Wolnzach
Höchster TSV-Sieg in der Bayernliga

Wolnzacher Basketballer lassen dem Aufsteiger ESV Ingolstadt-Ringsee beim 135:66 keine Chance

28.11.2016 | Stand 02.12.2020, 18:59 Uhr

Filip Schinhammer (links) überragte mit 20 Punkten beim Wolnzacher Kantersieg gegen den ESV Ingolstadt-Ringsee. ‹ŒArch - foto: Urban

Wolnzach (mlu) Die Wolnzacher Basketballer haben in der Bayernliga gegen den ESV Ingolstadt-Ringsee einen 135:66 (78:26)-Kantersieg gefeiert. Für die Hallertauer war es der bisher höchste Sieg in der Bayernliga.

Dem ESV fehlten mit Power Forward Peter Maischak (durchschnittlich 15,0 Punkte pro Spiel) und Shooting Guard Konstantin Walter (14,8) nicht nur zwei der besten sechs Werfer, sondern auch der eine oder andere Wechselspieler, um das hohe Tempo der Partie mitgehen zu können. Die Wolnzacher begannen furios und führten schnell mit 11:2 (4.). Wenig später erhöhte das Team auf 21:6 (8.) und schließlich auf 37:9 zum Viertelende. Zehn der ersten 28 Zähler gingen dabei auf das Konto von Filip Schinhammer, der oft die uneigennützigen Wolnzacher Passstafetten in Zählbares umwandelte.

Im zweiten Viertel (41:17) erhöhten die Gastgeber noch einmal das Tempo, allerdings auf Kosten der Defensive. Der ESV erzielte fast doppelt so viele Punkte wie im ersten Viertel, Ringsees Top-Scorer Dmitrji Simanovic (24 Punkte) taute langsam auf und erzielte sieben Zähler in diesem Abschnitt. Zur Halbzeit musste man sich jedoch die Augen reiben, 78:26 hieß es da für die Wolnzacher - ein Ergebnis, das zu diesem Zeitpunkt fast unmöglich erscheint.

Nach einer fast perfekten ersten Halbzeit (ein Ballverlust, zehn Dreier) wurde das Spiel aber ausgeglichener. Simanovic drehte im dritten Viertel (29:21) mit 14 Punkten noch einmal auf, während die Wolnzacher Defensive schlampte und vermehrt leichte Fouls beging. 19 Freiwürfe durften die Gäste in diesem Abschnitt werfen, hinzu kamen freie Halbdistanzwürfe, die Ingolstadt-Ringsee weiterhin sehr sicher verwandelte.

Zwar begingen die Wolnzacher auch im letzten Viertel (29:19) einige unnötige Fouls, aber grundsätzlich lief es wieder etwas besser. Dreier Nummer fünf und sechs von Sven Leichtl eröffneten den letzten Spielabschnitt. Dazwischen gab es einen Dunking von U 20-Spieler Leonhard Biersack. Guard Christian Bernhard (18 Punkte) erzielte noch einmal sechs Punkte für Ringsee, das trotz der drohenden Klatsche stets Moral bewies und nie aufsteckte. Für den krönenden Abschluss sorgte ein Alley-Oop-Dunking von Johannes Wießnet, der aus vollem Lauf einen Pass von Leichtl im Sprung annahm und mit der Schlusssirene durch den Ring stopfte.

"Wir hatten uns vor zwei Wochen vorgenommen, konzentrierteren und effektiveren Basketball zu spielen und haben uns weder von der sicher nicht optimalen Aufstellung des Gegners, noch von einem vermeintlich leichten Spielverlauf abbringen lassen", fand Sven Leichtl. "Wir sind mit vollem Engagement zu Werke gegangen und haben uns in einen Rausch gespielt. Ohne den Sieg überzubewerten, wollen wir diesen Fokus mit in andere Partien nehmen." Dies ist auch angebracht, denn in den verbleibenden drei Spielen der Hinrunde geht es mit Nördlingen (4:4-Bilanz), Cham (2:6) und Tegernheim (4:4) gegen unberechenbare Teams. Der FC Tegernheim, der zuvor vier Spiele in Folge gewonnen hatte, musste sich am Sonntag daheim gegen Nördlingen mit 69:73 geschlagen geben. Aufsteiger Cham schlug überraschend Schwandorf (5:3) im Oberpfalz-Derby mit 100:83, während der Tabellenzweite Heroldsberg (6:2) beim Franken-Derby in Erlangen nichts anbrennen ließ (66:48). Somit bleibt Heroldsberg nach dem achten Spieltag der Bayernliga Mitte als hartnäckigster Verfolger der Wolnzacher, die weiterhin mit einer 8:0-Bilanz ungeschlagen sind.

Die Chancen auf den Aufstieg scheinen in dieser Saison für die Wolnzacher sehr realistisch zu sein. Seit dreieinhalb Jahren spielen die Hallertauer in der Bayernliga. Gegen die Top-Teams hat der TSV bereits gespielt, gegen die kommenden Gegner ist das Team jeweils in der Favoritenrolle.

TSV Wolnzach: Biersack (7), Leichtl (18), Kappelmeier (12), Fuchs (4), Jureczek (9), Schinhammer (20), Degner (10), Eichmüller (15), Hoffmeister (7), Moosmayr (4), Ziehe (15), Wießnet (14).