Pörnbach
Kein bisschen müde

Pörnbacher Bayernliga-Schützen überzeugen Karl Rabenseifner begleitet den Verein seit 36 Jahren

19.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:17 Uhr

Starke Leistung: Die Luftpistolenmannschaft von Freischütz Pörnbach mit Christian Lutz (von links), Monika Pfab, Christian und Michael Stengl sowie Christian Bogenrieder wurde überraschender Dritter in der Bayernliga. ‹Œ

Pörnbach (PK) Der Schützensport ist im Landkreis sehr beliebt, für einen Mann aus Pörnbach gehört er seit 1981 zum Alltag dazu. Karl Rabenseifner ist mittlerweile 76 Jahre alt und hat seit mehr als 35 Jahren kaum einen Wettkampf des Freischütz Pörnbach verpasst.

Die Luftpistolenmannschaft hat als Aufsteiger in der Bayernliga, der dritthöchsten Liga, einen formidablen dritten Rang erreicht, Rabenseifner fungiert als Ersatzschütze - und das möchte er auch weiterhin tun. "Es macht mir einfach Spaß, mit den jungen Leuten umzugehen. Ich fühle mich gar nicht so alt", sagt Rabenseifner und lacht. Mit ihm hat man im Vorjahr den Aufstieg in die Bayernliga geschafft, wo sich die Pörnbacher in der kürzlich abgeschlossenen Saison teuer verkauft haben. Mit Platz drei wurde der nächste Aufstieg sogar nur knapp verpasst. Rabenseifner selbst hat dazu nur als Ersatzschütze beigetragen. "Ich bin aber ganz froh, die Fahrten wären ja in der Zweiten Bundesliga noch weiter gewesen", erklärt Rabenseifner.

Dabei ist der mittlerweile 76-Jährige eine besondere Figur im Verein, 1981 ist er dazugekommen. "1984 hat uns der damalige Schützenmeister als Luftpistolenmannschaft angemeldet, ohne uns zu fragen", erinnert er sich. Es sei nichts Weltbewegendes gewesen, doch die Mannschaft ist von Jahr zu Jahr aufgestiegen - mit Rabenseifner als Mannschaftsführer. In mehr als 30 Jahren hat er alle Wettkämpfe mit geschossen, bis auf ein paar wenige Ausnahmen. "Ich könnte mich nicht erinnern, dass die Lust gefehlt hat", so Rabenseifner. Ein paar Male sei er aus gesundheitlichen Gründen ausgefallen. "Wer schießt auch noch mit 76 Jahren in so einer hochklassigen Mannschaft mit", fragt er nicht ohne Stolz. Doch nicht nur als Schütze war er aktiv, ab 1990 war er für 20 Jahre auch Sportlicher Leiter.

Den langjährigen Schützenmeister Alfred Schwaiger lobt Rabenseifner in den höchsten Tönen: "Er war eine unglaublich gute Sportleitung. Er hat den Verein sportlich, gesellschaftlich und finanziell gut aufgestellt. Als er das Amt niedergelegt hat, war ich schon traurig." Mit Christian Lutz, der seit vergangenem Jahr Schützenmeister der Pörnbacher ist, könne sich der Verein aber glücklich schätzen. "Er ist ein wettkampferfahrener Mann, der in das Team passt. Ihn haben wir auch gebraucht für die Bayernliga, er ist Gold wert. Wir sind froh, dass wir ihn haben."

Rabenseifner, der früher auch Leichtathletik betrieben hat, sei durch den gesellschaftlichen Aspekt zum Freischütz gekommen. "Das hat doch ganz gut gepasst, es war immer eine lockere Sache. Wir waren nicht besessen", meint Rabenseifner. Genau das liebe er auch am Schützensport. Die Nerven und das Denken seien die beiden wichtigsten Disziplinen.

Seine eigenen Leistungen stuft er bescheiden ein: "Eigentlich bin ich ja in den vergangenen Jahren nur mitgefahren, dass ich einspringen kann, falls jemand ausfällt. Meine Leistungen sind natürlich nicht mehr so, wie sie einmal waren", erzählt er schmunzelnd und fügt an: "Ich habe früher schon mithalten können, aber mit zunehmendem Alter kannst du machen, was du willst. Das hilft nix." Dafür stehe er den jungen Schützen mit Rat und Tat zur Seite. "Die Mannschaft, die heute noch schießt, habe ich als Kinder zum Pistolenschießen hingeführt." Früher sei bei den Pörnbachern nur mit dem Gewehr geschossen worden, erst im Laufe der Jahre kamen auch die Luftpistolenschützen dazu.

Junge Menschen für den Sport zu begeistern sei gar nicht so schwierig: "Wenn es im Verein stimmt, dann passt es. Wir haben derzeit ganz viele gute Pistolenschützen, die wir auch schon integriert haben." Rabenseifner will die Erfahrung weitergeben, die er in den vergangenen 30 Jahren gemacht hat.

Auch mit der Sportpistole haben die Pörnbacher Erfolge gefeiert. "Die Stengl-Buben waren da sogar Siebte in ganz Deutschland", so Rabenseifner. Gemeint sind Christian und Michael Stengl, die mit Christian Lutz, Monika Pfab und Christian Bogenrieder die Bayernliga-Mannschaft bilden.

Das Ziel für die nächste Saison, die Ende September beginnt, sei der Klassenerhalt. Mit Rabenseifner als Ersatzschütze: "Natürlich. Wenn sie mich noch brauchen können, bin ich dabei."