Heroldsberg
"Müssen Vollgas geben"

Bayernliga-Bastketballer des TSV Wolnzach verlieren das zweite Spitzenspiel in Folge

20.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:37 Uhr

Zu viele kleine Fehler verhinderten, dass Tobias Ziehe (am Ball) und das Wolnazcher Team die Vorteile gegen den TuSpo Heroldsberg dominant ausspielen konnten. Durch die Niederlage im Spitzenspiel schmilzt der Vorsprung der Wolnzacher. - Foto: Urban

Heroldsberg (mlu) Die Bayernliga--Basketballer des TSV Wolnzach beginnen zu straucheln. Nach 15 Siegen zu Beginn der Saison kassierte der TSV nun schon die zweite Niederlage in Folge. Beim Tabellenzweiten TuSpo Heroldsberg verlor das Team von Coach Mike Urban mit 73:77.

Mit der zweiten Niederlage in Folge nach der Pleite gegen den TV Augsburg am vorletzten Spieltag haben die Wolnzacher nun die erste kleine Niederlagenserie der Saison auf dem Buckel. "Ärgerlich", fand Trainer Mike Urban: "Denn Heroldsberg musste auf drei, vier gute Spieler verzichten. Wie gegen den TVA haben wir zwei Viertel gewonnen, aber das reicht eben nicht. Das war schon eine gute Chance, einen entscheidenden Schritt voranzukommen. Ich hätte mir sowohl mehr Killerinstinkt als auch Coolness gewünscht." Der TuSpo Heroldsberg bewies jedenfalls, dass das Team ebenfalls tief besetzt und kampferprobt ist. Aufbauspieler Philipp Hesel (13 Punkte) und Center Tobias Luther (11) punkteten weit über ihrem Saisonschnitt.

So gelang den Hausherren dank dem galligen Ibrahim Alshaikhahmed (15 Punkte) Mitte des ersten Viertels ein 7:0-Lauf, der die Wolnzacher gleich zu einer Auszeit zwang. Danach schlug die Wolnzacher Bank um Tobias Fuchs, Alexander Jureczek und Alexander Hoffmeister zu, dass es fast ausgeglichen (20:17) ins zweite Viertel ging. Ein ähnliches Bild sahen die Zuschauer im zweiten Durchgang: Heroldsberg legte mit einem 10:2-Lauf vor und führte zwischenzeitlich mit 30:19. Wolnzach konterte mit einem starken 10:0-Lauf, zur Halbzeit stand es 32:34 aus Sicht der Wolnzacher. 19 Wolnzacher Ballverluste bis zu diesem Zeitpunkt verhießen allerdings nichts Gutes. "Schlechte Entscheidungen oder zu hastige Würfe haben es uns schwergemacht, einen besseren Rhythmus zu finden", sagte Aufbauspieler Stefan Fuchs.

Im dritten Viertel drehten die Wolnzacher auf. David Eichmüller versenkte die ersten Dreier für Wolnzach, Johannes Wießnet dominierte weiter die Zone mit acht Punkten in diesem Abschnitt. In der letzten Viertelminute streute Stefan Fuchs dann noch fünf Zähler zu einem 7:0-Lauf ein, der die Wolnzacher mit einer 56:53-Führung ins letzte Viertel schickte. Hier gab es nun einen emotionalen Schlagabtausch. Christoph Schröder (18 Punkte) und Hesel versenkten zwei Dreier für Heroldsberg, ein Wurf von Luther kullerte zum 66:63 durch die Reuse. Die Gäste konterten mit einem Dreipunktespiel durch Hoffmeister, Freiwürfen von Tobias Ziehe und einem Dreier von Sven Leichtl, sodass es in der Schlussminute 69:69 stand. Leichtl vergab dann einen Freiwurf beim Stand von 70:71, zudem patzte sein Team gleich danach trotz guter Defensive beim Rebound, was Alshaikhahmed mit seinem patentierten Mitteldistanzwurf bestrafte.

In der Schlussphase spielten die Wolnzacher zwei Einwurfplays hervorragend aus, konnten jedoch aus den daraus resultierenden Freiwürfen und einem freien Dreier kein Kapital mehr schlagen. Mit vier von vier Freiwürfen brachten die Franken das Spiel in trockene Tücher.

Die Partie hinterließ körperliche Spuren bei den Wolnzachern. Lukas Kappelmeier (Verdacht auf Zerrung), Alexander Hoffmeister (Rippenprellung), Filip Schinhammer (Zeh) und David Eichmüller (krank) fallen erst einmal aus. Passenderweise haben die Wolnzacher das kommende Wochenende spielfrei und können die Zeit nutzen, um zu genesen und die Formkurve weiter nach oben zu schrauben.

"Wir wollen besser kommunizieren, uns im Training gegenseitig ans Limit bringen und an einem Strang ziehen", fasst Alexander Jureczek die Ziele der nächsten zwei Wochen zusammen. In den letzten fünf Spielen müssen die Wolnzacher vier Siege einfahren, um sich die Meisterschaft zu sichern. "Es sieht trotzdem gut für uns aus. Aber wir müssen uns jetzt selbst aufrappeln und in den Arsch treten", fordert Urban. Noch hat es sein Team selbst in der Hand. Dazu müsse das Team das Potenzial wieder abrufen: "Wir müssen jetzt Vollgas geben, das wird ein richtiger Endspurt. Wir müssen immer mit 100 Prozent antreten."

 

TSV Wolnzach: Leichtl (8), Kappelmeier, Jureczek (1), Schinhammer (1), Eichmüller (8), Hoffmeister (10), Moosmayr (1), Ziehe (7), Degner, Fuchs S (10), Wießnet (21), Fuchs T (6).