Wolnzach
Krimi ohne glücklichen Ausgang

Regionalliga-Basketballer des TSV Wolnzach unterliegen dem BBC Bayreuth II knapp in eigener Halle

04.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:07 Uhr

Eine letzte Chance hatte David Eichmüller (am Ball) in den letzten vier Sekunden für den TSV Wolnzach, doch sein Zug zum Korb ergab keine Möglichkeit mehr. - Foto: Urban

Wolnzach (mlu) Knapp 300 Zuschauer haben am Samstagabend die nervenzerreibend spannende Partie zwischen den Wolnzacher Regionalliga-Basketballern und dem BBC Bayreuth II verfolgt. Am Ende hatten die Franken die Nase mit 81:78 (32:40) vorne. Die Wolnzacher Frauen verloren ebenfalls.

Wolnzachs Kapitän Lukas Kappelmeier attestierte den Gästen einen "sehr ausgeglichenen Kader", bei dem es kaum einen Qualitätsunterschied oder Bruch im Spiel gab, wenn die zweiten Fünf aufs Feld kamen. "Sie haben uns extrem gut unter Druck gesetzt, da war es schwierig, eine Ordnung zu finden und in die Plays zu kommen. Das hat uns viel Zeit gekostet", fand Kappelmeier. Gleich zu Beginn zeigten die Gäste, dass ihre Platzierung als Tabellenzweiter kein Zufall ist, sondern auf solidem Handwerk beruht. Im Angriff fanden sie immer wieder gute Lösungen, von denen meist Flügel Philipp Johannes (17 Punkte, 5/5 Freiwürfen) und Power Forward Matthew Husek (24, 8/8) profitierten. Sieben beziehungsweise zwölf Punkte gingen im ersten Viertel (26:18) auf das Konto der beiden treffsicheren Spieler. Die Wolnzacher starteten mit vier Punkten durch Peter Maischak, von der Bank kamen dann wichtige Imulse über Alexander Jureczek, Valerian Zenk und Torben Degner, sodass der TSV wenigstens im Angriff noch einigermaßen Paroli bieten konnte.

Im zweiten Viertel (22:6) fanden die Hausherren über eine Veränderung in der Defense dann auch auf diesem Gebiet Zugriff. Die leichten Punkte für Bayreuth wurden minimiert, vorne hatte Center Ole Alsen mit 13 Punkten seine stärkste Phase und war eigentlich nur noch mit Fouls zu stoppen. Zur Halbzeit hatte sich das Blatt gewendet, Wolnzach lag auf einmal mit 40:32 vorne. Nach der Pause verfielen die Hallertauer Korbjäger allerdings nach drei Minuten (44:34) in Lethargie und kassierten einen 2:14-Lauf zum 46:48 (26.). Flügelspieler Nikolas Genz (15 Punkte) begann in diesem Abschnitt für die Gäste aufzutauen, fünf Zähler streute er im dritten, sieben dann im vierten Viertel ein. In der ersten Halbzeit war ihm lediglich ein erfolgreicher Dreier gelungen. Zenk stoppte den Lauf der Gäste mit zwei Freiwürfen, wenig später fand David Eichmüller gute Wege zum Korb, sodass die Partie wieder in Richtung der Wolnzacher kippte. Zenk legte fünf Punkte drauf, mit einer 59:54-Führung ging es in das entscheidende Viertel.

Hier schenkten sich beide Teams keinen Zentimeter, die Stimmung in der Halle war schon lange auf sehr hohem Niveau. Beim Stand von 62:62 (34.) setzten die Wolnzacher zu einem 10:2-Lauf an, zu dem Alsen und Alexander Hoffmeister je fünf Punkte beisteuerten. Genz konterte mit einem wichtigen Dreier für die Gäste, die nun ihrerseits einen 8:0-Lauf hinlegten. Als Alexander Hoffmeister seinen zweiten Dreier zum 75:72 (39.) traf, verwandelte sich die Tribüne in ein Tollhaus und die Wolnzacher waren wieder im Vorteil.

In der nächsten Defensive schickte ein unglücklicher Foul-Pfiff beim Kampf um den Rebound Bayreuths 16-jährigen Aufbauspieler Nico Wenzel (10 Punkte) an die Freiwurflinie. Die zwei folgenden Treffer gaben dem Jugendspieler so viel Selbstvertrauen, dass er im nächsten Angriff beim Stand von 75:74 für Wolnzach einen Dreier aus circa acht Metern Entfernung trotz des Abwehrversuchs eines Gegenspielers traf. Die Wolnzacher hatten zwar noch ein paar gute Ansätze und erspielten sich durch einen schwierigen Dreier von Zenk eine letzte Chance, konnten aber in den letzten Sekunden kein Kapital mehr daraus schlagen. Wie schon im ganzen Spiel zeigte sich Bayreuth auch am Ende nervenstark und sicher von der Freiwurflinie. Sagenhafte 23 ihrer 25 Freiwürfe (92 Prozent) verwandelten die Franken in den 40 gespielten Minuten. Mit 78:81 ging somit die an Spannung nicht zu überbietende Partie an den Tabellenzweiten aus Bayreuth.

Das Fazit von Kappelmeier: "Am Schluss haben wir zögerlich agiert und konnten unsere Mismatches nicht wirklich effektiv ausnutzen. Bayreuth war einfach abgezockter als wir."

Die TSV-Frauen mussten gegen den ungeschlagenen Tabellenführer Landsberg eine deutliche 50:79-Niederlage einstecken. Zu gut war die Acht-Mann-Rotation der Landsberger, als dass die Wolnzacher ohne Manuela Sterr (Knieverletzung in der zweiten Spielminute) eine wirkliche Chance gehabt hätten. Bereits nach drei Minuten gerieten die Gäste aus der Hallertau mit 2:8 in Rückstand, diesen Schock verdauten die Wolnzacher das ganze erste Viertel (12:27) nicht. Durch acht Zähler von Julia Schelkle (25 Punkte) baute die DJK Landsberg im zweiten Viertel (17:10) die Führung weiter aus, nur Natalie Wiesenberger, Pelin Gürle und Verena Brunner konnten hier für Wolnzach punkten. Im dritten Viertel waren die Wolnzacher ein wenig näher dran (11:15), das vierte Viertel (17:20) war zwar das beste der Wolnzacher - Natalie Wiesenberger steuerte hier sieben von acht Freiwürfen bei - aber durch zehn Punkte von Landsbergs Julia Schelkle ließen die Gäste nichts anbrennen. "Landsberg war einfach eine sehr starke Mannschaft, die gut eingespielt war und gefühlt jeden Wurf getroffen hat", fand Julia Eichmüller.

 

TSV Wolnzach, Männer: L. Biersack (3), T. Fuchs (5), Kappelmeier (1), Jureczek (8), Eichmüller (4), Zenk (15), Hoffmeister (8), Ziehe, Degner (2), Alsen (24), Maischak (8).

 

TSV Wolnzach, Frauen: Beck (2), Braun, Brunner (13), Eichmüller (6), Gürle (5), Merkl, Seidl, Sterr, Troiano, von Lützow (2), Weißbach (3), Wiesenberger (19).