Eichstätt
Auswärtspremiere bei einem der Titelfavoriten

VfB Eichstätt gastiert heute Abend beim Traditionsverein FC Schweinfurt 05, der den Aufstieg als Saisonziel ausgegeben hat

20.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:45 Uhr

Eichstätt/Schweinfurt (dno) Für die Mission Klassenerhalt in der Regionalliga Bayern muss der VfB Eichstätt auch in der Fremde den einen oder anderen Punkt sammeln. Ein erstes Mal probieren das die Eichstätter heute Abend um 19 Uhr beim unterfränkischen Mitfavoriten Schweinfurt 05.

"Das wird verdammt schwer. Dort werden wir sehen, was es heißt, in der Regionalliga zu spielen", sagt Markus Mattes. Der VfB-Trainer meint weiterhin: "Um etwas Zählbares mitzunehmen, werden wir schon einen Sahnetag erwischen müssen. Denn wie für viele Trainerkollegen zählt für mich Schweinfurt neben den Löwen und den €škleinen Bayern €˜ zum Kreis der Titelanwärter."

Nach dem ersten Spieltag belegt das favorisierte Trio bereits die Plätze eins bis drei. Die Unterfranken hatten ihre Auftaktpartie beim 1. FC Nürnberg II souverän mit 4:2 gewonnen und streben nun im Willy-Sachs-Stadion den ersten Heimsieg an. 15 000 Zuschauer passen in das Stadion. In der Vorsaison kamen durchschnittlich 1256 Besucher. Damit belegte der ehemalige Zweitligist hinter dem Meister aus Unterhaching (1958) und dem Vizemeister TSV 1860 München II (1324) den dritten Platz.

"Wir rechnen gegen Eichstätt mit einer großen Kulisse, da das erste Saison-Heimspiel doch immer etwas Besonderes ist", sagt Trainer Gerd Klaus, der bereits in seine sechste Spielzeit bei den Grün-Weißen geht. Mit dem 46-Jährigen kam der Erfolg, er trieb die Professionalisierung weiter voran und führte Schweinfurt 2013 nicht nur in die Regionalliga, sondern vor knapp zwei Monaten auch zum erstmaligen Gewinn des Totopokals. Damit verbunden war der Einzug in die erste DFB-Pokalhauptrunde. Dort treffen die Gerd-Schützlinge am 13. August auf den Zweitligisten SV Sandhausen. Alleine aus der DFB-Pokal-Vermarktung winken den Unterfranken rund 150 000 Euro, die wiederum in die Mannschaft investiert werden sollen.

Nach dem Aufstieg aus der Bayernliga 2013 belegten die Schweinfurter, die 1990/91 und 2001/02 jeweils ein Jahr in der Zweiten Bundesliga spielten, die Plätze 16, 13, 14 und neun. Heuer will man aufsteigen. Deshalb wurde bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Oktober die erste Mannschaft als GmbH ausgegliedert. Es wurde auf Profitum umgestellt. Auf dem Trikot prangt das Logo der Firma Wolf Möbel, das bis vor einem Jahr noch das Jersey des 1. FC Nürnberg zierte.

Doch Markus Wolf, Inhaber und Geschäftsführer der Firma Wolf Möbel, hat sich aus der Frankenmetropole zurückgezogen; er will mit "seinem" Verein weiter nach oben kommen: Denn Wolf ist auch der Präsident des FC 05. Geld scheint also vorhanden zu sein, das mittelständische Unternehmen soll für das Trikotsponsoring 1,8 Millionen Euro pro Jahr an Nürnberg gezahlt haben. Und nun ist auch noch die BVUK-Gruppe als weiterer Hauptsponsor bei den Schweinfurtern eingestiegen. Dem Vernehmen nach beträgt der Etat der Fußball GmbH 1,6 Millionen Euro. Zum Vergleich: Beim VfB liegt das Gesamtbudget bei 150.000 Euro. Doch Klaus warnt trotzdem vor den Eichstättern: "Hinten stehen sie gut, und vorne sind sie gefährlich. Eichstätt lebt von der mannschaftlichen Geschlossenheit."