Ingolstadt
Zwei Halbmarathons in einer Woche

Florian Pasztor und Thomas Kolbeck überzeugen in Ingolstadt wenige Tage nach Starts bei anderen Rennen

03.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:52 Uhr

Erfolgreich: Sehr erschöpft nahm Florian Pasztor im Ziel des Ingolstädter Halbmarathons ein Bad in der Menge. Er belegte dort den zehnten Platz - bei den Deutschen Halbmarathonmeisterschaften wenige Tage zuvor schaffte der Pfaffenhofener Rang 17. - Foto: Kramer

Ingolstadt/Bad Liebenzell (PK) Als der Streckensprecher des Ingolstädter Halbmarathons Roland Balzer - selber ein erfahrener Läufer - den Pfaffenhofener Florian Pasztor am Samstag am Start entdeckte, rief er nur: "Da ist ja der Flo: Er hat erst vor einer Woche die Deutschen Halbmarathonmeisterschaften bestritten - in einer neuen Bestzeit von 69 Minuten. Und heute ist er bei uns." Zweimal 21,1 Kilometer in so kurzer Zeit gilt in Läuferkreisen als Unding - die Belastung ist einfach zu hoch.

Dabei war Pasztor nicht der einzige Doppel-Halbmarathonläufer in dem 2900-Köpfe-Feld. Wenige Meter hinter dem Pfaffenhofener hatte sich der Jetzendorfer Thomas Kolbeck aufgestellt - der eine Woche zuvor den heimischen Ilmtal-Halbmarathon in sehr guten 1:19 Stunden bewältigt hatte.

Beide erklärten hinterher fast wortgleich, warum sie sich der doppelten Tortur ausgesetzt hatten: "Die Atmosphäre hier ist einfach toll." Pasztor sagte weiter: "Ich wollte hier unbedingt laufen. Mein Trainer meinte: Probier es einfach mal."

Der frühere Stadtmeister traf als Zehnter nach 1:11:32 Stunden ein, Kolbeck erzielte als 24. in 1:20:21 Stunden gleichfalls ein Top-Ergebnis. Auf Platz 49 folgte mit Christoph Schultz (Tri-Team Geisenfeld) in 1:24:14 Stunden schon der dritte Vereinsathlet aus dem Landkreis. Mit dem Rohrbacher Max Manderscheid in 1:28:34 Stunden (Platz 118) und dem Reichertshofer Marcus Kupfer in 1:28:43 Stunden (Platz 123) blieben zwei weitere Landkreis-Ausdauerspezialisten deutlich unter der 1:30-Marke. Als schnellster Athlet des MTV Pfaffenhofen erwies sich Christian Schuster in 1:33:07 Stunden (Platz 248).

Ganz vorne machte eine afrikanische Phalanx den Sieg unter sich aus: Der Kenianer Maritim Filimon Kipkorir querte schließlich als Erster die Ziellinie (1:02:49). Die Zehn-Kilometer-Marke hatte Kipkorier in 29 Minuten passiert - eine Zeit, die in Deutschland nur eine Handvoll Langstrecken-Spezialisten unterbieten können - bei einem 10 000-Meter-Rennen. Von den Lokalmatadoren erwies sich nur Markus Stöhr (MTV Ingolstadt) als Neunter in 1:10:32 Stunden einen Tick schneller als Pasztor.

Bei den Frauen siegte die Kenianerin Pauline Esikon (1:12:54) vor vier weiteren Afrikanerinnen. Die Ingolstädter Profi-Triathletin Kristin Möller (SC Delphin) wurde Fünfte in 1:19:46 Stunden. In die Top 50 lief sich Christine Klepmeier (HolleDauerLäufer) in 1:43:56 Stunden. Die Pfaffenhofenerin Bianca Archut folgte als 59. in 1:44:28 Stunden nicht weit dahinter. Die beiden Geisenfelderinnen Kathrin Stark (1:44:55, 65.) und Katharina Tucher in (1:44:56, 66.) liefen praktisch gemeinsam durch den Zielkanal. Mit Christine Schwalb folgte die schnellste Läuferin des TSV Jetzendorf in 1:45:09 Stunden (71.).

Insgesamt waren wohl mehr als 500 Konditionskünstler aus dem Landkreis Pfaffenhofen am Start, viele in den Trikots der großen Arbeitgeber aus der Region Ingolstadt. Die meisten kamen erschöpft, aber überglücklich im Klenzepark an.

Bei den Deutschen Halbmarathonmeisterschaften Ende April - also nur wenige Tage vor dem Ingolstädter Halbmarathon - hatte der Pfaffenhofener Florian Pasztor (LG Stadtwerke München) eine neue persönliche Bestzeit aufgestellt. Trotz Regens und nasser Stecke bewältigte der 32-Jährige die 21,1 Kilometer im württembergischen Bad Liebenzell in 1:09:04 Stunden. Im Gesamtklassement rangierte Pasztor auf Platz 17 - zwei Ränge vor seinem Mannschaftskameraden Johannes Hillebrand, der vier Sekunden länger unterwegs war. Deutscher Meister wurde Mitku Soboka (LAC Quelle Fürth) in 1:05:03 Stunden.