Münchberg (cmi) Santino Schüler vom MTV Pfaffenhofen hat beim Bezirksvergleichsschwimmen in Münchberg mit der Mannschaft des Bezirks Oberbayern einen deutlichen Sieg eingefahren und gehört somit wie vergangenes Jahr zu den besten bayerischen Schwimmern seines Jahrgangs.
Schüler startete in der Staffel und über 100-Meter-Lagen.
Der MTV-Schwimmer saß lange Zeit im Rollstuhl, das Schwimmen half bei der Heilung. Ob er stolz gewesen sei, wie schon im vergangenen Jahr für das Team Oberbayern nominiert worden zu sein, um beim Bezirksvergleich der sieben bayerischen Schwimmbezirke antreten zu dürfen? Ein kurzes "Ja, schon" kommt von Santino Schüler. Klingt ziemlich routiniert dafür, dass in seinem Jahrgang 2008 genau vier Buben aus ganz Oberbayern nominiert wurden. Aber Schüler kennt das Prozedere ja schon aus dem vergangenen Jahr, als er in Augsburg erstmals für Oberbayern an den Start ging. Dieses Jahr also in Münchberg. Die besten Schwimmer Bayerns der Jahrgänge 2007 bis 2009 - und Schüler ist einer von ihnen. "Ein bisschen aufgeregt" sei er dann aber doch gewesen, gibt der Wettkampfschwimmer des MTV Pfaffenhofen zu. Aber vor allem deswegen, weil der Sieg seiner Mannschaft in der Gesamtwertung zwischenzeitlich auf der Kippe stand. Als die letzten Starter ihre Bahnen auf der Jagd nach Punkten für ihren Bezirk gezogen hatten, stand aber wie schon 2016 die Mannschaft aus Oberbayern ganz vorne. Schüler startete über 100-Meter-Lagen und in der 12 x 50-Meter-Freistilstaffel und schwamm persönliche Bestzeit. Es war sein großes Ziel, erneut an diesem Wettkampf teilzunehmen. Während der Saison beobachten die Auswahltrainer die Nachwuchsschwimmer bei Wettkämpfen wie den Oberbayerischen Kurzbahnmeisterschaften. Schüler überzeugte und darf sich nun zweimaliger Bezirksvergleichssieger nennen. Dabei ist diese Leistung umso erstaunlicher, wenn man Schülers ganze Geschichte kennt. Die vergangenen sieben Jahre kämpfte Schüler mit einer Hüftkrankheit, an Rennen oder Springen war nicht zu denken. Stattdessen: Rollstuhl. Den Schwimmsport durfte er aber ausüben, die speziellen Bewegungen wirkten sich äußerst positiv auf den Genesungsprozess aus. "Die Krankheit ist praktisch geheilt", erklärt seine Mutter Doreen Schüler. "Er kann jetzt den Rollstuhl fast komplett weglassen, das Schwimmen hat eine wichtige Rolle für den Heilungsverlauf gespielt." Das nächste Ziel ist schon gesteckt: "Ich möchte nächstes Jahr wieder für den Bezirksvergleich nominiert werden", sagt der MTV-Schwimmer.
