Gerolsbach (cbo) Wenn der FC Gerolsbach am Sonntag um 15 Uhr zu Hause den FC Stätzling II im Abstiegskampf erwartet, dann könnte es die Elf von Spielertrainer Daniel Stampfl sogar mit einem ehemaligen Zweitligatorschützenkönig zu tun bekommen. Ex-Bundesligastürmer Michael Thurk hat sich nämlich im Winter dem FCS angeschlossen.
Zwar werde der 41-Jährige, der in Stätzling seinen Sohn trainiert, nur als Standby-Kicker aushelfen - aber er soll vor allem der Landesligareserve zum Klassenerhalt in der Kreisliga Ostschwaben verhelfen. In den Testspielen freilich war Thurk, der alleine 202-mal das Trikot des FSV Mainz 05 getragen hatte, nicht von der Partie. Drei Testspiele trug der FCS II aus, alle drei endeten mit einem Remis. Ob Thurk nun am Sonntag in Gerolsbach sein Debüt für die Stätzlinger geben wird, ist offen - aber durchaus wahrscheinlich angesichts der brisanten Konstellation.
Stampfl indes legt darauf kein großes Augenmerk. "Mir ist egal, wer beim Gegner aufläuft. Wir sollten auf uns schauen - damit haben wir genug zu tun", so der 27-Jährige. Seine Gerolsbacher waren schließlich bereits am vergangenen Sonntag im Pflichtspieleinsatz - und was seine Schützlinge da speziell in der Schlussphase boten, sorgte beim Spielertrainer für Unverständnis. "Es muss gegen den FCS II eine Reaktion auf diese 0:4-Niederlage beim BC Rinnenthal kommen", macht er klar und geht dabei ins Detail: "Ich erwarte eine geschlossene Mannschaftsleistung. Speziell die Führungsspieler sind jetzt in der Pflicht, voranzugehen."
An die Grundtugenden wollte der 27-Jährige nach guter Vorbereitung eigentlich nicht mehr erinnern müssen. Jetzt freilich sieht er sich dazu genötigt. "Wir müssen am Sonntag Charakter zeigen", sagt Stampfl: "Ich will auf dem Platz sehen, dass sich jeder Kicker der Lage bewusst ist, in der wir uns befinden." 17 Zähler hat der FCG auf dem Konto, ist damit als Tabellenelfter punktgleich mit den Abstiegsrängen. Stätzling II, im Hinspiel dem FCG mit 0:2 unterlegen, könnte mit einem Auswärtserfolg bis auf einen Punkt heranrücken.
Der FCG steht nun generell vor richtungweisenden Wochen, nach dem Match gegen den FCS II geht es zum Schlusslicht nach Berg im Gau. "Wir haben zwar noch keine Endspiele, aber wir müssen trotzdem dringend liefern", so Stampfl, der mindestens vier Zähler in den zwei nächsten Partien sammeln will.
Immerhin ist der FCG-Kader vollständig. Dass zum zweiten Mal in Folge die identische Startformation auflaufen wird, scheint nach der Pleite in Rinnenthal aber unrealistisch. "Dieses 0:4 muss aus den Köpfen raus. Wir müssen gegen Stätzling jetzt einfach einen Dreier holen - egal wie", erklärt Stampfl, der die Forderung nach Leidenschaft innerhalb seiner Mannschaft zusätzlich befeuert: "Wir müssen uns jetzt endlich auch einmal dazu durchringen, über unsere Schmerzgrenze zu gehen. Wir können in den nächsten Wochen entweder einen Riesenschritt machen - oder uns in eine ganz heikle Situation bringen."
