Kometenhafte Karriere

Maria Paulig begann erst vor vier Jahren mit dem Triathlon, jetzt ist sie Deutsche Meisterin

03.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:07 Uhr

Ingolstadt (szj) Vor vier Jahren hat Maria Paulig (Foto) ihren ersten Triathlon bestritten, jetzt feierte die 20-Jährige in Ingolstadt mit der Deutschen Meisterschaft über die Sprintdistanz den größten Erfolg ihrer Karriere.

Die Ingolstädterin hat einen kometenhaften Aufstieg hingelegt.

Man stelle sich mal vor, Philipp Lahm hätte vor rund zwölf Monaten den Weltpokal nicht in den Nachthimmel von Rio de Janeiro stemmen können, weil er irgendwo in den Katakomben des Maracanã-Stadions zur Dopingkontrolle muss. Der ehemalige Kapitän der Nationalmannschaft hätte den größten Erfolg seiner Laufbahn nicht feiern können. Wegen eines kleinen Bechers, in den er hätte pinkeln sollen – aber nicht konnte. So oder so ähnlich ist es vor wenigen Tagen Maria Paulig (Lifepark Max Ingolstadt) beim Ingolstädter Triathlon ergangen. Die 20-Jährige lief soeben als Erste über die Ziellinie am Seehaus, feierte mit dem Sieg bei der Deutschen Meisterschaft den größten Triumph ihrer Karriere, als sie von einer Wettkampfrichtern auf die Toilette ins Fischerheim am Baggersee begleitet wird: Dopingkontrolle. „Das war auf jeden Fall eine neue Erfahrung“, scherzt Paulig mit einigen Tagen Abstand. Gleichwohl war es eine neue Erfahrung, bei einer nationalen Meisterschaft ganz oben auf dem Podest zu stehen.

„Es fühlt sich ziemlich gut an. Der Sieg kam sehr überraschend für mich. Vor allem daheim zu gewinnen, war etwas besonderes“, erzählt Paulig. Mit 1:04:09 Stunden gewann sie die Sprintdistanz (0,75 Kilometer Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren, 5 Kilometer Laufen). Bereits im vergangenen Jahr ließ Paulig mit Siegen am Wolfgangsee, Deggendorf oder beim Nürnberger Halbmarathon aufhorchen.

Die Begeisterung für den Triathlon begann vor fünf Jahren – am Ort ihres größten Erfolgs. „Meine Mama und ich haben uns den ersten Triathlon in Ingolstadt angeschaut – und im kommenden Jahr waren wir dann schon selbst dabei“, erinnert sich die Ingolstädterin.

Seit vergangenen November wird sie von ihrem Trainer Torsten Neufeld betreut. „Ich hatte davor keinen roten Faden im Training, sondern hab’ es einfach so gemacht, wie ich es für richtig hielt“, erzählt Paulig. „Jetzt ist es viel strukturierter und die Planung für die Saison ist besser.“

Die Siegerehrung gab es übrigens doch noch – nach rund zwei Stunden im stickigen Fischerheim. Doch die Freude über die Medaille konnte selbst die nervenaufreibende Warterei nicht schmälern. Foto: Paulig