Wolnzach
Sieg in letzter Sekunde

Wolnzacher Basketballer machen durch Erfolg gegen Nördlingen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt

18.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:03 Uhr

Wolnzach (mlu) Mit einem hart erarbeiteten 69:68-Heimsieg gegen Nördlingen können die Wolnzacher Basketballer erleichtert in die Winterpause der 2. Regionalliga gehen. Das Spiel am Samstag blieb bis zum Schluss auf Messers Schneide, ein Freiwurf brachte 0,6 Sekunden vor Schluss die Entscheidung.

14 Mal wechselte am Samstagabend die Führung zwischen zwei Teams, die unbedingt den Anschluss ans Mittelfeld halten wollten. Mit dem Sieg befinden sich die Wolnzach (4:7 Siege) auf Platz neun, punktgleich mit Leipzig und Dresden, welche im direkten Vergleich im Moment vor den Wolnzachern auf Platz sieben und acht liegen. Dahinter befinden sich aktuell Erfurt (3:7), Nördlingen (3:8) und Regnitztal (2:9). Die Tabellenspitze teilen sich im Moment gleich fünf Teams, die allesamt eine Bilanz von 8:3 Siegen aufweisen - erneut ein Indiz für die Ausgeglichenheit der Liga.

Nördlingen reiste zwar nur mit acht Mann, dafür aber mit den sechs besten Werfern an. Valerian Zenk, der mit 27 Punkten und 10 Rebounds ein Double Double einfuhr - empfand die Schwaben als schwierigen Gegner, der "einige abgezockte Spieler hatte". Wichtig für den Wolnzacher Forward war, dass sein Team sich nicht von Fehlern runterziehen hat lassen. "Man muss Fehler machen, um zu lernen, so ausgelutscht sich das anhört."

Nachdem Nördlingens John Cratit (24 Punkte) das Spiel mit einem Dreier eröffnete, brachten Zenk und Leonhard Biersack die Wolnzacher 10:8 in Führung (5. Minute), sodass das erste Viertel 16:14 für die Hausherren endete. Aufbau Philipp Steinmeyer (19 Punkte) drehte nun mit sieben Zählern in diesem Abschnitt auf, während Wolnzach mit einer soliden Trefferquote von der Dreierlinie und acht weiteren Zählern von Zenk dagegen hielt. Halbzeitstand: 36:34.

Danach zeigten die Wolnzacher, dass sie das dritte Viertel nicht jedes Mal verschlafen. Maischak denkt, dass ein verbesserter Fokus dazu führte, dass "hier nun jeder mehr die Spannung hält". Im Angriff lief zwar nicht so viel zusammen, aber auch Nördlingen tat sich schwer und punktete ausschließlich über Steinmeyer und Cratit. Tobias Fuchs traf einen Schwung bringenden Dreier und einen Mitteldistanzwurf zum 50:50-Viertelendstand.

Das letzten Viertel (19:18) glich einer Achterbahnfahrt. Zuerst zogen die Gäste mit einem 6:0-Lauf auf 56:50 davon (33.), Wolnzach konterte mit einem 8:2-Lauf zum 58:58 (36.). Nördlingen erhöhte dann wieder über Cratit und Steinmeyer zum 64:58 (38.), Wolnzach schlug über einen Korb trotz Foul und Dreier von Ole Alsen und einen ebenso frechen Dreier von Zenk zurück. Im Gegenzug traf Steinmeyer für die Gäste einen Dreier mit Brett zum 67:66 (40.), wenig später kam aus dem Gewühl ein Pass von Alsen auf Filip Schinhammer zustande, der mit einem Korbleger und seinem einzigen Korb der Partie zum 68:67 für Wolnzach erhöhte. Cratit bekam im Anschluss bei noch 8,6 Sekunden auf der Uhr zwei Freiwürfe zugesprochen, die Halle hielt den Atem an.

Die letzten sechs Freiwürfe in diesem Viertel hatte er verwandelt. Freiwurf sieben fand seinen Weg in den Korb, Freiwurf acht dann aber nicht, die Wolnzacher brachten den Ball beim Stand von 68:68 vor, Peter Maischak zog zum Korb und wurde durch ein Foul an die Linie geschickt. "Da dachte ich, dass wir jetzt die Chance haben, endlich wieder einmal zu gewinnen. Ich wollte uns einfach für die letzten Trainings belohnen", erinnert sich Maischak. "Als ich den ersten daneben gesetzt habe, fühlte ich schon den Druck, mein Team zu enttäuschen, aber umso froher bin ich, dass dann alles gut gelaufen ist." Der zweite Freiwurf war nämlich drin, Nördlingens Verzweiflungswurf mit 0,6 Sekunden auf der Uhr war kein schlechter, aber verfehlte. Sieg für die Wolnzacher, die laut Maischak "ein Wechselbad aus Freude, Erleichterung und Erschöpfung" nach der Schlusssirene durchlebten.

Zenk hätte sich ein noch schnelleres Spiel gewünscht: "Nördlingen hatte eine Minirotation und wir hätten sie überrennen können. Stattdessen haben wir oft ihr eher niedriges Tempo angenommen und sie stärker gemacht, als sie sein hätten dürfen." Höhepunkt auf Wolnzacher Seite war die Saisonbestleistung von 18 Assists, wodurch heuer zum ersten Mal mehr Vorlagen als Ballverluste (14) erzielt wurden.

TSV Wolnzach: Biersack (6), Fuchs (5), Kappelmeier (4), Jureczek (1), Schinhammer (2), Eichmüller, Zenk (27), Ziehe, Degner, Alsen (13), Maischak (11), Speth.