Treuchtlingen (mlu) Es war der erwartet harte Fight für die Basketballer des TSV Wolnzach: Dem Bayerniga-Tabellenführer gelang beim heimstarken VfL Treuchtlingen II ein 59:51-Sieg. Für den TSV war es im 18. Spiel der 16. Saisonerfolg.
Garant für den Sieg war der verbesserte Fokus, der trotz einiger emotionaler Phasen das ganze Spiel über aufrechterhalten werden konnte und eine starke Verteidigungsleistung ermöglichte.
Nach zuletzt zwei Wolnzacher Niederlagegen gegen Spitzenteams musste das Team von Trainer Mike Urban bei den gefährlichen Treuchtlingern ran. Diese hatten vor dem Spieltag noch eine Heimbilanz von 6:2 und waren somit ein potenzieller Stolperstein für die Wolnzacher auf dem Weg in Richtung Meisterschaft. Erschwerend kam hinzu, dass Power Forward Johannes Wießnet, der die vergangenen zwei Spiele die Wolnzacher mit Spitzenwerten angeführt hatte, ausfiel (Prüfungen). Ebenso fehlten Lukas Kappelmeier (krank), Alexander Jureczek (krank) und Leonhard Biersack (Weisheitszähne). "Ich könnte nicht stolzer auf mein Team und die Leistung sein. Wir haben die richtigen Antworten gefunden", so Urban nach dem Spiel.
Sieben der zehn Treuchtlinger Spieler, die gegen den TSV auf dem Feld standen, haben bereits Erfahrung in der Ersten Regionalliga gesammelt. Das erste Viertel (20:8) verpasste der VfL allerdings total, während die Wolnzacher sich gleich am Korb etablierten. Center Torben Degner, der nach der Winterpause zwei Spiele verletzungsbedingt verpasst hatte und in den vier darauffolgenden Partien nur ein Schatten seiner selbst gewesen war, erzielte gleich den ersten Korb für die Wolnzacher und sicherte die eigene Zone mit ein paar geblockten Würfen und Defensiv-Rebounds. "Wir haben aber auch als Team die Intensität steigern können", erklärt Degner sein plötzliches Erwachen.
Ihren Vorsprung verteidigten die Wolnzacher trotz ausbleibender Freiwurfpfiffe bis zum 26:13, ehe die Hausherren über Oliver Linss (19 Punkte) und Tobias Heinz (17) bis zur Halbzeit auf 23:30 verkürzten. Ein ähnliches Bild gab es im dritten Viertel (9:14). Filip Schinhammer konnte Züge zum Korb verwandeln, Degner ein Dreipunktespiel vollenden und Anthony Gräber noch einen Freiwurf zum 38:28 verwandeln, ehe die Franken durch Dreier von Heinz und Linss zum Viertelende wieder auf 39:37 herankamen.
Zu diesem Zeitpunkt hatten die Wolnzacher schon Filip Schinhammer (Krämpfe) und Aufbauspieler Stefan Fuchs (Gehirnerschütterung) verloren, der nach einem heftigen Zusammenstoß zur Sicherheit mit dem Krankenwagen abgeholt wurde. Oliver Oberndorfer, der erst sein viertes Saisonspiel machte, und Marco Hoffmeister sprangen in die Bresche und erzielten gemeinsam zehn Zähler im letzten Abschnitt (20:14), den die Wolnzacher mit einem 9:0-Lauf furios begannen. Allerdings konterte Treuchtlingen mit einem 10:0-Lauf.
So kam es in der Schlussminute beim Stand von 50:49 zum Showdown. Schinhammer war nach einigen Minuten Regenerationspause wieder im Spiel und verwandelte am Ende der 24-Sekunden-Uhr einen wichtigen Dreier, der die Treuchtlinger wenig später zur "Stop-the-Clock"-Taktik zwang. Diese überstanden die Wolnzacher mit fünf von sechs verwandelten Freiwürfen. Nach einer harten Partie mit 58 Fouls - davon sechs unsportliche und ein technisches - hatte der TSV eine weitere Feuerprobe überstanden. "Treuchtlingen ist in dieser Besetzung ein harter Gegner. Wir haben großen Willen bewiesen und gezeigt, dass man aus Niederlagen auch immer etwas Gutes herausholen kann", fand Gräber.
TSV Wolnzach: Leichtl (3), Oberndorfer (4), Schinhammer (14), Eichmüller (3), Al. Hoffmeister (4), M. Hoffmeister (6), Ziehe (6), Degner (12), S. Fuchs, Gräber (5), T. Fuchs (1), Clipper (1).
