Pfaffenhofen
Ein Leben für den Klettersport

Michael Füchsle hat sich nach einer schweren Krankheit zurückgekämpft – Trainer und Organisator von Camps

21.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:44 Uhr

Michael Füchsle ist nach einer schweren Krankheit wieder regelmäßig in Kletterhallen aktiv. - Foto: oh

Pfaffenhofen (PK) Für den ehemaligen Profikletterer Michael Füchsle hätten die vergangenen Monate kaum erfolgreicher verlaufen können. Nach einer lebensbedrohlichen Krankheit hat er sich zurückgekämpft, ist mittlerweile Klettertrainer und organisiert Klettercamps.

Dass dies möglich ist, schien im September 2005 noch undenkbar zu sein. Mit einem Darmdurchbruch und einer Blutvergiftung wurde Füchsle ins Krankenhaus gebracht. Es folgten lebensbedrohliche Operationen – Teile des Dick- und Dünndarms wurden entfernt, ein künstlicher Darmausgang war unumgänglich. Nach drei weiteren Operationen und 15 Tagen Koma wachte der mittlerweile 48-Jährige auf und litt unter einer Ganzkörperlähmung. „Der Rollstuhl schien mein ständiger Begleiter zu werden“, sagt der in Bobingen Geborene rückblickend.

Es kam aber glücklicherweise anders. Füchsle kämpfte, er quälte sich fünf Monate durch die Rehabilitation – sein Ehrgeiz trieb ihn weiter an. Er war vor den Operationen als Profi-Kletterer in der ganzen Welt unterwegs. Die gemachten Extrem-ehrfahrungen im Sport halfen ihm. Trotz einiger Rückschläge ließ Füchsle nie nach und begann Anfang 2012 wieder mit dem Training. Die Mühen haben sich gelohnt.

Das Jahr 2014 war für Füchsle das bisher Beste nach der Krankheit. „Ich hatte gar keine Schmerzen mehr. Es lief immer besser“, freut er sich. Als Trainer und Aktiver ist er in Kletterhallen in Pfaffenhofen, Ingolstadt, München und Augsburg unterwegs. Der 48-Jährige klettert aber auch in der Natur – im Bayerischen Voralpenland, in Frankreich, der Türkei und Italien. „Ich habe eine 7a/7b der französischen Boulderskala absolviert. Das entspricht etwa dem anspruchsvollen 9er-Bereich der deutschen Skala“, sagt Füchsle. Bouldern ist das Klettern an Felsblöcken – ohne Seil und Gurt.

In diesem Jahr hat sich Michael Füchsle vorgenommen, beim Routenschrauben voranzukommen. „Es geht darum, in den Hallen die Routen für Kurse oder Wettkämpfe zu schrauben“, sagt er. Außerdem möchte er sich beim Schwierigkeitsgrad weiter steigern. Das alles ist seine große Leidenschaft. Alleine die Tatsache, dass er dieser wieder nachgehen kann, ist für den 48-Jährigen das größte Geschenk.