Ingolstadt
Heimvorteil genutzt

Mehrere Triathleten aus der Region schaffen den Sprung aufs Podium

15.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:11 Uhr

Schwimmen, Radfahren, Laufen: Albert Egerer aus Riedenburg (oben) hat sich die drei Disziplinen auf den Oberarm tätowieren lassen. Veranstalter Gerhard Budy (unten, rechts) organisierte den Ingolstädter Triathlon bereits zum sechsten Mal. Dass Neoprenanzüge nicht immer schwarz sein müssen, bewies zudem ein Sportler (links).

Ingolstadt (PK) Der Triathlon Ingolstadt ist nicht nur wegen seiner prominenten Starter wie Per Bittner, Faris Al-Sultan oder Yvonne van Vlerken bekannt. Er bietet auch Hobbysportlern eine gute Möglichkeit, sich mit der Konkurrenz zu messen.

Diese Chance haben am Sonntag gleich mehrere Triathleten aus der Region genutzt.

Er wollte sich erst einmal hinlegen. „Ich muss das selbst erst noch verdauen“, sagte Sebastian Mahr (SC Delphin Ingolstadt) am frühen Sonntagabend. Der Ingolstädter feierte hinter Per Bittner als Zweiter über die Olympische Distanz (1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren, 9,8 Kilometer Laufen) den bislang größten Erfolg seiner Karriere. Dass er selbst Faris Al-Sultan, den ehemaligen Ironman-Weltmeister und sein Vorbild, hinter sich lassen konnte, sei „unglaublich“.

Für den 26-Jährigen stand die Teilnahme in Ingolstadt bis einen Tag vor dem Wettkampf noch nicht einmal fest. Mahr verletzte sich vor wenigen Wochen bei einem Sturz mit dem Rad an der Hüfte. „Ich hab lange nicht mehr daran geglaubt, dass ich starten kann.“ Statt Triathlontraining stand zuletzt Aqua-Jogging auf dem Programm – und die Mühen zahlten sich aus.

Ebenso belohnte sich Julian Sterner als Dritter für seinen couragierten Auftritt. Der 26-Jährige nutzte dabei seine Außenseiterrolle. „Mit mir hat im Vorfeld niemand gerechnet. Umso schöner war es, als Dritter ins Ziel zu kommen. Dabei dann auch noch den ehemaligen Weltmeister zu schlagen, ist ein Zuckerl“, sagte der Wolkertshofener. Sterner bestritt in Ingolstadt seinen zweiten Wettkampf in dieser Saison. Seinen Einstand feierte er mit dem Team Tristar Regensburg in der Zweiten Bundesliga.

Dass Nicole Bretting zu den besten Triathletinnen der Region zählt, bewies die Hohenwarterin nicht zuletzt durch ihren Weltmeistertitel in der Altersklasse W 40 auf Hawaii im vergangenen Jahr. In Ingolstadt unterstrich die 43-Jährige erneut ihre gute Form als Zweite hinter Kristin Möller (SC Delphin Ingolstadt) über die Olympische Distanz. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte sie, nachdem sie im vergangenen Jahr über die Mitteldistanz bereits auf dem zweiten Platz gelandet war. Nun peilt Bretting die Langdistanz-Europameisterschaft in Frankfurt (5. Juli) an. „Da würde ich gerne die Altersklasse gewinnen.“

Dies gelang Albert Egerer gestern über die Olympische Distanz. „Otto“, wie der Riedenburger auch genannt wird, setzte sich in der Altersklasse 45 mit rund eineinhalb Minuten Vorsprung durch, im Gesamtklassement überraschte er als Zehnter. „Ich bin mega-zufrieden mit so einer Leistung“, jubelte der 45-Jährige. „Mir ist wichtig, dass es Spaß macht“, ergänzte Egerer und sprach damit vermutlich für alle Triathleten, die ausgepowert im Ziel ankamen.