Wolnzach (mlu) Der Nimbus ist gebrochen: Nach 15 Siegen mussten sich die Bayernliga-Basketballer des TSV Wolnzach zum ersten Mal in dieser Saison geschlagen geben. Vor rund 200 Zuschauern konnten die Hallertauer trotz der statistisch schlechtesten Saisonleistung zwar zwei Viertel gewinnen, unterlagen aber dem TV Augsburg mit 53:67. Nur wenige Spieler liefen zur Normalform auf, einzig Johannes Wießnet, der nach drei Spielen Abwesenheit wieder dabei war, stach mit einem Double-Double (19 Punkte/elf Rebounds) heraus.
Ein katastrophaler Durchhänger im zweiten Viertel (8:23) und eine weitere Schwächephase im dritten Viertel (10:16) kosteten zu viel Kraft. Da half es nur wenig, dass das erste Viertel (19:14) und auch der Schlussabschnitt (16:14) anständig verliefen. "Es ist schade, dass wir uns so schlecht verkauft haben", fand Kapitän Lukas Kappelmeier.
Dabei sah es zu Beginn gut aus: Ein 11:2-Lauf im ersten Viertel ließ die Wolnzacher auf 16:7 davonziehen. Alexander Hoffmeister setzte sich dabei trotz Fouls gekonnt am Brett durch, gleich darauf ließ er einen Dreier durchs Netz zappeln. Stefan Fuchs vollendete den Lauf mit einem schönen Mitteldistanzwurf. Augsburgs Center Sebastian Woelki verkürzte allerdings für die Gäste zum Viertelende mit einem Dreipunktespiel zum 14:19, was diese aufzuwecken schien. Die Schwaben starteten mit zwei Dreiern ins nächste Viertel und holten sich mit einem 10:2-Lauf die Führung. Die Partie blieb bis zum 27:29 ausgeglichen, als die Wolnzacher es verschliefen, das Viertel anständig zu beenden. Dagegen gelang den Augsburgern noch kurz vor der Halbzeit ein 8:0-Lauf. "Augsburg war wieder einmal geschickter und abgebrühter im Positionskampf und fand konstanter bessere und einfachere Lösungen im Angriff", lobte TSV-Trainer Mike Urban das Spiel der Gäste. Power Forward Wießnet hätte sich mehr Konsequenz und Präzision in den Spielzügen gewünscht: "Dadurch wäre unser Spiel dynamischer und strukturierter geworden. So haben wir zu viele individuelle Fehler gemacht, die Augsburg dann bestraft hat."
Zu diesem Weg fanden die Wolnzacher zu Beginn der zweiten Halbzeit auch prompt zurück. Tobias Ziehe startete das dritte Viertel furios mit einem mutigen Dreier und einem Korb trotz Fouls, es folgten ein paar Wießnet-Punkte und schon stand es nur noch 36:39. Allerdings vergaben die Wolnzacher zu diesem Zeitpunkt ein paar hochkarätige Chancen und konnten das Spiel nicht wirklich an sich reißen. Augsburg fing sich bald wieder und dominierte das Viertelende erneut mit einem 11:0-Lauf. Die Aufbauspieler Lewis Londene und Cornelius Ferber (beide 15 Punkte), welche die Wolnzacher an diesem Abend einfach nicht in den Griff bekamen, erzielten je vier Punkte, Woelki (zehn Punkte) streute dazwischen noch ein Dreipunktespiel ein. Beim Stand von 39:56 warfen die Wolnzacher noch einmal alles in die Waagschale und holten zu einem 9:3-Lauf aus, bei dem Wießnet nach einer Finte einen wunderschönen Dunking vorbei an zwei Augsburgern einflog. Mehr als der 48:59-Zwischenstand sprang dabei aber nicht heraus. In der Schlussphase verwandelte der TVA alle sechs Freiwürfe und sicherte sich so den 67:53-Erfolg. Je eine Handvoll vergebener freier Dreipunktewürfe und Korbleger sowie nur elf von 27 verwandelte Freiwürfe besiegelten die schlechteste Wolnzacher Offensivleistung der Saison.
"Insgesamt hat Augsburg absolut verdient gewonnen", bilanzierte Wießnet und fügte mit Blick auf die kommenden Spiele an: "Trotzdem dürfen wir uns wegen dieser Niederlage nicht allzu viele Gedanken machen. Wir sind nach wie vor Erster und haben alles selbst in der Hand. Jetzt müssen wir zu unserem gewohnten Spiel zurückfinden und die restliche Rückrunde vernünftig zu Ende spielen." Das nächste Spitzenspiel folgt auch schon am Sonntag (19. Februar, 11 Uhr) beim Tabellenzweiten in Heroldsberg.
TSV Wolnzach: Leichtl (4), Fuchs T, Fuchs S (4), Kappelmeier, Jureczek (2), Schinhammer (7), Hoffmeister (9), Ziehe (5), Degner, Wießnet (19), Gräber, Clipper (3).
