesliga fiebern die Hilpoltsteiner Tischtennisasse um Kapitän Alexander Flemming dem Pokalfinale gegen Borussia Düsseldorf entgegen. ‹ŒArch - foto: Tschapka

Hilpoltstein (DK) Die Vorfreude ist riesengroß: Wenn am Sonntag ab 11 Uhr in der Ulmer Ratiopharm Arena Deutschlands stärkste Pokalmannschaften beim "Final Four" 2016/2017 ihren Besten küren, ist erstmals auch der TV Hilpoltstein dabei und das als einziger Tischtennis-Zweitligist.

Mit einem 3:1-Sensationserfolg über den SV Werder Bremen machten die Hilpoltsteiner ihre erste Teilnahme an diesem Endturnier perfekt. Seitdem herrscht Ausnahmezustand in der Burgstadt. "Die Telefone standen nicht mehr still. Die Nachfrage war enorm. Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt und mehrere Busse organisiert", sagt Team-Manager Bernd Beringer. So wird sich eine rund 200-köpfige Fankolonie des TV Hilpoltstein auf den Weg nach Neu-Ulm machen und die Franken anfeuern. An Unterstützung wird es dem Underdog in Neu-Ulm also nicht fehlen. Jedes Klatschen wird gebraucht, jede Anfeuerung, schließlich treffen die Hilpoltsteiner im Halbfinale gleich auf den Titelverteidiger, Rekordsieger und Topfavorit Borussia Düsseldorf. "Wir freuen uns nach wie vor riesig auf das Final Four, auch wenn die Stimmung nach der Niederlage am Wochenende sicherlich schon mal besser war", sagt Hilpoltsteins Kapitän Alexander Flemming.

Ein Traumlos, da sind sich alle einig. Eine Mannschaft, deren Titelsammlung jeden Rahmen sprengt. Sage und schreibe 66 Titel auf nationaler und internationaler Ebene haben die Rheinländer in ihrer Vitrine stehen. Damit sind sie eine der erfolgreichsten Vereinsmannschaften in Europa überhaupt, noch vor den Fußballern des FC Bayern München (65). (siehe eigenen Bericht).

Und Nummer 67 haben sie im Rheinland bereits anvisiert. Ehrensache für den Rekordmeister. Unterschätzen werden die Düsseldorfer das Überraschungsteam aus der zweiten Liga keinesfalls. "Wir haben alle richtig Lust auf dieses Turnier, wo wir den Pokal verteidigen wollen", meint Cheftrainer Danny Heister. Eine Kampfansage der Rheinländer, die personell aus dem Vollen schöpfen können.

Aushängeschild und Star der Mannschaft ist Timo Boll. Der ehemalige Weltranglisten-Erste und 16-fache Europameister gehört seit über einer Dekade zu den besten Spielern der Welt. Auch wenn er seinen sportlichen Zenit überschritten hat und aktuell "nur" auf Position 11 der Weltrangliste geführt wird: Gegen "Mister Tischtennis" zu spielen, ist für jeden noch immer eine Ehre.

Doch auch die anderen Düsseldorfer sind hoch dekoriert. Der Österreicher Stefan Fegerl etwa, Nummer 19 der Weltrangliste oder der Schwede Christian Karlsson, der vom Champions League Sieger AS Pontoise Cergy an den Rhein wechselte. Sein Landsmann Anton Källberg wird mit seinen 19 Lenzen als eines der größten europäischen Nachwuchstalente gehandelt. Bleibt noch der Inder Kamal Achanta, seit Jahr und Tag zuverlässiger Punktesammler. Ein schier übermächtiges Team also, das sich nach Lage der Dinge wohl nur selbst schlagen kann.

Dennoch: Gegen das Düsseldorfer Starensemble zu spielen und das auf der ganz großen Bühne - die erfolgreiche Premiere des Final Four im Januar 2016 hatten 3500 begeisterte Zuschauer gesehen - ist schon ein Märchen für sich. "Dieses Spiel elektrisiert uns. Es ist schon etwas Außergewöhnliches, gegen eine solche Mannschaft anzutreten", sagt Hilpoltsteins Team-Manager Bernd Beringer und strahlt. Gleichzeitig ist der Pokal für die Hilpoltsteiner eine willkommene Abwechslung zum Ligaalltag, bei dem es zuletzt nicht mehr so gut lief.

Auch seine Jungs scharren mit den Hufen: "Wir werden alles geben", lächelt Frontmann Alexander Flemming, der die Herausforderung liebt und verspricht: "Wir haben nichts zu verlieren." Ehrensache. Flemming, Petr David und Nico Christ werden sich voll reinhängen. Das sind sie schließlich sich, den Fans und nicht zuletzt Dennis Dickhardt, der beim Dreier-Pokalmodus voraussichtlich nicht zum Einsatz kommen wird und "lediglich" als Betreuer fungiert, schuldig. Denn ein zweites Match wird es nur dann geben, wenn Hilpoltstein das Endspiel gegen den Sieger der Begegnung ASV Grünwetterbach gegen den FC Saarbücken erreicht. Das wäre dann ein zweites Märchen.