Pfaffenhofen
Zurück zu den Wurzeln

Dimitri Kurnosow und Gregor Tomasik fungieren zukünftig als Trainerteam beim EC Pfaffenhofen

30.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:02 Uhr

Ein Duo für die IceHogs: Abteilungsleiter Alexander Dost (rechts) und Jugendleiter Christian Strack (links) freuen sich über das neue Trainerteam Dimitri Kurnosow (2. von links)  und Gregor Tomasik (2. von rechts). - Foto: Reichelt

Pfaffenhofen (PK) Der Eishockey-Bayernligist EC Pfaffenhofen hat nicht nur einen, sondern gleich zwei Nachfolger für Trainer Michael Dippold gefunden. Mit Dimitri Kurnosow und Gregor Tomasik übernehmen zwei junge Trainer als Team die Führung des Bayernligisten. Die beiden sind dabei alte Bekannte.

"Den Duft kenne ich, den mag ich", sagt Gregor Tomasik und lächelt, als er die Kabine der IceHogs betritt. Die Räumlichkeiten im Pfaffenhofener Eisstadion sind Tomasik und Dimitri Kurnosow noch allzu gut bekannt, schließlich haben die beiden 33-Jährigen einst selbst für die IceHogs die Schlittschuhe geschnürt. Tomasik stand von 2002 bis 2009 für die IceHogs im Kasten und schaffte es mit dem ECP sogar zweimal ins Bayernliga-Finale, Kurnosow ging von 2000 bis 2006 auf Torejagd in Pfaffenhofen. "Sie kennen die Gegebenheiten, sie wissen, dass es eben noch kein Eis im August gibt. Beide haben hier eine Vergangenheit. Das war uns wichtig", erklärte Abteilungsleiter Alexander Dost.

Dabei haben er und Jugendleiter Christian Strack mit dem Trainerduo auch noch die Nachwuchsabteilungen U 12 und U 14 abgedeckt. Zuletzt wurden diese von Tobias Berger trainiert, der aber aus beruflichen Gründen das Amt nicht mehr ausüben kann. Tomasik übernimmt die U 14, Kurnosow die U 12. Mit Marco Spitzenberger (U 8 und U 10), Tom Trizl (U 16) und Markus Wolf (U 19) sind die IceHogs damit auch im Nachwuchsbereich sehr gut aufgestellt. Tomasik und Kurnosow kommen aus dem Jugendbereich, beide waren zuletzt beim ERC Ingolstadt als Trainer der Nachwuchsmannschaften aktiv. Nun übernehmen beide als gleichwertiges Trainer-Duo die Bayernliga-Mannschaft. "Es gibt keinen ersten und zweiten Trainer. Wie wir als Mannschaft auftreten, soll es auch bei den Trainern funktionieren", so Dost.

Angst vor Autoritätsproblemen gibt es weder bei Dost noch bei den neuen Trainern, die zum ersten Mal eine Männermannschaft betreuen. "Der Trainer ist eine Respektsperson. Wir respektieren die Spieler ja auch", meint Kurnosow. Sein Trainerkollege sieht es genauso: "Die Jungs müssen wissen, dass wir dieses Jahr die Chefs sind. Wenn es nicht klappt, muss sich was ändern. Aber wir sind grundsätzlich sehr locker, können aber auch laut werden." Es sei nicht gerade von Nachteil, dass der Altersdurchschnitt der Mannschaft sehr niedrig ist - da die beiden Trainer mit 33 Jahren ebenfalls noch recht jung sind. "Für mich ist die Qualität keine Frage des Alters. Sie kennen beide den Verein, sie haben beide viele Jahre hochklassig gespielt. Und die Mannschaft hat einen einwandfreien Charakter", erklärt Dost. Er freut sich, dass es mit dem Duo geklappt hat: "Beide tragen die Zunge auf dem Herzen, das finde ich gut."

Tomasik und Kurnosow kennen schon einen großen Teil der Mannschaft. Tomasik trainiert die Inline-Hockey-Mannschaft in Ingolstadt, in der Kurnosow und mehrere ECP-Akteure spielen. "Wir sind kein unbeschriebenes Blatt", erzählt Tomasik schmunzelnd. Weder in Ingolstadt noch in Pfaffenhofen, wo beide ihre Trainer-Lizenz und die ersten Erfahrungen gemacht haben. "Wir kehren zu den Wurzeln zurück, zu dem Verein, der uns das ermöglicht hat", erklärt Tomasik. Er, der polnische Wurzeln hat, und Kursonow, der in Russland geboren ist, kennen sich seit Kindertagen. "Ich kenn den leider seit 1994", meint Tomasik lachend und zeigt auf Kurnosow: "Wir gehen durch dick und dünn. Wir machen alles zusammen." Im Eishockey-Stadion an der Jahnstraße in Ingolstadt haben sich die beiden kennengelernt, entsprechend gut soll auch das Zusammenspiel funktionieren: "Wir verstehen uns gut, eigentlich blind. Ich kenn seine Schwächen und Stärken. Wir sind uns immer einig", betont Kurnosow. Ein Spitzname beschreibt das Verhältnis der beiden neuen Trainer ganz gut: "Wir werden auch Zwillingsbrüder genannt - auch wenn wir uns nicht so wirklich ähnlich sehen", meint Kurnosow lachend. Natürlich wird das Training zwischen den beiden ein wenig aufgeteilt: "Als ehemaliger Torwart werde ich natürlich die Arbeit mit den Goalies und die Defensive übernehmen, der Stürmer übernimmt dann die Offensive", erklärt Tomasik, der frühere Stürmer Kurnosow ergänzt grinsend: "Ich mache dann den Feinschliff." Grundsätzlich stehen beide auf technisches und offensives Eishockey.

"Wir wollen den Jungs Möglichkeiten aufzeigen, auch wenn sie Fehler machen. Da wollen wir Ratschläge geben, wie es vielleicht anders geht", erklärt Kurnosow die Methoden des Duos. "Aus Niederlagen lernt man, gewinnen kann jeder. Aber ich verliere nicht gerne", meint Tomasik.

Ein Ziel wollen die Verantwortlichen freilich noch nicht ausgeben, der Klassenerhalt sei auf jeden Fall das Minimum. Noch steht aber der Kader nicht fest, Dost und die beiden Trainer sind hierzu noch in Gesprächen, bevor Anfang September das Training beginnt und am 6. Oktober voraussichtlich die Saison startet.

Mit Thomas Bauer, Michael Welter, Luis Seibert und Tim Lohrer werden vier weitere Spieler auch im kommenden Jahr für die IceHogs auf dem Eis stehen.